Raus aus der Opferrolle: Wie du in deiner Beziehung Verantwortung übernimmst
Vor kurzem hat mich per Mail ein Podcastwunsch erreicht. Die Hörerin schreibt:
„Ich habe vor einiger Zeit deine Podcasts nach einem über Eigenverantwortung durchsucht, in dem es darum geht, was Eigenverantwortung eigentlich bedeutet, wie ich Eigenverantwortung übernehmen kann, woran ich merke, dass ich gerade keine Eigenverantwortung übernehme und warum es so wichtig ist, Eigenverantwortung zu übernehmen – und sowas wie Tipps und Tricks für die Übernahme von Eigenverantwortung. Gibt es so eine Folge?“
Eine Folge zum Thema Eigenverantwortung gab es bisher noch nicht. Jetzt aber und den entsprechenden Bloartikel dazu auch.
Wir haben das Thema allerdings im letzten Jahr in einem sehr umfassenden Workshop im Membership beleuchtet, und deshalb bekommst du hier das „Best of“ aus diesem Workshop.
Wir sehen uns also an, wie du als erwachsener Mensch deine Partnerschaft in Eigenverantwortung (mit)gestalten kannst. Das bedeutet, dieser Artikel ist für dich, wenn du…
- …dir eine erfüllte Partnerschaft wünschst und nicht weißt, wie du losstarten und was du dafür tun kannst
- …in deiner Beziehung immer wieder dieselben Konflikte entstehen und du keine Ahnung hast, wie du die Dynamik zwischen euch verändern kannst
- …merkst, dass du deinem Partner/deiner Partnerin immer wieder ihm*ihr alles recht machen, damit die Beziehung funktioniert
All das sind nämlich Beziehungsdynamiken, die entstehen, wenn ein*e oder beide Partner*innen Probleme damit haben, Eigenverantwortung zu übernehmen.
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Mehr InformationenWas bedeutet Verantwortung übernehmen in der Beziehung?
Beziehung? – Ausbaufähig!
Viele Klient*innen, mit denen ich in meinen Coachings und im Membership arbeite, kommen zu mir und haben – das liegt nahe bei meinem Beruf – Beziehungsprobleme.
- Entweder es gab eine Affäre, die nun verarbeitet werden will.
- Oder es gibt (seit Jahren) immer wieder dieselben Konflikte und negativen Dynamiken in der Partnerschaft.
- Oder ein*e Partner*in wünscht sich „mehr“ von der Beziehung, fühlt sich aber vom Partner/der Partnerin alleingelassen, weil diese*r sich überhaupt nicht dafür interessiert bzw. nichts ändern will.
- Usw.
In vielen langjährigen Partnerschaften gibt es Schwierigkeiten und Probleme, die oft schon über einen langen Zeitraum bestehen bzw. sich schleichend entwickelt haben. Das geschieht besonders dann, wenn wichtige Themen immer wieder unter den Teppich gekehrt werden, wenn Konflikte vermieden werden, wenn „um des Friedens willen“ nichts gesagt wird oder wenn eine Person immer wieder die eigenen Bedürfnisse zurückstellt.
Häufig gibt es dann einen bestimmten Auslöser, an dem einer oder beide Partner*innen erkennen: „Shit! Jetzt ist die Kacke wirklich am Dampfen! So kann ich / so können wir nicht weitermachen!“ Und an diesem Punkt kommen sie dann zu mir ins Coaching oder ins Membership und wünschen sich zu Beginn häufig einen „Quick Fix“, der alles wieder gut machen soll.
„Wenn du dich änderst, bin ich glücklich!“
Wenn du alleine lernen möchtest, mit deinen Herausforderungen in deiner Partnerschaft umzugehen, sind meine Kurse genau richtig:
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Back to Love225,00 € inkl. Mwst
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Fremdverliebt – Was jetzt?225,00 € inkl. Mwst
Dieser erhoffte Quick Fix klingt oft so:
„Es ist doch ganz einfach: Wenn mein*e Partner*in endlich mehr zuhören würde / sich um mich kümmern würde / sich für mehr Sex öffnen würde / meine Bedürfnisse erfüllen würde / sich verändern würde / sich entschuldigen würde / aufhören würde, XYZ zu tun… DANN könnten wir ohne Probleme eine erfüllte Beziehung führen. Aber leider tut er*sie das nicht und ich sitze hier völlig arm herum und fühle mich übersehen und vernachlässigt.“ Und on top vielleicht noch die Frage an mich: „Melanie, kannst du ihm*ihr nicht einmal ins Gewissen reden?“
Haha. Leider… Nein!
Ich finde es schon sehr spannend zu erkennen, dass die absolute Nummer-1-Strategie von sämtlichen Paaren, die in Beziehungsproblemen stecken, ist: Dem*Der Partner*in die Verantwortung dafür zu geben.
Warum wir so gerne mit dem Finger auf andere zeigen
Klar tun wir Menschen das!
Es ist wesentlich einfacher, dem*der anderen den schwarzen Peter zuzuschieben und damit fein raus zu sein.
Es bringt halt nur nix.
Denn in dem Moment, wo die andere Person alleine Schuld hat und du „überhaupt nix“ dafür kannst, nimmst du dir selbst auch jegliche Möglichkeit, etwas an der Situation zu verändern. Du manövrierst dich also selbst in die Opferrolle und sprichst dir die Gestalterrolle ab. Und das ist tatsächlich nicht sehr vorteilhaft, wenn du dir eine glückliche, erfüllte Beziehung wünschst.
Genau hier kommt sie also ins Spiel: die Eigenverantwortung.
Wenn du das Gefühl hast, dass du dich / ihr euch im Kreis dreh(s)t und alleine nicht weiterkomm(s)t, empfehle ich dir/euch professionelle Begleitung – Ein Coaching oder eine Paarberatung ist die Abkürzung aus dem Drama und hilft dir oder euch, die Probleme zu lösen. HIER findest du alle Infos zu den Beratungspaketen bei Melanie und ihren Mitarbeiterinnen.
Verantwortung übernehmen heißt: Ich gestalte mit
Was also ist das genau: Eigenverantwortung?
Wenn wir uns das Wort Verantwortung genauer ansehen, dann finden wir das Wort „Antwort“ darin. Das bedeutet, als verantwortungsvolle Personen sind wir in der Lage, Antworten auf das zu finden, was uns passiert bzw. was um uns herum vorgeht. (Auch im Englischen finden wir dieselbe Wortbedeutung: responsibility = Verantwortung, response = die Antwort.)
Das heißt: Wenn wir Verantwortung übernehmen, dann sind wir in der Lage, auf äußere Umstände, wie beispielsweise das Verhalten anderer Personen, zu reagieren. Und das wiederum heißt: Wir sind der Situation nicht willenlos ausgeliefert, sondern wir können mitgestalten (= antworten) – egal, was um uns herum passiert.
Du hast also die Möglichkeit, in tatsächlich jeder Lebenssituation deine eigene Antwort auf die derzeitige Lage zu finden:
- Dein*e Partner*in hat dich betrogen. – Was ist deine Antwort darauf?
Fühlst du dich klein, minderwertig, in deinem Selbstwert erschüttert? Bittest du ihn*sie, dich nicht zu verlassen? Oder wirst du wütend, beendest du die Beziehung, suchst du dir auch eine Affäre? Beginnst du zu reflektieren, wie eure Beziehung bisher gelaufen ist und warum es vielleicht zu der Affäre kommen konnte? Oder willst du mit ihm*ihr sprechen und seine*ihre Motive besser verstehen?…
- Dein*e Partner*in mag keinen Sex. – Was ist deine Antwort darauf?
Streitest du immer wieder und möchtest ihn*sie zum Sex überreden? Fühlst du dich nicht wahrgenommen, unattraktiv oder nicht wertvoll? Schaust du mehr Pornos oder masturbierst du öfter? Suchst du dir eine Affäre, mit der du deine Fantasien ausleben kannst? Beendest du die Beziehung? Schlägst du eine offene Beziehung vor?…
Es gibt tatsächlich unzählige Antworten, die du auf ein und dieselbe Situation finden kannst.
Was zählt, ist, dass du verstehst:
Alle diese Antworten entstehen in dir! Du bist die Person, die sich für Antwort X,Y oder Z entscheidet. Und du bist verantwortlich dafür, wie glücklich (oder unglücklich) du mit dieser Antwort bist!
Das heißt: Du kannst NICHT beeinflussen, was dein*e Partner*in tut oder nicht tut. Aber du kannst zu 100% bestimmen, wie du darauf antwortest.
Dir deine Antworten bewusst zu machen, zu verstehen, warum du welche Antwort gibst (und was du selbst davon hast) und auch mal neue, ungewohnte Antworten auszuprobieren – darum geht es im Erwachsenenleben.
Deine Beziehung beginnt bei dir
Wenn du dich also dafür entscheidest, künftig mehr Eigenverantwortung für dich und in deiner Beziehung zu übernehmen, dann darfst du dafür die folgenden Schritte gehen:
1. Mach dir deine bisherigen Antworten bewusst:
Wir alle antworten auf bestimmte Situationen mit bestimmten Gedanken, Gefühlen und Handlungen. Diese laufen in den allermeisten Fällen unbewusst ab.
Das heißt, deine bisherige Antwort auf die eine oder andere Beziehungssituation ist mit ziemlicher Sicherheit ein altes Programm, das du in deiner heutigen Partnerschaft reinszenierst.
Vielleicht antwortest du immer mit Eifersucht, immer mit Selbstzweifeln, immer mit Verlustangst, immer mit Wut… Und eine andere Person würde vielleicht in demselben Szenario völlig anders antworten.
Analysiere, welcher Teil von dir antwortet (dein Ego, ein kindlicher Anteil, dein Erwachsenen-Ich) und welche Bedürfnisse du dir mit deiner Antwort (Reaktion) erfüllen möchtest.
Im Workbook des Membership-Workshops zum Thema „Eigenverantwortung“ findest du eine Menge Reflexionsfragen und Journaling-Aufgaben, die dir dabei helfen, dich ganz genau zu reflektieren und dir deine Antwort-Muster bewusst zu machen.
2. Ändere deine Erwartungen:
Wenn du tatsächlich mehr Eigenverantwortung übernehmen möchtest, ist es wichtig, Erwartungen an deine*n Partner*in bewusst loszulassen. Mach dazu ein Gedankenexperiment:
Geh ab jetzt davon aus, dass dein*e Partner*in keinerlei Verantwortung dafür hat, wie du dich fühlst. Es ist einfach nicht sein*ihr Bier.
- Was müsstest du nun an deinem eigenen Verhalten (an deinen Gedanken, Gefühlen, Handlungen…) ändern, um dich glücklicher zu fühlen?
- Wie müsstest du bestimmte Situationen in deinem Leben und in deinen Beziehungen anders gestalten?
3. Verabschiede dich von der Opferrolle:
Wenn du in deinen Beziehungsdynamiken oft in der Opferrolle steckst, dann gehst du davon aus, dein*e Partner*in wolle dir mutwillig was Böses.
Frag dich: Ist das wirklich so?
- Was würde sich verändern, wenn du davon ausgehst, dass dein*e Partner*in dich nicht bewusst verletzen will?
- Wie könntest du sein*ihr Verhalten dann reframen?
Auch dazu gibt es im Workbook zum Membership-Workshop eine Menge Reflexionsfragen, die dir dabei helfen, dich von der Opferrolle zu verabschieden und ganz bewusst in die Gestalterrolle zu wechseln.
4. Übernimm Verantwortung für dein Handeln:
- Finde neue, bewusste Antworten auf deine derzeitige Beziehungssituation und stehe dazu.
- Orientiere dich an deinen Werten und Zielen.
- Triff klare Entscheidungen und lebe mit den Konsequenzen.
Dazu braucht es einen gesunden Umgang mit deinen eigenen Emotionen. Den lernst du in den Workshops „Emotional erwachsen werden“ und „Gefühle“.
5. Lass Verantwortung bei dem/der anderen:
Zum Thema Eigenverantwortung gehört auch die Unterscheidung: Was liegt in meinem Verantwortungsbereich und was in deinem?
Frage dich:
- Wofür bist du wirklich verantwortlich?
- Und wo übernimmst du (unbewusst) die Verantwortung für die Gefühle anderer?
Eventuell gehört es hier zu deiner Verantwortung, Grenzen zu setzen und zu viel Verantwortung zurückzuweisen. Das lernst du ebenfalls bei uns im Membership, und zwar in den beiden Workshops zum Thema „Grenzen setzen“.
Hol dir Unterstützung…
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Dort kannst du anonym Fragen stellen und Antworten bekommen, du kannst Workshops besuchen und die Aufzeichnungen aller Coaching- und Q&A-Calls anschauen. Damit bekommst du genau das Coaching, das dich weiterbringt, ohne dass du selbst gecoacht werden musst. Und natürlich kannst du auch ein Coaching (und einen liebevollen Tritt in den A…) bekommen, wenn du das möchtest. Alle Online-Kurse sind in LLP enthalten.
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