6 Anzeichen für eine gesunde Beziehung
So erkennst du, ob es wirklich passt
In meiner Coaching-Praxis werden mir immer wieder Fragen gestellt wie:
- Woher weiß ich, dass meine Partnerschaft gut/„richtig“ läuft?
- Wir haben als Paar immer wieder dieselben Probleme/Konflikte. Woran kann das liegen?
- Ich wünsche mir eine erfüllte Beziehung, aber wie erreiche ich dieses Ziel? Und woran merke ich, dass ich es erreicht habe?
- Was sind „normale“ Probleme, die in jeder Beziehung vorkommen – und was unterscheidet sie von Konflikten/Themen, die eher ein Anzeichen dafür sind, dass ich die Partnerschaft vielleicht verlassen sollte?
Zwischenmenschliche Beziehungen, besonders Paarbeziehungen, sind komplex.
Zwischenmenschliche Beziehungen, besonders Paarbeziehungen, sind komplex. Jede Partnerschaft ist anders und weist unterschiedliche Dynamiken auf. So wie jeder Mensch anders ist und mit verschiedenen Themen besser – oder eben schlechter – umgehen kann. Deshalb gibt es hier kein allgemeingültiges Richtig oder Falsch. Kein einzelnes, klares Anzeichen, das dir zeigt, dass deine/eure Partnerschaft „gut“ oder „schlecht“ läuft. Denn jede Beziehung bringt Positives und Negatives mit sich.
Wir erleben Schönes zusammen, aber wir gehen uns auch auf die Nerven. Wir spüren Gefühle wie Liebe, Geborgenheit, Vertrauen – aber wir geraten auch in Konflikte und erleben unschöne Emotionen wie Angst, Wut oder Eifersucht. All das ist normal!
Eine Partnerschaft ist nämlich nicht dazu da, alle deine Probleme zu lösen und dir ausschließlich gute Gefühle zu vermitteln. Deshalb ist auch nicht jeder Konflikt und jede Krise sofort ein Warnsignal, das bedeutet, dass du die Reißleine ziehen solltest.
Dennoch hat sich in den vielen Jahren, in denen ich als Paarberaterin arbeite, gezeigt, dass es einige allgemeine Anzeichen gibt, die darauf hindeuten, dass eine Partnerschaft stabil und „gesund“ ist.
Schau mal, welche dieser 6 Anzeichen auf deine Partnerschaft zutreffen. Falls du merkst, dass relativ viele davon in deiner Beziehung nicht vorhanden sind, dann halte ich es für ratsam, dass du dir individuelle Coaching-Unterstützung holst, um deine Beziehungsmuster zu reflektieren und herauszufinden, welche Art von Partnerschaft du in Zukunft leben möchtest.
Offene Kommunikation
Das erste Anzeichen dafür, dass du eine gesunde Partnerschaft lebst, ist, dass es zwischen euch eine gute Kommunikationsbasis gibt. Das bedeutet, ihr habt beide das grundlegende Gefühl, dass ihr einander vertrauen könnt und dass ihr alles, was euch beschäftigt, bewegt oder auch bedrückt, miteinander teilen könnt.
Offene Kommunikation bedeutet:
- Ihr hört einander zu, ohne euch ständig gegenseitig zu unterbrechen oder zu „korrigieren“.
- Ihr versucht, einander zu verstehen, ohne euch gegenseitig zu verurteilen.
- Ihr fragt regelmäßig nach, wie es der jeweils anderen Person geht und interessiert euch für deren Gefühle und Gedanken.
- Ihr könnt auch schwierige Gefühle und Gedanken miteinander teilen, ohne das Gefühl zu haben, etwas verstecken oder verheimlichen zu müssen.
- Ihr fühlt euch sicher und gesehen von der anderen Person.
- Ihr nehmt euch gegenseitig ernst.
- Ihr nehmt euch bewusst Zeit für Zweisamkeit und Gespräche.
- Wenn ihr euch nicht versteht, dann sucht ihr beide aktiv nach einer Lösung.
Eine gute Kommunikationsbasis zu haben bedeutet nicht, ständig einer Meinung zu sein oder immer alles zu verstehen, was das Gegenüber fühlt oder denkt. Das ist nicht möglich! Es geht nicht darum, sich aneinander anzugleichen und niemals Meinungsverschiedenheiten zu haben.
Stattdessen bedeutet offene Kommunikation, dass wir unsere Ansichten, Gefühle und Gedanken teilen können – auch wenn wir eben nicht immer einer Meinung sind. Und dass beide Partner*innen aktiv daran arbeiten, auf den*die jeweils andere*n zuzugehen und sich um gegenseitiges Verständnis bemühen.
Selbstverantwortung
Ein zweites Anzeichen gesunder Beziehungen ist es, dass beide Partner*innen ein hohes Maß an Verantwortung für sich selbst übernehmen. Das bedeutet:
- Ihr beide habt ein gutes Gefühl für eure eigenen Bedürfnisse und Grenzen.
- Ihr könnt für euch selbst sorgen und euch selbst Gutes tun.
- Ebenso habt ihr beide gelernt, euch selbst zu reflektieren.
- Ihr kennt eure „Schwachstellen“ und eure Trigger und habt im besten Fall ein grundlegendes Verständnis dafür, welche Beziehungsmuster ihr lebt und warum.
- Vielleicht habt ihr eure Vergangenheit/frühere Beziehungen/eure Kindheit im Rahmen einer Therapie oder einer Coaching-Begleitung reflektiert, oder ihr habt euch selbstständig mit euch und eurem Innenleben beschäftigt.
Auf dieser Basis könnt ihr nun als erwachsene, verantwortungsvolle Personen in Beziehung treten und benutzt eure*n Partner*in nicht als Krückstock, um euch bestimmte Bedürfnisse zu erfüllen.
ACHTUNG:
Verantwortung für sich selbst zu übernehmen bedeutet nicht, immer perfekt sein zu müssen. Es bedeutet auch nicht, dem*der Partner*in niemals verletzliche Anteile oder unangenehme Emotionen „zumuten“ zu dürfen. Im Gegenteil: In einer gesunden Partnerschaft sollte es möglich sein, einander gerade auch die unschönen Seiten zu zeigen.
ABER:
Wir sind dabei als erwachsene Personen in der Lage, mit unseren eigenen Triggern umzugehen und übertragen unseren Partner*innen nicht die Verantwortung dafür, dass wir uns immer gut fühlen.
Wenn du alleine lernen möchtest, mit deinen Herausforderungen in deiner Partnerschaft umzugehen, sind meine Kurse genau richtig:
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Ausgewogene Balance zwischen Nähe und Autonomie
Eine gesunde Partnerschaft zu leben bedeutet auch, dass beide Partner*innen sich im „Spannungsfeld“ zwischen Nähe und Autonomie hin- und herbewegen können.
Das heißt: Es gibt Phasen, in denen die Zeit als Paar zelebriert und priorisiert wird (gemeinsame Urlaube, Unternehmungen, Dates, Hobbys, Gesprächszeiten, Sexualität…). Es gibt aber auch Zeiten, die getrennt voneinander verbracht werden – mit jeweils eigenen Hobbys, eigenen Freund*innen, dem eigenen Job, usw.
Eine gesunde Partnerschaft bedeutet nicht, 24/7 an der jeweils anderen Person dranzukleben und immer alles zu zweit zu machen. Ebenso ist es nicht wirklich hilfreich, sich in einer Partnerschaft überhaupt nie zu Gesicht zu kriegen oder gar keine gemeinsamen Überschneidungspunkte mehr zu haben.
Es gibt natürlich Phasen im Leben, wo die Paarbeziehung kurzzeitig an die zweite Stelle rücken kann (z.B. nach der Geburt eines Kindes, wenn es beruflich sehr stressig ist, wenn in der Verwandtschaft jemand gepflegt werden muss…). Allerdings sollten es gerade dann beide Partner*innen priorisieren, sich bewusst Zeit füreinander zu nehmen.
Wenn du hingegen merkst, dass du in deiner Beziehung dazu tendierst, den Großteil deiner Zeit nur noch mit dem*der Partner*in zu verbringen, dann macht es eventuell Sinn, dir mehr Freiräume für dich und deine eigenen Hobbys/Freund*innen/Ziele… zu nehmen.
Hier findest du den passenden Blogartikel: Bindung vs. Authentizität
Beidseitiges Commitment und Investment
In einer gesunden Partnerschaft sind beide Partner*innen in gleichem Maße „commited“ und investieren in die Beziehung. Das bedeutet, die Verantwortung für den Erhalt und die „Pflege“ der Beziehung liegt niemals nur bei einer Person.
Wenn die Partnerschaft nur stattfindet, weil eine Person sich permanent darum bemüht, der anderen Person hinterherläuft, über jeden Konflikt hinwegsieht, usw., dann gibt es eine gewaltige Schieflage in der Beziehung.
Natürlich kann es im Zuge von Krisen immer mal eine Phase geben, wo eine Person sich nicht ganz sicher ist, ob sie die Beziehung noch weiterführen möchte. Dann liegt es an der anderen Person zu entscheiden, ob und wie lang sie auf eine Entscheidung warten möchte. Wenn ihr als Paar gerade in einer solchen Situation seid, dann rate ich euch, euch im Rahmen eines Coachings unterstützen zu lassen.
Aber auf lange Sicht braucht es in gesunden, erfüllten Paarbeziehungen immer beide Partner*innen, die sich bewusst für die Beziehung entscheiden und bereit sind, Zeit und Energie zu investieren. Das funktioniert übrigens auch nach einer Beziehungskrise!
Freiheit und Authentizität
In einer lebendigen und gesunden Partnerschaft können beide Partner*innen so sein, wie sie sind. Sie können authentisch sprechen, fühlen und handeln und müssen für die andere Person keine Rolle spielen. So ist es im besten Fall möglich, die ganze Palette des eigenen Erlebens (oder zumindest einen ziemlich großen Teil davon) miteinander zu teilen. Es kann miteinander oder nebeneinander gelacht und geweint werden, es können Träume und Ziele aber auch Ängste und Sorgen geteilt werden. Beide Partner*innen unterstützen sich gegenseitig und sind ehrlich daran interessiert, dass es der jeweils anderen Person gut geht.
Das heißt nicht (wie schon vorher erwähnt), dass wir ALLES miteinander teilen müssen und uns IMMER verstehen müssen. Wir dürfen durchaus unterschiedliche Interessen, Ansichten, Gefühle, Gedanken, usw. haben. Dennoch ist es möglich, sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede zu teilen und zu respektieren.
In einer gesunden Partnerschaft fühlen sich beide Personen frei, jeweils der oder die zu sein, die sie sind und sein möchten. Gleichzeitig gibt es Raum für gemeinsame Entwicklung und Veränderung, weil wir weder die andere Person noch die gemeinsame Beziehung als „starres Konstrukt“ begreifen.
Wenn du das Gefühl hast, dass du dich / ihr euch im Kreis dreh(s)t und alleine nicht weiterkomm(s)t, empfehle ich dir/euch professionelle Begleitung – Ein Coaching oder eine Paarberatung ist die Abkürzung aus dem Drama und hilft dir oder euch, die Probleme zu lösen. HIER findest du alle Infos zu den Beratungspaketen bei Melanie und ihren Mitarbeiterinnen.
Erwachsener Umgang mit Krisen und Konflikten
Und das letzte Anzeichen dafür, dass du eine gesunde Partnerschaft lebst, ist, dass ihr beide einen erwachsenen Umgang mit Krisen und Konflikten pflegt. Das bedeutet:
- Unterschiedliche Meinungen können akzeptiert werden, ohne den*die andere*n verändern zu müssen.
- Beide Partner*innen schulen sich in der Fähigkeit, auch die Perspektive des*der jeweils anderen gelten zu lassen, ohne immer Recht haben zu müssen.
- Grenzen und Grenzüberschreitungen können kommuniziert werden.
- Gespräche können sachlich geführt werden, ohne dass jede Emotion dem*der anderen sofort ins Gesicht geblasen wird.
- In handfesten Krisen kann Unterstützung angenommen werden.
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