Unterschiedliche sexuelle Bedürfnisse in der Partnerschaft
Das Thema Sexualität führt in vielen Partnerschaften – besonders in Langzeitbeziehungen – früher oder später zu Unstimmigkeiten. Gerade im Bereich Sexualität fällt es vielen Paaren oft besonders schwer, miteinander zu kommunizieren oder sich Beratung und Hilfe von außen zu suchen. Denn leider ist es immer noch so, dass das Thema Sexualität (zumindest nach außen hin) schambehaftet ist. Der Glaubenssatz „Über Sex spricht man nicht“ ist in vielen Köpfen fest verankert, besonders bei Menschen der Generation 40+.
Viele Paare denken außerdem, Sex muss einfach funktionieren, wenn man sich liebt. Und umgekehrt: Wenn es im Bett nicht mehr stimmt, dann passt entweder etwas mit mir, mit meinem Gegenüber oder mit der Partnerschaft nicht. Doch das ist ein Irrglaube!
Gerade Sexualität ist ein sehr intimer, sensibler Bereich, in dem jeder Mensch unterschiedliche Bedürfnisse, Erfahrungen und Sehnsüchte trägt. Wenn diese aufeinandertreffen, kann es natürlich auch mal zu Reibung kommen – und das ist völlig normal. Unterschiedliche sexuelle Bedürfnisse oder Blockaden bedeuten nicht, dass du die Partnerschaft sofort in Frage stellen musst. Sie zeigen dir lediglich, dass ihr euch mit den Themen, die gerade auftauchen, auseinander setzen dürft.
In diesem Artikel schauen wir uns an, wie ihr als Paar damit umgehen könnt.
Unterschiedliche Bedürfnisse betreffen viele Bereiche
Wie können sich also unterschiedliche sexuelle Bedürfnisse zeigen? Hier ein paar Beispiele:
- Ein*e Partner*in möchte häufigeren Sex als der*die andere.
- Ein*e Partner*in hat bestimmte sexuelle Vorlieben, die der*die andere nicht teilt.
- Der Wunsch nach Sex mit anderen Partner*innen oder eine offene Beziehung.
- Ein*e Partner*in möchte Sex mit mehreren Partner*innen gleichzeitig.
- Der Wunsch nach gleichgeschlechtlichem Sex in einer heterosexuellen Beziehung oder nach Gegengeschlechtlichem in einer homosexuellen Beziehung.
- Der Wunsch, gemeinsam Pornos zu schauen, der jedoch nicht von beiden geteilt wird.
- Eine Partner*in möchte einen Swingerclub oder eine Sex-Party ausprobieren, der*die andere ist nicht interessiert.
- Eine sexuelle Pause soll eingelegt werden (z. B. während der Schwangerschaft, in den Wechseljahren, nach beruflichem Stress usw.).
Wie du siehst, gibt es zahlreiche Gründe, warum Paare sich sexuell auseinanderleben können. Doch wie geht ihr damit um, wenn eure sexuellen Bedürfnisse unterschiedlich sind?
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Mehr Informationen„Dein Bedürfnis ist ein Angriff auf mich!“
So reagieren viele Menschen, wenn die sexuellen Wünsche ihres Partners oder ihrer Partnerin sie zunächst vor den Kopf stoßen. Wenn ein*e Partner*in ein sexuelles Bedürfnis äußert, das dem eigenen gefühlt diametral entgegensteht, löst das oft erstmal Ablehnung und Unverständnis aus.
Ein Beispiel:
- „Was heißt, du willst weniger Sex? Findest du mich nicht attraktiv?“
- „Was heißt, du willst mehr Sex? Siehst du denn nicht, wie anstrengend mein Alltag gerade ist?“
- „Was heißt, du willst mit anderen schlafen? Reiche ich dir nicht? Was magst du nicht an mir?“
Diese Reaktionen entstehen häufig aus akuten Emotionen, die dann sofort ausgedrückt werden, ohne wirklich nachzudenken. Doch hier ist das Problem: Wenn diese Reaktionen – Rückzug oder Verurteilung – nicht überdacht werden, verhindern sie, dass offene Gespräche entstehen und der Konflikt weiter eskaliert.
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Der Schlüssel: Kommunikation – So sprichst du über sexuelle Wünsche
Wie immer liegt der Schlüssel im offenen Dialog. Wenn du deinem Partner oder deiner Partnerin ein Bedürfnis kommunizieren möchtest, ist es wichtig, dies nicht als Vorwurf zu formulieren, sondern als Bedürfnis:
- „Ich habe das Gefühl, dass wir in letzter Zeit wenig Zeit miteinander verbringen. Ich wünsche mir mehr Intimität, um mich wieder stärker mit dir verbunden zu fühlen.“
Wenn du in der Situation bist, dass dein Partner oder deine Partnerin ein Bedürfnis äußert, das dich verunsichert, reagiere nicht sofort mit Ablehnung oder Vorwürfen, sondern frage nach:
- „Warum ist dir das so wichtig?“
- „Was erhoffst du dir von dieser Erfahrung?“
Es geht nicht darum, sofort eine Lösung zu finden, sondern darum, verstehen zu wollen, was der andere fühlt und warum. Oftmals können Fragen und ein aktives Zuhören dabei helfen, den eigenen Blickwinkel zu erweitern.
„Trial and Error“ – Gemeinsame sexuelle Weiterentwicklung
Die Lösung muss nicht sofort perfekt sein. Gebt euch als Paar die Erlaubnis, neue Dinge auszuprobieren, zu testen und gemeinsam zu evaluieren. Vielleicht stellt sich heraus, dass der Swingerclub doch nicht so spannend ist, oder die Idee, Pornos zu schauen, bringt eine neue Perspektive.
Was zählt, ist der Prozess des gemeinsamen Ausprobierens. Gebt euch die Möglichkeit, Fehler zu machen, euch über neue Erlebnisse auszutauschen und euch miteinander weiterzuentwickeln.
Wenn du das Gefühl hast, dass du dich / ihr euch im Kreis dreh(s)t und alleine nicht weiterkomm(s)t, empfehle ich dir/euch professionelle Begleitung – Ein Coaching oder eine Paarberatung ist die Abkürzung aus dem Drama und hilft dir oder euch, die Probleme zu lösen. HIER findest du alle Infos zu den Beratungspaketen bei Melanie und ihren Mitarbeiterinnen.
Weiterbildung und Unterstützung: Holt euch Hilfe, wenn nötig
Ein oft übersehener Schritt ist die Weiterbildung im Bereich Sexualität. Paare scheuen sich oft, Unterstützung in Anspruch zu nehmen, doch es gibt viele Möglichkeiten, sich als Paar weiterzubilden oder Hilfe zu holen:
- Tantra-Seminare oder Workshops besuchen
- Bücher über Partnerschaft und Sexualität lesen (z. B. „Die Kunst des Liebens“ (Werbung) oder „Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus“ (Werbung))
- Sexualtherapie oder Coaching gemeinsam oder einzeln in Anspruch nehmen
Und wenn dein Partner oder deine Partnerin noch nicht bereit ist, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, kannst du auch alleine losgehen und für dich selbst neue Informationen und Perspektiven sammeln.
Unterschiedliche sexuelle Bedürfnisse sind normal – Kommunikation ist der Schlüssel
Wenn du und dein Partner oder deine Partnerin unterschiedliche sexuelle Bedürfnisse habt, bedeutet das nicht, dass die Beziehung zum Scheitern verurteilt ist. Unterschiedliche Bedürfnisse sind völlig normal und können – wenn ihr offen und respektvoll miteinander sprecht – eure Beziehung nur stärken.
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