Trennung verarbeiten

Trennung verarbeiten – In 5 Phasen durch den Liebeskummer

147: Trennungsserie Teil 2: Was hilft, wenn du verlassen wurdest?

Bei einer Trennung stürzt man tief in einen emotionalen Abgrund und hat das Gefühl, nie wieder glücklich sein zu können. Falls du verlassen wurdest, hast du möglicherweise heftige Probleme mit dem Trennungsschmerz und dem Loslassen.

Wie kannst du die Trauer über den Verlust deiner Beziehung überwinden und verarbeiten? Wie gelingt es dir, loszulassen und zu akzeptieren, dass dein Partner/deine Partnerin eigene Wege gehen möchte?

Dieser Beitrag hilft dir, über den Verlust hinweg zu kommen. Du wirst sehen, dass es völlig normal ist, was du gerade durchmachst und dass es einen Weg aus dem Trauertal gibt.

Die 5 Trennungsphasen nach Elisabeth Kübler-Ross

Um mit deiner Situation klar zu kommen, darfst du dich einsortieren, ob du in einer der folgenden 5 Trennungsphasen steckst, oder ob du noch an einer Affäre zu knabbern hast und die 10 Phasen nach einer Affäre durchmachst.

Die 5 Trennungsphasen sind abgeleitet von den 5 Phasen der Trauer, die Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross 1969 in einem Buch veröffentlicht hat. Die Gefühle nach einer Trennung sind den Gefühlen nach einem Todesfall sehr ähnlich.

Wichtig ist, dass du dich dafür nicht verurteilst, dass du neugierig und liebevoll beobachtest, welche Gedanken du denkst und wie diese Gedanken dich in der jeweiligen Phase halten.

Trennungsphase 1: Verleugnung

Diese Phase ist geprägt von Widerstand und nicht wahrhaben wollen. Es kann doch nicht sein, dass jetzt alles vorbei ist! Besonders wenn es eine Trennung nach 10 oder 20 Jahren ist.
Folgende Gedanken und Aussagen treten in dieser Phase auf:

  • „Du kannst uns doch nicht so einfach aufgeben!”
  • „Wir gehen zur Paarberatung, das bist du mir schuldig!”
  • „Unsere Beziehung ist überhaupt nicht so schlecht, wie du sagst!”
  • „An dem ganzen ist nur dein*e Geliebte*r schuld!”
  • „Die Liebe kann doch nicht einfach weg sein!”

Ein und dieselbe Beziehung – zwei verschiedene Ansichten
Es ist nicht ungewöhnlich, dass zwei Partner*innen ein und dieselbe Beziehung völlig unterschiedlich bewerten. Eine Beziehung ist nicht das, was sie IST, sondern das, was man über die Beziehung DENKT!

Die Person, die sich getrennt hat, wird sich die Beziehung schlechter denken, um eine “Rechtfertigung” für die Trennung zu haben. Die Person, die verlassen wurde, denkt sich die Beziehung und die Vergangenheit schöner, um zu “beweisen”, dass die Trennung eine blöde Idee ist. Das führt aber dazu, länger in der Verleugnung zu bleiben.

Ein realistischer Blick auf die Beziehung wäre hilfreich, ist aber manchmal erst in Phase 5 möglich. Eine Paarberatung kann jetzt sinnvoll sein, um eine neutrale Meinung einzuholen und gegenseitiges Verständnis zu schaffen.

Trennungsphase 2: Wut

Wird einem bewusst, dass die Entscheidung des Partners/der Partnerin fix ist und die Verleugnung nicht mehr möglich ist, kommt die Phase der Wut.
In dieser Phase sind folgende Aussagen typisch:

  • „Der Mistkerl hat mich und meine Liebe nicht verdient!”
  • „Soll er doch mit der blöden Kuh durchbrennen! Muss sie halt zurechtkommen mit seinen ganzen Macken!”
  • „Er/Sie wird schon sehen, was er/sie davon hat!”
  • „Sie macht den größten Fehler ihres Lebens und wird das bitter bereuen!”

Rachegedanken und -handlungen sind verständlich, aber nicht hilfreich. Vor allem nicht, wenn man miteinander verbunden bleiben muss und die Verantwortung für gemeinsame Kinder, Haus und Hund oder eine Firma hat.

Idealerweise fühlst du die Wut und agierst sie nicht aus! Es ist ok wütend zu sein. Das macht den Ablöseprozess leichter. Aber vermeide wütende Nachrichten oder Telefonterror (nachts und/oder alkoholisiert).

Vielleicht stehen dir gute Freunde zur Verfügung, die dir helfen, in den schlimmsten Wut-Momenten nicht die Beherrschung zu verlieren. Bitte sie um Hilfe!

Trennungsphase 3: Verhandlung

Nachdem die Wut verraucht ist, keimt nochmal Hoffnung auf und man tut, bzw. verspricht ALLES, um die Beziehung doch noch zu retten. Hier darfst du auf diese Gedanken und Aussagen achten:

  • „Ich kann mich ändern! WIRKLICH!”
  • „Wir haben es einfach nicht genug probiert, unsere Ehe zu retten!”
  • „Wenn du die Affäre nicht aufgeben willst, dann machen wir halt so eine Dreiecksbeziehung!”

In dieser Phase ist die Gefahr hoch, sich selbst zu verraten und zu verbiegen, nur um dem Schmerz zu entkommen. Bleibt dein Partner/deine Partnerin nur bei dir, wenn du dich ÄNDERST, ist was faul! Wenn dein*e Ex etwas anderes möchte, als du bieten kannst, hat das nichts damit zu tun, dass du falsch oder nicht gut genug bist!

Natürlich kannst du begangene Fehler einsehen und daraus lernen. Aber deine Persönlichkeit wirst du nicht ändern und das solltest du auch nicht tun! Die Arbeit am eigenen Selbstwert ist jetzt extrem wichtig.

Trennungsphase 4: Depression

In dieser Phase tut sich ein riesiges dunkles Loch auf, aus dem man nie wieder raus zu kommen scheint. Es ist nun klar, dass es keinen Weg mehr zurück gibt und der Schmerz schlägt mit voller Wucht zu!
Das Gehirn produziert jetzt Endzeit-Gedanken:

  • „Ich werde nie wieder jemanden wie ihn/sie finden!”
  • „Als Alleinerziehende werde ich nie wieder einen Partner finden!”
  • „Mein Herz wurde gebrochen, ich werde es nie wieder öffnen!”
  • „Womit hab ich das verdient?”

Auch wenn das die schmerzhafteste Phase ist, ist das der erste Schritt zur Verarbeitung. Die Trauer, die Tränen, die Erinnerungen sind Teil des Prozesses.

Jetzt bist du bereit, in den dunklen Tunnel hinein zu fahren, auch wenn du noch nicht glaubst, jemals wieder Licht zu sehen. Diesen Teil kannst und willst du nicht abkürzen. Trauer ist ein angemessenes Gefühl und die dauert so lange, sie dauert!

Aber ACHTUNG: Du willst nicht im Selbstmitleid stecken bleiben und dich in der Opferhaltung suhlen. Niemand kann dein Herz brechen! Was gebrochen wurde ist deine Erwartungshaltung.

Meinen Kunden hilft hier ein liebevoller Tritt in den Hintern, um da wieder raus zu kommen.

Wenn du alleine lernen möchtest, mit deinen Herausforderungen in deiner Partnerschaft umzugehen, sind meine Kurse genau richtig:

Trennungsphase 5: Akzeptanz

Sobald du die Schnauze voll hast von rotweingeschwängerten Heulabenden mit Herzschmerzmusik, rappelst du dich auf und fängst an zu akzeptieren, was hier gerade passiert.

Wenn du schneller in die Akzeptanz kommen willst, kannst du auch in jeder anderen Phase folgende Gedanken trainieren:

  • „Es ist, wie es ist!”
  • „Ich respektiere die Entscheidung meines Partners/meiner Partnerin, ein anderes Leben zu wollen. Das hat nichts mit meinem Wert zu tun!”
  • „Die Trennung war absehbar und wird irgendwann einen Sinn ergeben, auch wenn ich ihn jetzt noch nicht sehe!”
  • „Kein anderer Mensch ist für mich auf diesem Planeten.“
  • „Jeder hat das Recht eigene Entscheidungen zu treffen, auch wenn sie für mich schmerzhaft sind.”
  • „Das hier dient meiner persönlichen Entwicklung!”

Du bist durch den Tunnel durch und es wird wieder heller. Auch wenn der Schmerz noch nicht ganz vorbei ist, kommst du langsam wieder bei dir selbst an.

Heilmittel gegen Trennungsschmerz und Liebeskummer

Das beste Heilmittel gegen Liebeskummer ist Akzeptanz und den Fokus auf das eigene Leben zu lenken. Was hast du für diese Partnerschaft vernachlässigt? Welche Träume hast du aufgegeben? Was ist jetzt endlich möglich, was vorher nie ging?

Jetzt ist die beste Zeit, um dich selbst weiter zu entwickeln. Und ja, auch im Lockdown. Welche Online-Programme, Kurse oder Coachings kannst du nutzen? Was kannst du aus der Situation über dich lernen?

Zudem willst du dich aktiv um Freundschaften und andere Kontakte kümmern. Vielleicht sogar daten. Online, per Zoom oder FaceTime ist auch trotz Kontaktbeschränkungen viel möglich.

Die Beziehung zu dir selbst wird niemals enden!

Vielleicht hast du dich viele Jahre über deine Partnerschaft definiert. Vielleicht hast du versäumt, die Beziehung zu dir selbst zu stärken und dich zu sehr darauf verlassen, geliebt zu werden.

Wie dem auch sei, jetzt geht es darum, die Beziehung zu dir selbst zu stärken, dich als die wichtigste Person in deinem Leben zu priorisieren (was auch innerhalb einer Partnerschaft eine gute Idee wäre) und dir selbst die beste Stütze zu sein. Und irgendwann wirst du zurückblicken und stolz auf dich sein, dass du diese schwere Zeit überstanden hast.

Und vielleicht bist du sogar irgendwann froh darüber, dass du verlassen wurdest. Wer weiß?

Wenn du Fragen hast…

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