Veränderung in der Beziehung – Was tun, wenn dein Partner dich aufhalten will?
Folge 036 – Veränderung in der Beziehung – Was tun, wenn dein Partner/deine Partnerin nicht damit klar kommt, wie du dich veränderst und dich aufhalten will?
Vielleicht hast du ein Seminar über Persönlichkeitsentwicklung besucht, ein Buch gelesen, welches dich stark beeinflusst hat oder dich durch andere äußere oder innerer Ereignisse auf einen neuen Weg begeben. Und dein Partner tut nun alles, diese Veränderung aufzuhalten und dich davon abzuhalten, diesen Weg weiter zu gehen.
- Warum ist das so?
- Was kannst du tun, wenn du dich gerne veränderst und gar nicht daran denkst, wieder wie früher zu werden?
Shownotes:
- Beitrag lesen
- Offene Beziehung – JA, NEIN, VIELLEICHT
- Persönlichkeitsentwicklung – Grundprinzip einer glücklichen Beziehung
„Lass den Blödsinn! Früher hattest du nicht so eine Einstellung und ich habe dich anders geheiratet!“, damit war das Thema für sie vom Tisch und er hatte keine Chance, seine neuen Wünsche mit ihr zu besprechen. Und wenn er ganz ehrlich ist, ist ihm seine Veränderung selbst noch nicht ganz geheuer.
Sein Leben ist seit letztem Sommer wie auf den Kopf gestellt. Auf einer Sportveranstaltung hat er sich in eine andere Frau verliebt. Es war eine einseitige Schwärmerei, die Frau weiß bis heute nichts von seinen Gefühlen. Das mag für dich harmlos erscheinen, für seine Frau war es jedoch fast so, als hätte er sie betrogen.
Fast 50 Jahre lang ist er eher unbewusst durch das Leben gestolpert, war ein Eigenbrötler, verschlossen, ohne großen Freundeskreis und Interessen. Viel gegrübelt hat er schon immer und seine Sicht auf die Welt war nicht gerade positiv. Hätte ihm früher jemand gesagt, dass es eine Zeit geben würde, in der er sich morgens auf den Tag freut, er hätte resigniert den Kopf geschüttelt.
Arbeit, Frau, Kind, Haus – Ende
Er ist pflichtbewusst und hat sich ein schönes, lauwarmes Leben aufgebaut. Der Job ist ok, er liebt seine Familie und erfreut sich an seinem Haus. Doch das war’s auch schon ziemlich. Bis der Sport in sein Leben gekommen ist und er festgestellt hat, dass sein Körper mehr kann, als er dachte. Plötzlich hatte er Ziele, wenn auch nur sportlicher Natur. Aber immerhin Ziele.
Und dann an diesem Tag im Juli begegnet er einer Sportlerin, die in sofort fasziniert. Sie ist hübsch, trainiert und sehr nett. Sie spricht ihn an. Ohne es zu wissen, verändert diese Begegnung sein Leben für immer. Zunächst nicht zum Positiven.
Seine Gefühle nach dieser Veranstaltung machen ihm schwer zu schaffen. Wie kann es sein, dass er so oft an diese Frau denken muss, wo er doch verheiratet ist? Wieso ist er eifersüchtig auf den Ehemann dieser Sportlerin? Was geht nur in ihm vor? Er fühlte sich wie ein Verräter und übler Betrüger.
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Seine Gefühle gehen fremd
Obwohl es eine platonische Schwärmerei ist, gehen seine Gefühle und Gedanken fremd und er bestraft sich selbst mit üblen Vorwürfen. In seiner Verzweiflung befragt er Google und landet auf meinem Blog. Stundenlang stöbert er durch die Texte und Videos und fühlt sich nicht mehr so allein und aufgeschmissen. Da scheint eine Person zu sein, die versteht, was er gerade durchmacht.
Nach einigem Zögern schreibt er mir eine E-Mail und bucht wenig später das erste Coaching-Paket. Seit über einem halben Jahr betreue ich ihn mal mehr, mal weniger. Mal mit, mal ohne seine Frau. Per WhatsApp, E-Mail, Telefon und Skype. Durch unsere Zusammenarbeit bekommt er mehr und mehr den Wunsch, den Grauschleier von seinem Leben zu entfernen und eine ähnliche Begeisterung und Lebensfreude zu verspüren, wie ich es tue.
Er merkt, dass ihn Menschen sehr viel mehr interessieren, als das bisher der Fall war. Er fühlt sich wohl in seinen Sport-Gruppen, auf Wettkämpfen und sogar auf Partys. Besonders die Gespräche mit anderen Frauen machen ihm Spaß. Sie scheinen sich für ähnliche Dinge zu interessieren, wie er. Und es tut ihm gut, zu flirten.
Die Veränderung seiner Persönlichkeit ist großartig!
Die letzten Monate waren kein Spaziergang. Sein altes, depressives Ich hatte ihn immer wieder am Wickel und seine negative Denkstruktur verteidigt hartnäckig ihr Revier. Doch er ist fest entschlossen, seinem Leben mehr Leben und vor allem mehr Spaß einzuhauchen. Seine Metamorphose war und ist teilweise schmerzhaft, herausfordernd und anstrengend. Doch sie lohnt sich!
Seine Frau profitiert davon. Sie führen tiefere Gespräche, ihr Sexleben hat ein neues Level erreicht und ihre Ehe ist nach den vielen Jahren wieder lebendig und aufregend geworden. Seine stabile Resignation ist einem Auf und Ab gewichen, welches nicht mehr berechenbar ist, jedoch weitaus mehr lebensbejahende Momente aufweist. Auch ihr Teenager-Kind meinte, die „Psychotante“ (also ich) würde den Eltern richtig gut tun.
Durch seine Krise hat sie selbst wieder angefangen Sport zu treiben, einige Kilos abgenommen und auch für sich einige Dinge verändert. Trotzdem wehrt sie sich mit Händen und Füßen gegen seine Entwicklung und wünscht sich, dass er wieder wird wie früher. Warum?
Die Angst, nicht mehr zu genügen
Sobald sich ein Mensch stark verändert, bekommt das Umfeld Angst, nicht mehr gut genug zu sein. Die Angst, den geliebten Menschen zu verlieren, ist so stark, dass die Veränderung in jedem Fall negativ interpretiert wird, selbst wenn sie positiv ist.
Die Frau macht sich Sorgen, dass ihr Mann ihr entgleitet. Je mehr er sich verändert, desto weniger kann sie einschätzen, was er in Zukunft vor hat. Was absolut positiv ist und für JEDE! Beziehung die beste Prävention gegen Langeweile wäre. Persönlichkeitsentwicklung ist eines der Grundprinzipien einer glücklichen Beziehung.
Darüber hinaus muss sie sich mehr anstrengen, wenn er neuerdings Charme zeigt und Chancen bei anderen Frauen hat. Das gefährdet ihr Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgenheit, die Beziehung ist keine Selbstverständlichkeit mehr, sondern eine bewusste Entscheidung (was auch für jede Beziehung wünschenswert wäre).
Es gibt kein Zurück. Niemals!
Der Vorwurf, sie hätte ihn anders geheiratet stimmt, jedoch kann sie es ihm nicht vorwerfen. Ich wette, er hat sie auch anders geheiratet. Bevor sie Mutter wurde, war sie sicherlich eine völlig andere Person. Zumindest war das bei mir der Fall. Ein Kind ist ein massiver Einschnitt in die Persönlichkeit einer Frau. (Auch in die eines Mannes, doch ich vermute, dass es bei den Frauen etwas krasser ist.)
Der Tod eines Kindes ist auch so ein Einschnitt. Mein Papa ist nicht mehr der lebenslustige Mann, der er war, bevor mein Bruder ums Leben kam. Meine Mama hat ihren Frieden damit gemacht, auch wenn das manchmal nicht leicht war und ist. Auch meine Mama ist nicht mehr die, die mein Papa damals geheiratet hat (sie war 17!). Heute ist sie Jenseits-Medium ;-).
So wie die bucklige Verwandtschaft, die verhassten Ex-Partner und alle Macken, heiraten wir auch die positiven und negativen Veränderungen mit. Als Partner können wir den Anderen darin unterstützen, die beste Version seiner Selbst zu werden, oder auch nicht. Doch ein „zurück auf Los“ gibt es nicht (und auch keine 4000,- €).
Was tun, wenn deine Veränderung nicht gut ankommt?
Falls du dich gerade entwickelst, kannst du deine Partnerin unterstützen. Nimm ihre Ängste ernst und frag nach, was du tun kannst. „Lass den Blödsinn!“, ist allerdings keine Option, was du deutlich kommunizieren darfst. Nimm sie an die Hand und erkläre ihr im Gespräch, was dein Ziel ist. Versichere ihr deine Liebe und auch den Wunsch, mit ihr alt zu werden und mit 90 im Schaukelstuhl über die Zeit zu lachen, die ihr gerade durchmacht.
Hab deine eigenen Zweifel im Blick. Je weniger du dir selbst erlaubst, dich zu verändern, desto mehr spürt deine Partnerin das und versucht dich wieder in dein altes Ich zu ziehen. Falls du Gewissensbisse hast, weil du nicht mehr Gesellschaftskonform und „normal“ bist, kümmere dich erst darum, für dich klar zu sein und dein neues Ich vor dir selbst zu verteidigen.
Am leichtesten holst du deine Liebste mit ins Boot, wenn sie von deiner Veränderung spürbare Vorteile hat. Also deine Laune besser ist, du mehr lachst, mehr positive Energie ausstrahlst, euer Sex besser ist, du entspannter bist und glücklicher. Auch wenn das mitten in der Umwandlung nicht immer der Fall sein sollte und du dich lieber ausheulen würdest, lerne, mit deinen Gefühlen klar zu kommen und dich selbst zu beruhigen!
Und wenn du das Unmögliche willst?
Sollte deine Veränderung euer bisheriges Beziehungskonzept angreifen, weil du festgestellt hast, dass Monogamie nicht mehr dein Wunschmodell ist, darfst du vorsichtig und langsam vorgehen. Hier braucht es zuerst die Offenheit im Kopf, viele Gespräche, Bücher zum Thema lesen, Visionen und Fantasien teilen, Möglichkeiten ausleuchten und verwerfen, sowie bestehende Komfortzonen langsam dehnen.
Selbst wenn einer von euch nicht den Wunsch nach anderen Menschen verspürt, heißt das noch lange nicht, dass dein Wunsch nicht zählt, nur weil er gesellschaftlich nicht anerkannt ist. Du hast ihn ja trotzdem, oder? Natürlich besteht das Risiko, dass deine Partnerin eine Trennung von dir der Trennung von dem Treue-Ideal vorzieht. Auch diese Entscheidung gilt es zu respektieren.
Doch das ist Stoff für einen komplett eigenen Artikel, den ich demnächst mal irgendwann schreibe.
Leben darf leicht gehen und Spaß machen. Liebe auch!
Herzlichst
Melanie
PS. Wenn dir mein Podcast gefällt, freue ich mich über eine 5-Sterne Rezension auf iTunes. DANKE!
Wenn du Fragen hast…
Dort gibt jeden Monat ein LIVE Webinar und eine Q&A Session!
Fragen über die Website oder über PN auf meinen Social-Media-Kanälen werde ich nicht beantworten. Für mich ist das eine Sache der Verantwortung.
Wenn es bei dir heftig kriselt, wenn du emotional „durch“ bist, dann helfen dir Tipps im Chat einfach nicht. Dann gehörst du in professionelle Hände und dann bitte ich dich: such‘ dir Hilfe!
Ich kann nur mit dir arbeiten, wenn du mich als deine Paarberaterin oder deinen Coach beauftragst. Lies gerne in meinem Blog, abonniere meinen Podcast oder nutze die Community zum Austausch in der Gruppe aber vor allem: nimm ein Coaching in Anspruch – ob bei mir oder meinen Kollegen.
Das solltest du dir wert sein!
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