Ich bin in der Warteposition – Was soll ich tun?

In unterschiedlichen Beziehungskonstellationen kommt es immer wieder vor, dass eine*r der Beteiligten in eine ungewollte Warteposition gerät.

Zum Beispiel:

  • Affärenpartner*in wartet darauf, dass der*die andere sich von Frau bzw. Mann trennt.
  • Partner*in wartet darauf, dass sich der*die andere entscheidet, ob er*sie nun die Partnerschaft weiterführen möchte oder sich für die Affäre trennt.
  • etc.

Es ist normal, dass in Beziehungen verschiedene Wünsche und Bedürfnisse aufeinandertreffen und dass nicht immer alle Beteiligten sofort wissen, wie sie sich entscheiden möchten. Das ist für alle Personen eine verzwickte Situation.

In meinen Coachings und vor allem in den Membership-Calls ist das Thema ‘Warteposition’ ganz häufig präsent und ich werde mega oft gefragt, wie denn nun die wartende Person mit ihrer Rolle umgehen soll.

Es kommen Fragen wie:

  • Wie lange lohnt es sich zu warten?
  • Unter welchen Umständen lohnt es sich zu warten?
  • Kann ich etwas tun, damit er*sie sich für mich entscheidet?
  • Was soll ich tun, während ich warte?
  • Ich will ihn*sie nicht aufgeben, aber ich möchte nicht am Abstellgleis stehen/nicht der Notnagel sein/nicht warmgehalten werden…

Deshalb sehen wir uns hier an, wie du mit dieser Situation umgehen kannst.

Warteposition vs. Selbstverantwortung

Das Anstrengende an ‘passiven’ Situationen, in denen man vermeintlich nix tun kann, ist das Gefühl, keine Kontrolle über die Situation zu haben. Man sitzt gefühlt am Abstellgleis, hat bestimmte Wünsche und Sehnsüchte, fühlt sich gleichzeitig aber nicht selbstermächtigt. Man hat das Gefühl, die Person, auf die man wartet, ist die einzige, die gerade Entscheidungen treffen kann – und das fühlt sich unangenehm an.

Keiner mag die Warteposition! Vor allem deshalb nicht, weil sie mit vielen unangenehmen Gefühlen verbunden ist.

Aus diesem Grund ist es wichtig, dir deine eigene Selbstermächtigung und Selbstverantwortung zurückzuholen, um dein Leben weiterhin gestalten zu können, und nicht auf dem Abstellgleis zu versumpern.

Hier können dir die folgenden Schritte helfen:

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1. Schaffe Klarheit für dich selbst

Werde dir bewusst darüber, was dein perfektes Szenario wäre. Was wünschst du dir? Ja – das darf ruhig sein, dass du mit der besagten Person eine Beziehung führst, dass ihr glücklich seid, etc. An diesem Wunsch an sich ist erstmal nichts falsch.

Aber gerade hier kannst du noch genauer hinsehen:

Hört dein Plan an dem Punkt auf, wo er*sie sich für dich entscheidet? Dann ist hier mit ziemlicher Sicherheit sehr viel Illusion mit dabei.

Überlege dir also:

  • Wie genau würde denn dein*euer Leben aussehen, wenn er*sie sich für dich entscheiden würde?
  • Was genau würde sich ändern? Was wäre besser als jetzt?
  • Was erhoffst du dir von dieser Entscheidung?
  • Wo würdet ihr wohnen, wie würde euer Alltag aussehen, was würdet ihr in eurer Partnerschaft verändern? usw.

Werde absolut klar in deiner Vorstellung!

Nur ein: “Ach, dann wären wir endlich (wieder) vereint!” ist zu wenig.

2. Identifiziere deine Bedürfnisse

Klarheit über deine Wünsche und Sehnsüchte zu haben hilft dir nämlich dabei, deine tieferliegenden Bedürfnisse zu identifizieren.

Das können zum Beispiel Bedürfnisse sein wie:

  • Nähe
  • Geborgenheit
  • Verbundenheit
  • Sicherheit
  • gesehen werden,
  • attraktiv gefunden werden
  • dich inspiriert fühlen
  • umsorgt werden
  • usw.

Wir alle verbinden mit unseren Wunschpartner*innen bestimmte Vorstellungen. Wir hätten gern, dass sie uns bestimmte Bedürfnisse erfüllen, häufig vor allem jene, die wir in anderen Bereichen unseres Lebens nicht befriedigen können bzw. die schon in unserer Kindheit nur ungenügend befriedigt wurden.

Auch daran ist nichts Ungewöhnliches. Ich erlebe es allerdings sehr häufig, dass Menschen sehr lang in Wartepositionen verharren, weil sie davon ausgehen, dass eben nur diese eine bestimmte Person ein ganz bestimmtes Bedürfnis abdecken könne – und sonst niemand.

Und genau das ist Quatsch! Den*Die Richtige*n gibt es nicht!

Die andere Person ist auch nur ein Mensch. Egal ob es sich darum handelt, dass du dir wünschst, dein*e Langzeitpartner*in würde bei dir bleiben, oder ob du darauf wartest, dass dein*e Affärenpartner*in sich für dich entscheidet:

In beiden Fällen gehst du wahrscheinlich davon aus, dass nur genau dieser eine Mensch dich wirklich versteht/dir wirklich geben kann, was du brauchst/dich wirklich zur Ruhe kommen lassen wird…

Doch das stimmt nicht!

3. Kümmere dich um dich selbst

Du kannst durchaus – sobald du dir bewusst darüber bist, welche Bedürfnisse du hast – überlegen, wie und wo diese noch erfüllt werden könnten.

2 Beispiele:

  • Du wartest darauf, dass dein*e Langzeitpartner*in sich für dich entscheidet, denn ihr seid schon seit 15 Jahren zusammen und du hast dich mit ihm*ihr immer sehr sicher und geborgen gefühlt. Du hast Angst, dass diese Sicherheit dir verloren geht, wenn er*sie dich verlässt.

Überlege dir hier: Wo in meinem Leben könnte ich Sicherheit für mich erschaffen? Gibt es Freundschaften, Familie, etc., wo ich mich geborgen fühle? Kann ich z.B. in eine eigene kleine Wohnung investieren, um Geld anzulegen und im Zweifelsfall einen neuen Wohnort zu haben, etc.

Frag dich: Auf welche Art könnte ich in meinem Leben NOCH Sicherheit und Geborgenheit erfahren – abgesehen von meinem*r Partner*in?

  • Du wartest darauf, dass dein*e Affärenpartner*in sich für dich entscheidet, denn du hast das Gefühl, dass du dich bei ihm*ihr besonders gesehen fühlst. Du hast ihm*ihr so viel von deinen Wünschen und Träumen erzählt und dich sehr emotional gezeigt und denkst jetzt, das kannst du eben ausschließlich bei ihm*ihr.

Überlege dir hier: Wer sagt denn, dass du dich nur dieser einzelnen Person gegenüber so verletzlich und authentisch zeigen kannst? Wie wäre es, wenn du mal bei ausgewählten Freund*innen versuchst, auch über deine Träume zu sprechen? Oder wenn du deine echten Emotionen zeigst? etc.

Frag dich: Mit welchen Menschen/In welchen Umgebungen kann ich mich noch öffnen?

Das sind jetzt nur 2 Beispiele und ich weiß nicht, um welche Bedürfnisse es in deinem Fall geht – aber du verstehst hoffentlich grundsätzlich, was ich meine:

Häufig bleiben wir in Wartepositionen stecken, weil wir die Befriedigung für ein oder mehrere grundlegende Bedürfnisse ausschließlich in die Hände dieser ganz speziellen Person legen. Und das ist nicht notwendig!

Du kannst hier selbst aktiv werden, für dich sorgen und dir neue Möglichkeiten schaffen, um diese speziellen Bedürfnisse zu erfüllen.

Wenn du alleine lernen möchtest, mit deinen Herausforderungen in deiner Partnerschaft umzugehen, sind meine Kurse genau richtig:

Das macht dich wesentlich unabhängiger von der Entscheidung deines Gegenübers!!

4. Akzeptiere deine Gefühle

Und zum Schluss noch ein ganz wichtiger Punkt: Du musst nicht aufhören, in die andere Person verliebt zu sein bzw. sie zu lieben, um dein eigenes Leben in die Hand zu nehmen!

Du DARFST gleichzeitig Gefühle haben, du darfst an die Person denken, dich sehnen, usw. UND gleichzeitig Verantwortung für dich selbst übernehmen.

Es funktioniert nicht, die Liebesgefühle auf Knopfdruck einfach auszuschalten. Das bedeutet aber nicht, dass du deshalb ewig passiv auf dem Abstellgleis darauf warten musst, was die andere Person tut oder nicht tut.

Du kannst dein Leben leben, Dinge verändern, dich um dich selbst kümmern, neue Erfahrungen sammeln UND gleichzeitig die andere Person gern haben.

Du musst sie deshalb nicht unter Druck setzen, versuchen sie zu manipulieren oder ihr einzureden, dass du der*die Richtige bist, etc. Denn das funktioniert sowieso nicht – wenn, dann möchtest du jemanden an deiner Seite, der sich innerlich aus freien Stücken dafür entschieden hat, nicht, weil du ihn*sie unter Druck gesetzt, überredet oder manipuliert hast.

Falls du gerade in einer Dreieckskonstellation steckst bzw. dich in der Warteschleife befindest und Schwierigkeiten hast, damit umzugehen:

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