Liebeskummer und Trennungsschmerz überwinden
Wenn sich Partner trennen oder dein Herz für einen Menschen schlägt, der nicht so fühlt wie du – dann schmerzt die Liebe.
Liebeskummer überwinden
Dieses Gefühl von Trauer kann viele von uns aus der Bahn werfen, die Bewältigung des Alltags erscheint schwierig. Wer eine unerwiderte Liebe überwinden möchte oder die Trennung vom eigenen Partner verarbeitet, sollte ein paar Dinge berücksichtigen.
Opferrolle abschütteln
Für den Fall, dass der Glaube an dich selbst in diesem Moment schwerfällt: Liebeskummer zu überstehen, ist die positive Entwicklung des eigenen Ichs. Natürlich ist Ärger in dieser Phase für denjenigen, der zurückbleibt, ein stetiger Begleiter. Aber es gibt immer Gründe für eine Trennung. Die Opferrolle ändert an der Situation nichts mehr. Den Bruch als Chance zu begreifen, holt Optimismus und Lebensfreude zurück.
Bewusst Veränderung suchen
Manchmal ist es sinnvoll, gewohnte Routinen aufzugeben und aktiv ein neues Lebenskapitel anzustoßen. Um Liebeskummer loszuwerden, hilft es, den Kopf auf andere Gedanken zu bringen, eine neue Sportart auszuprobieren, die Natur zu genießen, einen coolen Haarschnitt zu wagen oder die eigenen vier Wände umzugestalten.
Lasse deine Trauer zu
Es ist völlig in Ordnung, traurig und wütend zu sein. Das hilft dem eigenen Ich Liebeskummer konstruktiv zu verarbeiten. Lieblingslieder in der Dauerschleife hören, weinen, Briefe an den Ex-Partner oder die ehemalige Partnerin schreiben, die niemals zum Abschicken gedacht sind. Das alles unterstützt die Erkenntnis darüber, was wirklich guttut. Es muss nicht immer alles perfekt funktionieren.
Liebeskummer lohnt sich nicht!
Betroffene fühlen sich nach der harten Beziehungslandung emotional am Boden zerstört. Gute Ratschläge von Freunden und Hilfe stoßen auf taube Ohren oder eine Wand der Ablehnung. Dennoch gibt es Möglichkeiten, eine Trennung gut zu verarbeiten, die seelische Krise nach dem Liebes-Aus braucht viel Raum für die Achterbahn der Gefühle. Nur selten werden Partnerschaften aus beiderseitigem Einverständnis beendet. Diese Entscheidung trifft meist eine Seite, sie möchte das Gemeinsame und Vertraute aufgeben und aus der Beziehung ausbrechen. Ob als Folge einer vollkommen überraschenden Situation oder kriselnden Beziehung spielt für die überraschte Hälfte kaum eine Rolle. Die Welt bricht zusammen, das soziale Umfeld ist betroffen, der Alltag nur schwer bewältigbar.
Liebeskummer ist eine handfeste seelische Krise, in der Leidende kaum jemanden an sich heranlassen. Sie durchleben vier verschiedene Phasen, geprägt von Schmerz, Hass, Ziellosigkeit und Verzweiflung. Zwar ist das Empfinden bei jedem Menschen sehr individuell, doch das Durchleben verläuft nach bestimmten Mustern. Sie zu verstehen, hilft die Zeit mit dem Liebeskummer besser einzuordnen und dessen Ende leichter zu realisieren.
Tatsachen begreifen
Die ersten Momente der Konfrontation gleichen einer Katastrophe. Vor dem Scherbenhaufen stehend, bevorzugen es viele, die Realität nicht zu akzeptieren. Zunächst fällt es schwer zu begreifen, dass jener Mensch, mit dem man eine bestimmte Zeit lang glücklich war, diese Vertrautheit aufgibt. Verlassene schwanken in dieser Phase zwischen Erwartung und Verzweiflung. Sie hoffen, die Partnerin oder der Partner könnten es sich noch anders überlegen. Dieses emotionale Tief muss erst überwunden werden, ist kräftezehrend und raubt Energie. Wertvolle Kraft, die Betroffene dringend brauchen, um aus ihrer misslichen Lage herauszukommen. In dieser Phase helfen Gespräche mit der Familie oder engen Freunden sowie das persönliche Eingeständnis, die Partnerschaft als beendet anzuerkennen. Das Öffnen und sich offenbaren ist der erste Schritt zur Besserung. Was ärgert, bewegt, ist unverständlich? Ablenkung und der Ausbruch aus dem Bewährten erleichtern den Alltag. Keinesfalls ist der permanente Kontakt zum ehemaligen Partner empfehlenswert.
Gefühlschaos ordnen
In dieser Phase erkennen Verlassene, dass die Trennung Realität ist und unumkehrbar ins aktuelle Leben integriert werden muss. Die emotionale Lage ist schwierig, Gefühle durchleben eine Achterbahn. Zum täglichen Leben gehört ein Mix aus Schmerz, Trauer, Wut, Zuversicht und Hoffnung. Obwohl man die Trennung jetzt akzeptiert, sind Leidende den Emotionen hilflos ausgeliefert. Den Ex-Partner auf offene Fragen anzusprechen, hilft in der Verarbeitung.
Auf zu neuen Zielen!
Am Ende des Tunnels ist wieder Licht zu sehen. In dieser positiven Trennungsphase sind die Gedanken an den ehemaligen Partner noch vorhanden, Trauer und Schmerz nehmen ab. Man spürt, dass das Leben wieder zurückkommt und die Abstände der Beziehungserinnerungen größer werden. Es ist Zeit für neue persönliche Veränderungen wie Aktivitäten, Hobbys oder die Chance, Freundschaften zu vertiefen und vielseitige Erfahrungen zu sammeln.
Zukunft, ich komme!
Wo immer eine Tür zufällt, öffnet sich eine neue. Diese Phase reiht sich nahtlos an die vorherige. Gemeinsame Zeiten mit dem Ex-Partner werden als Vergangenheit angesehen und man hat das Gefühl, Herausforderungen wieder mit allen Facetten aufnehmen zu können. Mit Power geht es aufmerksam durchs Leben, jede Sekunde kann Überraschungen bereithalten. Die meisten Menschen begreifen nun, dass Liebeskummer und Trennung etwas Gutes hatten. Sie fühlen sich frei, warten auf eine neue Liebe, entdecken ihre Persönlichkeit und müssen ab und an erkennen, dass Bewährtes oft auch Ballast bedeuten kann.
Liebeskummer Symptome
Jeder Mensch lebt, liebt und leidet anders. Wenn es um die Liebe oder unerwiderte Gefühle geht, fallen Reaktionen höchst unterschiedlich aus. Einige sind wütend, andere weinen, manche feiern exzessiv. Zu den typischen Symptomen von Liebeskummer zählen auch körperliche Auffälligkeiten wie Schlafstörungen, unruhiger Schlaf, Appetitlosigkeit bis hin zur unregelmäßigen Ernährung sowie fehlende Motivation und mangelnder Antrieb. Menschen mit Liebeskummer verspüren wenig Hunger, wobei sie sich parallel nur schwer aufraffen können, etwas zu unternehmen.
Welche Ursachen dieses Verhalten hat, ist wissenschaftlich noch nicht abschließend geklärt. An der Universität Tübingen stellten Forscher bei Frauen fest, dass bestimmte Hirnareale nach einer Trennung kaum aktiv waren. Bereiche für Schlaf- und Essverhalten oder Motivation wurden nicht mehr gesteuert. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt die Universität von Binghamton, New York. Die Studie legt nahe, dass Liebeskummer bei Frauen für mehr Schmerzen verantwortlich ist, sie sich aber dadurch schneller von der Trennung erholen. Wie bei Verletzungen auch, ist der Gefühlte jenem sehr ähnlich. Zudem unterliegt der Hormonspiegel klaren Schwankungen. Während die Konzentration des Stresshormons Adrenalin steigt, sinkt das Glückshormon Serotonin drastisch ab. Dieser Prozess belastet das Herz und macht Betroffene aggressiv und gereizt.
Trennungsschmerz verarbeiten
Eine Trennung im Gleichmut zu ertragen, verhindert die befreiende Verarbeitung. Gefühle wie Wut, Empörung und Schmerz sind nötig. Der gute Umgang mit sich selbst erleichtert es, den Abschied des Partners zu überwinden. Sicherlich führt Untreue zu einem höheren Schmerzgrad, doch jede Trennung hat zwei Seiten. Handelnde und Verlassene stehen unterschiedlichen Heilungsprozessen gegenüber. Zwischen ihnen liegt ein Berg aus unverarbeiteten Gefühlen, trotzdem ist keine Perspektive die wesentlich bessere.
Der Schlussmacher
Vom Initiator geht die Trennung aus. Daher hält sich sein Überraschungsmoment in Grenzen, er handelt gezielt und ohne jede Affekthandlung. Diese bewusst getroffene Entscheidung wurde in unzähligen schlaflosen Nächten ausgiebig abgewogen, Probleme analysiert, Optionen ausgelotet. Für den aktiven Part kann die Trennung letzten Endes genauso schlimm sein, was zumeist übersehen wird.
Der Verlassene
Häufig trifft der Trennungswunsch den Verlassenen völlig unvorbereitet. Die lähmende Wirkung verfehlt nicht ihr Ziel. Momente der Fassungslosigkeit, Zukunftsangst, Panik und Perspektivlosigkeit überwiegen. Der Gedanke an den Verlust schmerzt. Quälende Fragen nach dem Warum lassen sich ad hoc nicht lösen, was bleibt ist eine völlig neue Situation ohne partnerschaftliche Hilfe. Bis sich Betroffene an ihr Singleleben gewöhnen und die Trennung verarbeiten können, vergeht unterschiedlich viel Zeit. Zudem fällt das Akzeptieren Männern zwar leichter, aber Frauen setzen sich wesentlich intensiver mit ihrer Rolle auseinander. Am Ende lenken sich männliche Individuen schneller ab, gehen ohne Perspektive Beziehungen ein und versuchen häufig so wenig wie möglich über die Gründe der Trennung nachzudenken. Weibliche Verlassene hingegen leiden bitterlich, gehen sprichwörtlich durch tiefe Täler. Sie beginnen allerdings eine neue Beziehung erst, wenn sie über die alte hinweg sind.
Trennungsschmerz in Phasen
Die Professorin der Psychologie Verena Kast aus der Schweiz entwickelt zu Beginn der 80-er Jahre ein vierstufiges Modell zur Trauerbewältigung. Ursprünglich wollte sie damit Angehörigen von Verstorbenen helfen. So bitter das klingen mag, aus der Perspektive der Paarpsychologie treffen diese Phasen auch auf Partner nach einer Trennung zu.
Phase 1: Ich will nicht wahrhaben
Jede Trennung ist ein kleiner Tod, besagt ein französisches Sprichwort. Dennoch ist diese Zeit von Verleumdung geprägt, Zurückgebliebene stehen unter Schock. Der Verlust fühlt sich nach einem kaum wahrgenommenen Traum an, Reaktionen erfolgen rational und mechanisch.
Phase 2: Die Gefühle brechen durch
Verlassene werden von Verzweiflung, Trauer und Hoffnungslosigkeit geplagt, es brechen sämtliche emotionale Dämme. Der empfundene Schmerz tut unglaublich weh, bald schwenkt die tiefe Trauer in blinde Wut um. Wer hat Schuld?
Phase 3: Es ist Zeit für neue Ziele
Es setzt die Realität ein. Betroffene erkennen langsam, dass der Partner nicht mehr zurückkommt. Mit der brutalen Wirklichkeit konfrontiert, startet der neue Orientierungsprozess. Die aussichtslose Suche nach Erinnerungen wird ersetzt durch alltägliche Dinge und endet im Loslassen.
Phase 4: Gelebter Neuanfang
Allmählich setzt der Verlust einen gedanklichen Strich unter die Beziehung. Weder irrationale Wunschvorstellungen und Hass noch Wehmut mischen sich unter die Gefühle. Die gemeinsame Vergangenheit wird nüchtern betrachtet, die Opferrolle hinter sich gelassen und das Kapital abgeschlossen.
Trennungsschmerzen bei Männern
Die größte Besonderheit in einer Trennungssituation widerfährt dem männlichen Geschlecht in der Art des Beziehungsendes. Sind sie Schlussmacher, ist die Sache meist klar. Doch als Verlassener geht der maskuline Teil einer Partnerschaft mit Gefühlsäußerungen sparsam um. Während Frauen ihr Leid kommunizieren und darin ihren Heilungsprozess in Gang setzen, sind Männer mit ihren Äußerungen tendenziell selektiver und sprechen über Wut, Schmerz und Orientierungslosigkeit nur selten.
Sie suchen nach exzessiver Ablenkung und kompensieren auf diese Weise das fehlende Beziehungselement. Zeit wird mit anderen Aktivitäten ausgefüllt, die neue Partnerin steht häufig zeitnah in den Startlöchern. Für viele Männer ist sie das beste Rezept gegen Liebeskummer. Wer sozial nicht darin bestärkt wird, Emotionen freien Lauf zu lassen, der verhindert Schmerz bewusst zu verarbeiten. Unter diesen Umständen können gescheiterte Beziehungen für Männer ewig in Erinnerung bleiben, ohne dass sie einen richtigen Schlussstrich ziehen können.
Trennung trotz Liebe
Geht es in der Liebe nicht mehr weiter, scheint eine Trennung die einzige Lösung. Obwohl Partner tiefe Gefühle füreinander aufbringen, leidet ihre Beziehung. Sich für einen Schlussstrich zu entscheiden, fällt den wenigsten leicht. Wenn Partnerschaften keine Zukunft haben, gibt es meist wichtige Gründe für das Beenden einer Liebesbeziehung.
Ein einseitiger Kinderwunsch, deutlich abweichende Ideen vom Wohnort, die Ehe an sich oder massive berufliche Herausforderungen – wer bei diesen Gedanken Beklemmung verspürt, hat kaum die Wahl eines Zwischenweges. Um sich später keine Vorwürfe zu machen, kann eine Trennung in diesen Fällen Sinn ergeben.
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Melanie Mittermaier
Affärenmanagerin, Paarberaterin, Beziehungscoach.
Ich begleite dich auf deinem ganz individuellen Weg in eine authentische Liebesbeziehung – egal, wie diese für dich persönlich aussieht. Auch, wenn du im Moment kein Licht am Ende des Tunnels siehst: Gemeinsam finden wir die Lösung, die sich für dich richtig anfühlt!