Zu wenig Sex: der Entwicklungs-Booster für meine Ehe
Bist du frustriert, weil ihr zu wenig Sex in eurer Beziehung habt? Oder weil dein Partner/deine Partnerin ständig Druck ausübt und mehr Sex will, als du? Keine Sorge, damit seid ihr nicht allein und es gibt Wege aus der Sexkrise.
Dieser Artikel ist ein Erfahrungsbericht aus meiner eigenen Ehe (vor vielen Jahren) und gibt dir Tipps, was ihr tun könnt, falls bei euch die Erotik auf der Strecke geblieben ist.
Ich will mehr Sex!
„Dann such ich mir halt eine andere Frau!“ schleuderte mir mein Mann ins Gesicht.
BOOM – der saß! „Wenn du einen Freibrief zum Fremdgehen haben möchtest, wirst du ihn von mir nicht kriegen!“ erwiderte ich trotzig. Meine Augen füllten sich mit Tränen.
Wir stritten mal wieder über zu wenig Sex. Wie so oft in letzter Zeit. Mein Mann war völlig frustriert, weil sich unser Sexpensum von zweimal täglich (am Beginn unserer Beziehung) auf einmal wöchentlich (nach 8 Jahren Ehe und zwei Kindern) reduziert hatte.
Wie viel Sex ist viel? Wie viel Sex ist wenig?
„Du kannst doch froh sein, schließlich haben wir noch mehr Sex, als alle anderen.“ triumphierte ich. Er tut ja fast so als würden wir eine Beziehung ohne Sex leben.
„Es interessiert mich nicht, wie oft andere vögeln. Wenn die damit zufrieden sind, von mir aus. Ich bin es nicht!“ Mist! Ich fand einmal pro Woche schon zu viel und machte immer öfter nur mit, weil es sonst wieder Ärger gab oder weil ich ein schlechtes Gewissen hatte. Lustvoll war was anderes.
Neben unserer Familie und meinem Teilzeit-Job baute ich mir gerade meine Selbständigkeit als Coach auf. „Was soll ich denn noch alles machen? Kinder, Job, Ausbildung und dann immer noch Sex. Das ist mir alles zu viel!“ Je mehr Druck mein Partner aufbaute, desto weniger Lust hatte ich, mit ihm zu schlafen. Und je frustrierter er wurde, desto weniger sexy fand ich ihn. Es war eine Abwärtsspirale.
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Die Lösung: Psychokram!
Als psychologische Beraterin wusste ich, dass es für jedes Problem eine Lösung gibt. Ich hatte im Internet recherchiert und bin auf einen Sexualtherapeuten gestoßen, der Bücher schreibt. „Lass mich bloß mit deinem Psychokram in Ruhe!“, war ein Ausspruch, den ich früher öfter von meinem Mann hörte. Doch jetzt war seine Verzweiflung so groß, dass er sogar zugestimmt hat, einen Ratgeber zu lesen.
„Die Psychologie der sexuellen Leidenschaft“* von David Schnarch war die Rettung. Darin stand, dass es völlig normal ist, dass in längeren Partnerschaften das sexuelle Verlangen bei einem Partner nachlässt und dass die Gründe dafür vielfältig und überwindbar sind. Es ist eine Möglichkeit, sich selbst und die Beziehung weiterzuentwickeln. Aha!
Bei Problemen mit dem Sexleben ist Kommunikation das A & O
Es war schön zu lesen, dass ich nicht falsch oder sonderbar bin. Ich dachte ja, ich wäre die einzige Frau auf dem Planeten, die ihrem Mann den Spaß im Bett verweigert.
Auch mein Mann konnte den Druck rausnehmen und mehr und mehr darauf vertrauen, dass wir das schon irgendwie hinkriegen. Das Wichtigste war, dass wir angefangen haben, über Sex und Erotik zu sprechen.
Das war früher nie nötig, es hat ja immer alles super geklappt. Ich hatte mich auch nie getraut, Sachen anzusprechen, die ich im Bett nicht so toll fand. Aus Angst, ihn zu verletzen und weil es mir peinlich war. Doch jetzt gab es kein Zurück mehr.
Zu wenig Sex: Das hat geholfen!
Über diesen Austausch konnten wir dann an ganz vielen Stellschrauben drehen und vieles anders machen, als bisher:
- Wir haben unser sexuelles Repertoire erweitert und Gleitmittel, Massageöle und weitere Toys in unser Liebesleben integriert. Regelmäßig kaufen wir uns irgendwas Neues und benutzen es auch.
- Morgens komme ich besser in Fahrt, als am Abend. Daher lieben wir uns gerne in den Morgenstunden oder wir nutzen einen Mittagsschlaf am Wochenende.
- „Kinder dürfen durchaus eine gesunde Sexualität ihrer Eltern mitbekommen.“ schreibt David Schnarch. Früher wollte ich keinen Sex, wenn ich die Befürchtung hatte, die Kinder könnten ins Schlafzimmer kommen. Heute bin ich entspannt. Na und? Ich muss ja nicht nicht gleich das ganz Haus zusammen schreien, wenn die Kinder da sind.
- Mir wurde bewusst, dass ich eine sinnliche, leidenschaftliche und lustvolle Frau bin, die selbst gerne Sex hat. Nicht nur alle heiligen Zeiten, sondern sogar manchmal zweimal am Tag. Das war eine wichtige Erkenntnis, denn ich dachte, das wäre für immer vorbei. Ist es aber nicht :-).
- Eine Freundin gab mir den Rat, mit anderen Männern zu flirten. Das war bisher undenkbar. Schließlich war mir ein Mann ja schon zu viel. Was sollte ich mit noch einem? Bis ich es dann ausprobiert habe. So ein Flirt kann bei mir den Lust-Turbo einschalten! Das bedeutet nicht, alles zu vögeln, was nicht bei drei auf dem Baum ist (oder nicht hochkommt). Nur die Freiheit zu haben auch mal andere Männer toll zu finden, ist wunderbar (und umgekehrt auch für meinen Mann).
Krise = Chance
Rückblickend war diese Krise extrem wertvoll für uns, auch wenn diese Zeit nicht gerade lustig war. Meine Kund*innen, deren Affären aufgeflogen sind, hatten teilweise wirklich eine Beziehung ganz ohne Sex. Manchmal über Jahre! Und haben nicht bemerkt, was ihnen fehlt, bis eine dritte Person ins Spiel kam.
Zum Glück hab ich meine sinnliche und erotische Persönlichkeit wieder entdeckt und mein Partner hat sich für „Psychokram“ geöffnet. Mittlerweile sind wir beide NLP-Master. Wir tauschen uns aus über menschliches Verhalten, „Meta-Programme“ und lachen über die Verhaltensmuster, die jeder von uns aus seiner Ursprungsfamilie mitgebracht hat. Das macht Spaß und ich liebe es!
Zu wenig Sex haben wir immer noch!
Unsere Ehe ist lustiger, freier, intensiver und leidenschaftlicher geworden. Wir haben die Krise gut genutzt und uns enorm weiter entwickelt. Als Einzelpersonen und als Paar. Trotzdem hätte mein Mann immer noch gerne mehr Sex und mir ist es manchmal zu viel. Aber hey, das ist völlig ok und schon lange kein Grund mehr, nachts zu streiten.
Es mag abgedroschen klingen, doch jede Krise ist immer auch eine Chance. Jede! Immer! Versprochen!
Leben darf leicht gehen und Spaß machen. Liebe auch!
Herzlichst,
Melanie
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