Fremdgehen vermeiden in einer Langzeitbeziehung
Drei häufige Gründe, warum jemand untreu wurde und wie du sie vermeidest
„Wenn Sie nicht mit ihrem Mann schlafen, tut es eine andere!“
Ganz Unrecht hat die berühmte Scheidungsanwältin Laura Wasser damit nicht. Sex spielt eine wichtige Rolle und ist oft ein Grund fürs Fremdgehen, aber es steckt noch viel mehr dahinter.
„Etwas muss doch gefehlt haben!“ – auch diese Aussage höre ich oft im Coaching und ja, auch darin steckt ein Stück Wahrheit – nur stimmt auch das nicht immer.
Es gibt so viele Gründe fürs Fremdgehen. Der erste und wichtigste Grund hat mit unserem Gehirn zu tun. Es findet trotz bestehender Beziehung auch andere Menschen attraktiv und macht einfach seinen Job, wenn es sich zu anderen hingezogen fühlt.
Der Mensch ist von Natur aus nicht monogam. Er entscheidet sich dafür. Und das ein Leben lang diszipliniert durchzuhalten ist leider sauschwer. Dazu kommen einige Gründe, die mit der Beziehung gar nichts zu tun haben. Vielleicht befindet sich ein Partner in der Midlife Crisis, musste berufliche Rückschläge einstecken oder andere Schicksalsschläge erleiden.
Aber darum soll es heute nicht gehen. In diesem Beitrag geht es um die Gründe fürs Fremdgehen, die aus der Beziehung heraus entstehen und bei denen du aktiv gegensteuern kannst.
Grund 1: Mangelnde Wertschätzung
Es schleicht sich so oft ein:
- ihr meckert aneinander rum
- jeder will ständig Recht haben
- ihr traut dem Partner/der Partnerin nichts zu
- es kommt immer und immer wieder zu Konflikten
Die Wertschätzung und nicht zuletzt auch die Erotik fallen dabei komplett hinten runter.
Ich habe hier immer ein Bild vor Augen: Ein vernachlässigtes, eingetrocknetes Pflänzchen, das schließlich das Wasser und den Dünger von jemand anderem bekommt, sodass es dadurch wieder anfängt, zu blühen.
So ist es auch bei uns Menschen: Mangelgefühle führen dazu, dass jemand anderes offene Türen einrennt. Wenn du deinen Partner/deine Partnerin nicht wertschätzt, wird er/sie sich die Wertschätzung von einer anderen Seite holen.
Frag dich doch einmal selbst: Wie sehr lässt du deinen Partner/deine Partnerin wissen, wie toll du sie/ihn findest? Und wie oft meckerst du an ihr/ihm rum?
Natürlich schleicht sich irgendwann der Alltag ein und darin geht so vieles unter, was man aneinander schätzt.
Dennoch ist es so wichtig, den Fokus auf das Positive zu legen:
– Was hat dich in der Kennlernphase an deinem Partner/deiner Partnerin fasziniert?
– Was liebst du an der Person?
Es gibt die sogenannte 5:1-Regel. Für jedes Meckern musst du fünf Komplimente machen, um das Gemecker wieder auszugleichen. Probiere das mal aus! Und sieh nichts als Selbstverständlichkeit an. Deine Beziehung ist ein Geschenk, für das du dankbar sein solltest und es tut deinem Partner/deiner Partnerin gut, das immer mal wieder zu hören!
Grund 2: Mangelnde Kommunikation
„Wir kommunizieren doch täglich“, denkst du jetzt bestimmt. Natürlich kommuniziert ihr, aber um was geht es dabei? Wer holt die Kinder ab? Wohin fahren wir in den Urlaub? Wie gestalten wir die Terrasse?
Es wird so viel gesprochen, aber eben nur über „Äußerliches“. Dabei kommen die Fragen über den Partner/die Partnerin zu kurz. Na klar, ihr kennt euch ja. Was sollt ihr da auch fragen.
Dazu kommt, dass wir unangenehme Gespräche generell gern vermeiden. Wir alle wollen immer Ehrlichkeit. Aber richtige, bedingungslose Ehrlichkeit überfordert uns dann doch. Denn Ehrlichkeit bedeutet auch Schmerz, Angst und unangenehme Gespräche.
Es fällt nicht so leicht zu sagen: „Ich finde den neuen Kollegen heiß.“ Stattdessen wird das Thema vermieden, um die Harmonie zu wahren und niemanden zu verletzen. Aber mal ehrlich – diese künstlich hochgehaltene Harmonie sorgt auch für fehlende Spannung. Und damit entsteht auch nicht besonders viel Erotik.
An dieser Stelle kommt vielleicht die Affäre ins Spiel, mit der alles so leicht zu sein scheint. „Er/sie versteht mich blind!“ – Den Satz höre ich so oft. Die Affärenpartner klammern sich aneinander und tun sich gut in ihrer jeweiligen Mangelsituation. UND in einer Affäre sind Wertschätzung und Kommunikation auch sehr leicht, was im Online-Programm „Fremdverliebt – was jetzt?“ sehr deutlich aufgezeigt wird.
In Langzeitbeziehungen hingegen ist all das Arbeit. Aber Arbeit, die auch angenehm sein kann. Es ist wie mit der Gartenarbeit. Klar, auch das ist manchmal anstrengend, aber man erfreut sich nicht nur am Ergebnis, sondern genießt auch den Prozess.
Stellt eurem Partner/eurer Partnerin neugierige Fragen und redet miteinander übereinander. Wie geht es dir mit mir? Ist die Monogamie noch okay für dich? Hast du Lust auf etwas Neues? Dafür muss natürlich Zeit geschaffen werden, denn zu einem solchen Gespräch kommt man nicht mal eben am Küchentisch. Dabei kann ein Aufhänger hilfreich sein, zum Beispiel ein Artikel oder ein gemeinsam gehörter Podcast.
Wenn du das Gefühl hast, dass du dich / ihr euch im Kreis dreh(s)t und alleine nicht weiterkomm(s)t, empfehle ich dir/euch professionelle Begleitung – Ein Coaching oder eine Paarberatung ist die Abkürzung aus dem Drama und hilft dir oder euch, die Probleme zu lösen. HIER findest du alle Infos zu den Beratungspaketen bei Melanie und ihren Mitarbeiterinnen.
Grund 3: Unerfüllte Sexualität
Da sind wir wieder beim Thema: „Wenn Du nicht mit deinem Mann vögelst, dann tut es eine andere.“ Das klingt hart, bringt es aber auf den Punkt. Doch oft geht es um weit mehr als um Sex. Es geht um das Gefühl des Begehrens. Begehren und begehrt werden! Unabhängig vom Geschlecht und der sexuellen Orientierung. Ich berate Frauen und Männer zu diesem Problem in hetero- und homosexuellen Beziehungen.
Im Alltag einer Langzeitbeziehung hat die Sexualität oft eine viel zu geringe Prio. Es lohnt einen Blick darauf, warum Sex und Sinnlichkeit hinten runter gefallen sind. Vielleicht ist ein*e Partner*in in seiner*ihrer Rolle in der Familie komplett aufgegangen und hat alles andere hinten angestellt.
Wie steht es um dein Begehren und darum, das auch offen zu zeigen?
Mit wem tauscht man sich aus, wenn die Beziehung in die Krise geraten ist? Viele Menschen wissen nicht, wohin mit ihren Fragen. In meiner Coachinggruppe findest du Platz für deine Herausforderung!
Affären sind oft von leidenschaftlichem, durchgeknallten Sex geprägt, der wie eine Droge wirkt. Dagegen scheint der altbekannte Ehesex eher die Wirkung eines Radlers zu haben. Wir brauchen uns nichts vormachen: in einer Langzeitbeziehung wird es diesen leidenschaftlichen Extasy-Sex nicht immer und dauernd geben. Das liegt daran, dass ganz andere Hormone wirken, insbesondere das Bindungshormon Oxytocin anstelle von Dopamin. Das ist völlig normal und auch okay.
Ich weiß, dass gerade Betrogene darunter leiden, wenn es so weit gekommen ist. Hier hilft das Online-Programm „Back to Love“, um das zu verarbeiten.
Was in Langzeitbeziehungen oft wirklich fehlt, sind die Neugierde und die Offenheit. Du weißt, wie dein Partner/deine Partnerin auf Bekanntes reagiert und traust dich nicht, deine geheimen Fantasien auszusprechen. Genau das ist aber der Fehler! Du selbst solltest dein sexuelles Gaspedal sowie auch deine Bremse kennen und im Idealfall auch deinem Partner/deiner Partnerin kommunizieren.
Für Sexualität in einer Langzeitbeziehung muss Raum geschaffen werden, gerade wenn Kinder da sind. Da wird es nichts mehr mit dem spontanen Sex auf dem Küchentisch. Dann müsst ihr euch eben zum Sex verabreden – wie zum Tennis. Es hilft, sich dabei ganz bewusst „Inseln“ im Alltag zu schaffen, zum Beispiel wenn die Kinder gerade bei den Großeltern sind.
Wenn du alleine lernen möchtest, mit deinen Herausforderungen in deiner Partnerschaft umzugehen, sind meine Kurse genau richtig:
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Aber Vorsicht: es gibt keine Garantie!
Wenn du nun denkst: „Super, dann halte ich mich daran und mein Partner/meine Partnerin wird niemals fremdgehen“, muss ich dich leider enttäuschen. Ganz so einfach ist es nicht. Wir sollten auf dem Boden der Tatsachen bleiben: Da draußen gibt es 7,8 Milliarden Menschen und davon sind nun mal einige echt sexy. Je mehr wir mit anderen Menschen zu tun haben, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass da auch mal jemand dabei ist, den wir anziehend finden. Aber ob wir darauf eingehen, liegt ganz an uns selbst.
Unser Gehirn ist einfach gestrickt und sucht sich gern den einfachsten und unkompliziertesten Weg. Das ist oft eine Affäre! Denn in der fällt es leicht, Begehren zu empfinden und Wertschätzung auszudrücken. NUR: Der gute Affärensex bleibt nicht ewig. Irgendwann ist der auch nicht mehr so aufregend. In einer Langzeitbeziehung hingegen geht es um so viel mehr, wofür es sich lohnt, daran zu arbeiten.
Fazit
Kümmert euch um die Wertschätzung, redet miteinander übereinander, führt unangenehme Gespräche und kümmert euch in einer hohen Prio um euer Sexualleben – unabhängig von äußeren Umständen. Und seht die Beziehung nicht als selbstverständlich an sondern als Geschenk! So könnt ihr freiwillige Treue erreichen und die ist so viel schöner als Erpressung oder ein Pflichtgefühl.
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