Wenn die Affäre süchtig macht: Wie du aus dem Dopamin-Teufelskreis aussteigst

In diesem Bloartikel geht es um ein Thema , das unglaublich viele meiner Klient*innen betrifft, die eine Affäre haben oder auch beenden möchten:

und zwar geht es um den sogenannten Dopamin-Kater. Also die Mischung aus extrem starken Gefühlen, die entsteht, kurz nachdem du dich mit der Affäre getroffen hast.

Anlass für diesen Artikel und die dazugehörige Podcastfolge ist wieder einmal eine Hörer*innen-Frage, die genau diesen Zustand supergut beschreibt:

„Mein Mann und ich führen eine offene Beziehung. Ich habe dadurch seit 5 Jahren den gleichen Mann, mit dem ich immer wieder zwischendurch schlafe. Mittlerweile ist mir klar, dass wir (außer im Bett) definitiv nicht zusammenpassen. Wenn wir allerdings miteinander geschlafen haben, bin ich danach komplett euphorisch und glücklich. Das hält aber nicht lange an. Meistens verfalle ich am nächsten Tag in Sehnsucht. Wünsche mir, dass er schreibt und sich meldet. Schaue mir sein Profil und die Follower*innen ganz genau an, etc. Das geht meistens ein paar Tage bishin zu einer Woche so und dann ist wieder alles super. Auch meinem Partner gegenüber kann ich dann nicht so offen sein wie sonst und meide körperliche Nähe ihm gegenüber. Warum ist das so, obwohl ich ganz genau weiß, dass es eh niemals toll werden würde? Warum kann ich mich nicht einfach über das Gefühl und diese Verbindung freuen? Warum verfalle ich immer wieder in Sehnsucht?“

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Ganz sicher kennst du diesen Gefühlscocktail auch, wenn du dich schon einmal fremdverliebt hast oder eine Affäre begonnen hast. Dieses enorme High, wenn du die andere Person siehst, mit ihr schreibst, flirtest oder schläfst, und dann der harte Aufprall, nachdem ihr euch verabschiedet habt, er*sie sich nicht meldet, ihr wieder getrennte Wege geht…

Hier handelt es sich ganz klassisch um einen rapiden Abfall des Dopaminspiegels, der zur Folge hat, dass du in eine Art emotionales Loch fällst.

Warum gerade Affären und Fremdlieben unseren Dopaminspiegel so stark beeinflussen, was genau dabei in deinem Gehirn passiert und was dir dabei hilft, mit diesen Gefühlen umzugehen – all das erfährst du in diesem Artikel.

Eigentlich… aber

Viele meiner Klient*innen, die eine Affäre haben, fremdverliebt sind oder eine offene Beziehung führen, wenden sich in unseren Membership-Calls an mich, und berichten von ähnlichen Situationen:

  • Eigentlich möchte ich meiner Fremdliebe nicht mehr schreiben, aber jedes Mal, wenn ich mich von ihm*ihr lösen möchte, überkommt mich massive Sehnsucht, und ich tu es doch wieder.“
  • Eigentlich weiß ich, dass es mit meiner Affäre niemals ‚real‘ klappen würde, aber jedes Mal, wenn wir wieder miteinander geschlafen haben, bin ich total euphorisch und kippe kurz danach in ein emotionales Loch.“
  • Eigentlich liebe ich meinen Mann/meine Frau, aber die Gefühle für meine Affäre fühlen sich viel intensiver an – wie eine emotionale Achterbahn. Wenn wir uns sehen, bin ich high, wenn er*sie sich nicht meldet, fühle ich mich furchtbar, wenn wir schreiben, bekomme ich einen Kick. Warum ist das so?“

Das liegt daran, dass die Affäre/Fremdliebe und vor allem dein Umgang (!) mit ihr einen massiven Einfluss auf deinen Dopaminspiegel haben.

Wenn du alleine lernen möchtest, mit deinen Herausforderungen in deiner Partnerschaft umzugehen, sind meine Kurse genau richtig:

Das Ding ist nämlich: In den meisten Fällen wissen es meine Klient*innen – eigentlich – besser!

Sie möchten die Affäre beenden; sie möchten nur mit ihm*ihr schlafen und ohnehin keine Beziehung; sie möchten die Fremdliebe vergessen – und dennoch sind sie nach jedem Kontakt wieder angefixt, fühlen sich auf Wolke 7 und danach völlig ernüchtert, als müssten sie erneut einen Entzug starten.

Was ich in den Coachings dann häufig zu hören bekomme, sind Sätze wie:

  • „Melanie, ich kann mich einfach nicht trennen, es ist zu intensiv!“ oder
  • „Ich halte es nicht aus, wenn er*sie sich nicht meldet. Dann muss eben ich wieder schreiben!“ oder
  • „Ich bin meinen Gefühlen ausgeliefert!“

Viele Menschen, die einen Dopamin-Kater erfahren, versuchen also, die „negativen Gefühle“ wie Sehnsucht, Vermissen, usw. zu vermeiden, indem sie sich den nächsten Kick holen.

High and low

Doch genau das funktioniert auf Dauer nicht. Denn jeder Dopamin-Kick – also jedes Schreiben, jedes Treffen, jedes Mal in der Kiste landen – schüttet nur kurz die begehrten Glückshormone aus. Danach folgen unweigerlich der nächste Aufprall und der nächste „Kater“.

Wieso ist das so?

Dazu musst du verstehen, wie Dopamin in deinem Gehirn wirkt und welche Aufgabe es erfüllt!

Dopamin ist ein Neurotransmitter des zentralen Nervensystems, der vor allem erregend wirkt. Im Volksmund gilt es als Glückshormon oder Belohnungshormon. Dopamin ist verantwortlich für deine Motivation und bringt dich dazu, etwas anzustreben und erreichen zu wollen.

Im Gegensatz zu beispielsweise Oxytocin, das dich im Hier und Jetzt verankert und dich genießen lässt, was du bereits hast (Kuscheln mit deinem*r Ehepartner*in), weckt Dopamin deine Leidenschaft für das, was du möchtest (heißen Sex am Strand mit deiner Affäre).

Bei Dopamin geht es zudem immer um etwas Unerwartetes, Mögliches, in Gedanken Vorweggenommenes – wie zum Beispiel die WhatsApp des Geliebten, die Überraschung einer Freundin, die romantische Vorstellung vom Urlaub mit der Affäre, etc.

Dopamin aktiviert in uns das Begehren. Wir setzen dann alles in Bewegung, um etwas Bestimmtes zu bekommen und entwickeln dabei teilweise enorme Willenskraft.

Wenn gewünschte Ereignisse dann jedoch zur Regel werden (wie z.B. der Sex mit deinem*r Langzeitpartner*in), schwindet der Dopaminschub, und es kommen – vielleicht – andere Hormone ins Spiel. 

Es gibt in unserem Gehirn also zwei Systeme:

Eins für das, was wir haben (verknüpft damit sind Hormone wie Serotonin, Endorphine, Oxytocin), und ein anderes für das, was wir nicht haben (verknüpft damit: Dopamin). Je nachdem, in welchem System wir uns bewegen, werden unterschiedliche Nervenbahnen aktiviert und andere Gefühle erzeugt.

Wieso kommt es nun aber, sobald Dopamin im Spiel ist, immer wieder zu starken „high“- und „low“-Phasen?

Der Dopamin-Pool

Diese Dynamik lässt sich sehr gut mit der sogenannten Pool-Metapher erklären. Du kannst dir vorstellen, dass es in deinem Gehirn so etwas gibt wie ein Dopamin-Pool. Dieser Pool ist deine Grundversorgung mit dem Glückshormon. Die Baseline, die immer da ist.

Wenn du nun ein bestimmtes Verlangen hast (fetter Burger zum Abendessen, Date mit der Affäre, Chatten mit der Fremdliebe…), dann entsteht in diesem Pool eine Welle. Es wird also eine größere Menge Dopamin ausgeschüttet, die dich dazu motiviert, dein Verlangen zu stillen. Denn würdest du das nicht tun, müsstest du unangenehme Gefühle aushalten (Hunger, Vermissen, Sehnsucht…).

Du bestellst nun also Burger beim Lieferservice, fährst ins Hotel zu deiner Affäre oder schreibst deiner Fremdliebe eine Nachricht.

Sobald nun dein Verlangen gestillt ist (Burger verspeist, guter Sex mit der Affäre, mit der Fremdliebe gechattet…), bricht die Dopamin-Welle in deinem Pool. Dadurch schwappt jedoch eine Menge Wasser aus dem Pool, was zur Folge hat, dass sich nun weniger Dopamin im Pool befindet als vorher!

Und genau hier beginnt dein Problem! Denn nun hast du einen Dopamin-Kater! Etwas fehlt dir, obwohl du gerade erst dein Bedürfnis befriedigt hast!

Im Falle von Suchterkrankungen ist genau dieser Kreislauf noch extremer: Ein*e Kokainsüchtige*r konsumiert und hat kurz eine enorme Dopaminausschüttung. Doch der Grundspiegel sinkt dadurch weiter und weiter, wodurch er*sie immer schneller die nächste Line braucht, usw.

Wenn du also – wie die Hörerin zu Beginn dieser Folge – mit den starken Lows eines Dopamin-Katers umgehen möchtest, dann musst du verstehen, was genau dabei in deinem Gehirn passiert, und infolge mit den Konsequenzen umgehen.

Egal ob du eine Affäre beenden möchtest oder deine offene Beziehung genießen willst, ohne ständig auf einer Gefühlsachterbahn zu sitzen:

Du brauchst Tools, um deinen Dopamin-Haushalt zu managen und die Highs und Lows zu navigieren – oder womöglich sogar zu vermeiden!

Das bedeutet:

Du musst verstehen, was das Belohnungssystem in deinem Gehirn anregt und warum.

Denn: Selbstreflexion ist der erste Schritt zur Veränderung. Frag dich also: Bei welchen Tätigkeiten / Vorstellungen / Reizen bekommst du einen Dopaminkick? Ist es die Tafel Schokolade vor dem Schlafengehen? Sind es die teuren Schuhe, die du dir unbedingt leisten möchtest? Ist es der Urlaub auf den Malediven? Oder sind es eben die Treffen mit der Affäre, die du dir in Gedanken ausmalst? Und: Was genau malst du dir so toll aus? Was bereitet dir in deiner Vorstellung die „Befriedigung“? 

Du darfst damit experimentieren, Belohnungen zu streichen.

Denn damit trainierst du, Dopamin-Lows auszuhalten. Was also würde passieren, wenn du die Tafel Schokolade nicht isst? Die Schuhe nicht kaufst? Der Affäre nicht textest? Beobachte deine Gefühle dabei. Ist da Unruhe, Angst, Sehnsucht, Traurigkeit? Kannst du diese Gefühle aushalten? Gerade wenn du es gewohnt bist, gewisse „Belohnungen“ immer wieder zu erhalten, wird es für dein System enorm schwierig sein, darauf zu verzichten. Hier brauchst du mit ziemlicher Sicherheit Unterstützung, um deine Gefühle (aka den Dopamin-Kater) zu managen.

Dazu empfehle ich dir die Membership-Workshops „Gefühle“ und „Gedankenmanagement“. Denn nur, wenn du lernst, unangenehme Gefühle auszuhalten und deine eigenen Gedanken unter Kontrolle zu bekommen, kannst du Dopamin-Lows überwinden, ohne wieder in alte Verhaltensmuster zu kippen.

Du musst eine möglichst solide Dopamin-Grundversorgung aufbauen, um weniger „abhängig“ von Highs zu sein – und infolge weniger Lows zu erleben. 

Es ist erwiesen, dass guter Schlaf, gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, Sonnenlicht, etc. deinen Dopaminspiegel wirksam regulieren.

Ebenso gibt es viele konkrete und leicht umsetzbare Tipps, um eine gute Dopamin-Grundversorgung aufzubauen. Die lernst du von meiner Mitarbeiterin Katharina in unserem ausführlichen Membership-Workshop, den du als Mitglied gratis durcharbeiten kannst. Hier erfährst du alles, was du wissen musst, um deinen Dopamin-Pool gut zu versorgen.

Hol dir Unterstützung…

…werde Mitglied im Liebe Leben Premium Membership.

Dort kannst du anonym Fragen stellen und Antworten bekommen, du kannst Workshops besuchen und die Aufzeichnungen aller Coaching- und Q&A-Calls anschauen. Damit bekommst du genau das Coaching, das dich weiterbringt, ohne dass du selbst gecoacht werden musst. Und natürlich kannst du auch ein Coaching (und einen liebevollen Tritt in den A…) bekommen, wenn du das möchtest. Alle Online-Kurse sind in LLP enthalten.

PS: Wenn du eine Affäre beenden möchtest, es aber aufgrund des Dopamin-Katers nicht schaffst, dann lohnt es sich ebenso, dich von uns im Membership begleiten zu lassen!

Gemeinsam sehen wir genauer hin, analysieren, welche Gedanken und Gefühle dir im Weg stehen und wie du gut für dich sorgen kannst, wenn du einen Schlussstrich ziehst. Lies dazu auch hier: „Affäre beenden, obwohl du ihn oder sie liebst – was jetzt hilft“

Ähnliche Beiträge