loslassen lernen
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Warum ist loslassen so schwer?

Wie lernst du, loszulassen? Und warum ist es so wichtig?

Heute befassen wir uns mit dem Thema „Loslassen“. In meinem Artikel erfährst du, warum loslassen so schwer ist, und wie du es üben kannst. Loslassen ist ein spannendes Thema, gerade jetzt im Herbst, wenn die Blätter fallen… ein richtiges Herbstthema!

Warum ist loslassen so schwer?

Im Normalfall lassen wir immer erst los, wenn wir müssen. Wir müssen loslassen, wenn ein geliebter Mensch oder das geliebte Haustier stirbt. Auch, wenn sich unser*e Partner*in trennt, wir umziehen müssen oder sich in unserem Leben eine ungeplante Veränderung ergibt, sind wir gezwungen etwas, an das wir uns gewöhnt haben, etwas, das uns am Herzen lag, loszulassen.

Wir übernehmen die Werte, die uns in unserer Familie vorgelebt werden. In der Kriegs- und Nachkriegsgeneration waren diese oft von Mangel geprägt. Es gab zu wenig zu essen, kaputte Dinge mussten repariert werden und es wurde nichts „einfach so“ weggeworfen. Heute leben wir in einer Wegwerfgesellschaft, sich von Dingen zu trennen, fällt uns leicht. Aber wir lernen in unserer Erziehung nicht, wie es ist Menschen und Lebensumstände los- oder gehen zu lassen.

Dann wird an Beziehungen festgehalten, obwohl sie schon längst mehr Freundschaften sind als echte Beziehungen.

Die Angst etwas zu bereuen sitzt uns dabei tief im Nacken. Zukunftsängste und Worst-Case-Szenarien, die unser Gehirn produziert, verunsichern uns und lassen uns zögern.

Loslassen und die Angst vor Entscheidungen

Viele Menschen haben Angst, eine Entscheidung zu treffen, weil sie Angst haben, ihre Entscheidung später zu bereuen. Man nennt das „optionale Haltung“. Aber, wenn wir ehrlich sind, gibt es keine falschen Entscheidungen, es gibt nur Entscheidungen und Konsequenzen.

Die Konsequenzen auszuhalten, zur eigenen Entscheidung zu stehen und damit zu leben, das ist, was Du lernen darfst, wenn du lernen willst, loszulassen. Es geht darum, bewusst dazu zu stehen, was du entschieden hast. Ob du dich nun für eine Trennung, gegen eine Partnerschaft oder einen Menschen entscheidest. Alles zieht eine Konsequenz nach sich.

Die Macht der Gewohnheit

Gewohnheit ist auch ein großer Punkt, wenn es um das Thema loslassen geht. Wir gewöhnen uns an Menschen, an die Schrulligkeiten unserer Beziehungen und Freundschaften, an einen Lebensstandard.

Manchmal passt das genauso, manchmal wäre es besser, eine neue Entscheidung zu treffen. Das zu unterscheiden ist nicht leicht. Überprüfe dich also genau: geht dir das Herz auf, wenn du deine*n Partner*in betrachtest oder hast du einfach Angst vor Einsamkeit oder einem klärenden Gespräch, das alles verändern könnte? Dann würde ich von Gewohnheit sprechen.

Unser Gehirn ist energiesparend und faul, eine Umstellung kostet es unnötig Energie und daher versucht es solchen Situationen aus dem Weg zu gehen.

Angst vor Verlust der Beziehung

Die Angst etwas zu verlieren, oder auch Verlustaversion bringt uns dazu, an Dingen und Zuständen festzuhalten. Das Gehirn möchte nichts loslassen, was es schon einmal besessen hat. Wir tun uns schwer, etwas wegzugeben, was wir noch besitzen. Das hat auch gute Gründe und wenn wir im Beziehungskontext sehr bewusst vorgehen, hilft es uns bei der Sortierung und Einschätzung der Lage.

Wenn wir das wissen, können wir unsere Beziehung reflektieren und herausfinden, ob da nicht noch etwas zu reparieren wäre. Wenn wir eine Beziehung bewusst loslassen geht es nicht darum, die Beziehung leichtfertig wegzuwerfen, sondern herauszufinden wann und ob die Zeit reif ist, diese Partnerschaft (oder auch unsere Vorstellung über diese Partnerschaft) loszulassen.

Warum ist loslassen so wichtig?

Erst, wenn wir etwas aufgeben und loslassen kann Platz freiwerden und Neues entstehen.
Erst dann können neue Menschen oder Dinge in unser Leben kommen.

Wenn wir lernen regelmäßig etwas loszulassen, seien es Dinge, Menschen oder Gedanken und Überzeugungen, dann wird es leichter mit Veränderungen im Leben umzugehen. Das Leben schubst uns nicht mehr in die Veränderung, sondern wir handeln aktiv, geplant und bewusst! Ungeplante Änderungen, Dinge, auf die du keinen Einfluss hast, kommen sowieso. Umso besser, wenn du weißt, wie du ihnen aktiv begegnen kannst.

In dem Du Dir angewöhnst Dinge immer wieder loszulassen und damit dein Gehirn trainierst, flexibel auf kurzfristige Veränderungen zu reagieren, wirst Du auch im Ernstfall eine unvorhergesehene Situation besser wegstecken und besser reagieren.

Kontrolle ist gut – Gelassenheit ist besser

Es gibt eines, dass wir alle immer wieder versuchen. Wir versuchen das Leben und die Menschen, die uns umgeben, zu kontrollieren. In Wahrheit verhält es sich aber so: Du hast keine Kontrolle über das Verhalten von anderen und Du wirst sie nicht dazu zwingen können, nach deinen Vorstellungen zu leben!

Auch wenn mir klar ist, dass du nicht willst, dass dein Partner Dich verlässt oder du dir sehnlichst wünscht, dass sich deine Frau für dich entscheidet und nicht für den Geliebten, darüber hast du keine Kontrollbefugnis!

Immer wenn Du versuchst das Verhalten anderer zu kontrollieren, wirst du verlieren! Auch in solchen Situationen kannst du nur immer wieder üben, loszulassen. Du musst nichts für richtig erachten oder etwas gutheißen, was dir nicht gefällt, aber du darfst lernen zu akzeptieren, dass andere Menschen sich so verhalten wie sie es wollen und nicht so, wie du es willst.

Das ist eine der wichtigsten Lektionen, die du lernen kannst. Du hast die Kontrolle über dein Verhalten, im Rahmen deiner Möglichkeiten, aber niemals über das Verhalten von anderen!
Erwachsene Menschen lassen sich nicht kontrollieren.

Loslassen fängt bei dir selbst an

Du hast Denkgewohnheiten die hilfreich sind und du hast Denkgewohnheiten, die nicht hilfreich sind für dich. Lerne, deine Denkmuster zu erkennen, versuche neue Denkmuster zu integrieren und alte Denkmuster loszulassen. Versuche dich ranzutasten und auszuprobieren. Was denkst du über deine*n Partner*in. Wie sollte sie/er sein?

Und was davon hast du übernommen und zu einer Überzeugung werden lassen, die eure Beziehung schlechter macht und nicht besser? Immer wenn wir etwas loslassen, setzen wir Energie frei. Wenn wir an unseren Überzeugungen festhalten und darauf beharren, dass alles nach unserem Willen geschieht, binden wir Energie. Alles was wir an unnötiger Energie mit uns rumschleppen ist einfach nur Ballast.

Alles was dir nicht dient oder hilfreich ist, worauf du keinen Bock hast, oder was dich nicht dahin bringt wo du hinwillst, darfst Du loslassen lernen! „Loslassen“ und „nein-sagen“ bedeutet, sich auf das Wesentliche zu fokussieren.

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Auch ein gutes Leben zu führen kann eine ziemlich miese Falle sein, denn es kann durchaus verhindern, dass wir ein besseres Leben führen. Dies ist sicherlich ein Grund, warum wir in doofen Jobs hängen bleiben, denn das Geld ist ja ganz okay, der Chef geht auch eigentlich… wäre ja dumm da jetzt zu kündigen oder sich selbständig zu machen. Gleichzeitig sind wir unglücklich, und ohne Elan. Wir sitzen die Zeit im Job ab und hoffen, dass es irgendwann vorbeigeht.

Genau das gleiche erlebe ich oft in Coachings. Die Leute kommen zu mir und sagen, so schlecht ist es in meiner Beziehung gar nicht. Zwar langweilig, schweigsam und ohne Gefühle, aber doch irgendwie bequem.

Und dann heißt es, ein gutes Leben zu verlassen, um sich ein noch besseres gestalten zu können. Du darfst dich auf das Risiko einlassen, etwas Neues zu wagen, eine neue Erfahrung zu machen, eine neue Person in dir selbst zu entdecken.

Kurz zusammen gefasst bedeutet loslassen:

  • Ich akzeptiere die Situation
  • Ich akzeptiere, dass ich es nicht ändern kann
  • Ich akzeptiere, dass ich loslasse von meinen überzogenen Erwartungen
  • Ich kümmere mich um meine Ziele
  • Ich versuche meine Erwartungen zu erfüllen
  • Ich verabschiede mich von allem, was mir nicht dienlich oder hilfreich ist im Leben

All das ist kein Garant dafür, dass alles immer eitel Sonnenschein ist. Aber bewusst loslassen zu lernen und zu üben, macht Dein Leben besser.

Herzlichst,
Melanie

PS. Hier findest du ein Worksheet zum Loslassen, mit dem du arbeiten kannst. Und hier ist die Podcast-Folge mit der Übung:

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