F&A
Hier kannst du jede Frage stellen zu allen Themen, die dich gerade beschäftigt. Wichtig: Fasse dich so kurz wie möglich und stelle deine Frage konkret und deutlich. Dann ist es für uns einfacher zu antworten ;-). Vielen Dank!
Natürlich kannst du auch wie bisher deine Fragen per Kontaktformular stellen oder per E-Mail, so dass wir sie in den Calls beantworten.
Berufliches
Hi Melanie
Ich weiss nicht, ob die Frage erlaubt ist. Sonst einfach streichen.
Ich arbeite als Lehrerin mit Jugendlichen (15-18J) an einem Brückenangebot und mache da auch sehr viel Berufswahlcoaching. Oft geht das dann auch in andere Themen über. Viele meiner Lernenden sind schulisch eher schwach und bekommen dadurch viele Absagen in ihren vermeintlichen “Wunschberufen”. Einige dieser Jugendlichen verschliessen sich dann – aus unterschiedlichsten Gründen (Elternhaus, kein Interesse, Frustration etc) – gegenüber niederschwelligeren Alternativ-Ausbildungen. Sie nehmen damit in Kauf, dass sie am Endes des Jahres gar keinen Ausbildungsplatz finden. Nicht selten Leben diese Teens auch in einem Umfeld, das bereits ähnliche Strukturen aufweist (zB. Geschwister, Eltern und Freunde sind arbeitslos). Ihnen fehlen die private Unterstützung und “positive” Vorbilder. Ein Argument, das ich von ihnen immer wieder höre, ist, dass sie eine Ausbildung machen möchten, die ihnen gefällt und lieber keine Lehrstelle haben, als eine in einem Beruf, der ihnen nicht gefällt. Sie würden diese Lehre dann unter schlechten Voraussetzungen sowieso abbrechen (gängige Argumentation).
Ich arbeite mit diesen Jugendlichen mit unterschiedlichsten Ansätzen. Eine “Musterlösung” gibt es wohl nicht.
Mich würde jedoch interessieren, mit welcher Herangehensweise du als Lifecoach an dieser Thematik arbeiten würdest. Welche Denkansätze oder Handlungsstrategien findest du in diesem Kontext als besonders relevant?
Ich erhoffe mir durch die Beantwortung der Frage etwas zusätzliche Inspiration zur Reflexion meiner eigenen Arbeit.
Herzliche Grüsse
Antwort:
JEDE Frage ist hier erlaubt! Immer her damit!
Ich hab kürzlich den Film “Fuck u Goethe 3” geschaut. Ist zwar ziemlich viel Klamauk, aber dort ging es GENAU um das Thema.
Als Ansatz aus dem Live-Coaching würde ich ein Modell mit den Teens machen.
Umstand: Traumberuf ist nicht verfügbar
Gedanke: Dann mach ich lieber gar nix.
Gefühl: Frustration oder Resignation
Handlung: Keine weiteren Bemühungen, um evtl. doch noch etwas zu machen
Ergebnis: Arbeitslosigkeit, gar nix machen
U: Traumberuf ist nicht verfügbar
G: Dann mache ich halt was anderes, ich werd es denen schon zeigen, was ich kann
G: Motivation, Trotz, Wut
H: Einen anderen Job annehmen, sich durchbeißen (auch wenns unbequem ist)
E: Eine Ausbildung abschließen, mir selbst beweisen, dass ich was kann, motiviert sein und mich an den Traumberuf weiter annähern (und evtl. eine neue Chance bekommen)
Letztlich müssen sie nicht darauf warten, dass jemand ANDERES an sie glaubt, sie müssen an sich selbst glauben, weil es sonst keiner tut. Aufgeben ist leicht. Sich ein Leben bewusst gestalten ist schwer.
Du kannst ihnen auch meine Geschichte erzählen: Ich war Friseurin (war mein Traumberuf und in meinem Umfeld war was “Höheres” nicht mal ansatzweise möglich). Hab mich durch die Ausbildung gebissen (und ein halbes Jahr davon nur geheult). Hab nach ein paar Jahren ins Büro gewechselt und bewiesen, dass ich neue Dinge (Computer-Zeugs) lernen kann. Heute bin ich selbständig und hab ein 6-stelliges Einkommen. Ich hab kein Abitur und nicht studiert.
Betrogen
Nachdem mein Mann vor 14 Tagen seine Affäre nach seiner Aussage komplett beendet hat, steckt er im Liebeskummer, was mir bewusst ist und mir sein Verhalten mir gegenüber natürlich erklärt. Wir verbringen Zeit zusammen & als Familie, er zeigt zwischendurch mit kleinen Gesten das er mir etwas gutes tun möchte. Wir haben guten Sex und ich genieße es und finde es aufregend, wie wir teilweise unsere Beziehung neu beleben.
Aber er ist halt nicht wirklich immer voll da und ich spüre seine Anspannung immer wieder. Mir fehlt immer mehr der zärtliche Teil und romantische Aufmerksamkeit zur Abwechslung. Ich versuche es vorsichtig zu kommunizieren und merke das dafür nicht der Zeitpunkt ist, da mein Mann mir gegenüber mit seinem Verhalten gehemmt ist. Er möchte nicht darüber sprechen.
Mich triggert das Verhalten im Moment sehr, da ich zwischendurch denke, das er vielleicht wieder so durch den Wind ist, oder zurückgezogen, weil sie Kontakt gehabt haben könnten. Ich weiß das der Gedanke nur ein Gedanke ist & vertraue darauf das er mir, wie vereinbart erzählt, wenn es so wäre.
Aber irgendwie triggert mich seine Hemmung & löst immer mehr das Bedürfnis nach zeitlicher Körperlicher Nähe aus, weil das momentan fehlt. Wie richte ich meinen Fokus aus, damit ich das nicht überbewerte, da mir eigentlich klar ist, das es eine zeitlich begrenzter Mangel für mich ist. So, oder so… ich möchte es auch nicht zu sehr im Moment kommunizieren, und damit Druck ausüben…
Antwort:
Du schreibst oben, dass ihr guten Sex habt und du es genießt, wie ihr eure Beziehung neu erlebt. Ganz unten schreibst du, dass körperliche Nähe fehlt. Jetzt frage ich mich, was die “Fakten” sind und vielleicht hilft es dir auch, aufzuschreiben, wie oft ihr euch nah seid und wann nicht.
Erinnere dich an deinen letzten (oder einen schlimmen) Liebeskummer. Wie sehr war dir nach körperlicher Nähe zu einer anderen Person? Wie lange hat das gedauert, bis der Liebeskummer leichter war?
Was genau ist so schlimm an deinem Mangel? Hier ist sicherlich ein Gedanke dahinter, bzw. der Wunsch nach Sicherheit damit verbunden. Würdest du voll und ganz auf eure Beziehung vertrauen, wären auch ein paar Monate mit weniger Nähe kein Problem. Aber du hast vermutlich Angst, dass er sich nach ihr sehnt und dich nicht wirklich will (oder sowas in der Art).
Hier darfst du ehrlich mit dir selbst sein und dich genau hinterfragen.
Weitere Fragen wären: Muss er IMMER voll da sein? Oder hat er auch ein Recht darauf, sein eigenes Gefühlsleben zu erfahren, ohne voll für dich da sein zu müssen?
14 Tage ist noch keine lange Zeit (auch wenn der ganze Mist schon deutlich länger dauert). Sein Entzug muss erst vollendet sein, so dass er sich auch wieder besser auf eure Beziehung konzentrieren kann. Nimm den zeitlich Druck raus, indem du dir eine längere “Frist” setzt, wann Verbesserungen spürbar sein sollten. 3 Monate etwa.
Liebe Melanie,
Du hast mir die 6 verschieden Beziehungsarten aufgezeigt, vor 6 Wochen hatte ich 4 davon, seine Geliebte nur 2. Inzwischen hat sich das weiterentwickelt, sodass ich nur noch weniger habe und sie mehr. Kannst Du sie mir bitte nochmals zukommen lassen? Ich würde es gerne erneut bewerten, ob zwischen uns noch irgendwas ist.
Parallel habe ich Dein Beziehungsrad ausgefüllt – es ist durchgehend und voll schattiert. Also kommt bei mir die Erkenntnis, dass ich anstatt von den Scherben aufzustehen und das Haus wieder aufzubauen, ich einfach zusehe, wie das wackelige Haus immer mehr einstürzt. Besser gesagt, er baut die Beziehung mit ihr immer mehr auf, intensiver, besser, sie reden immer mehr über den Alltag und wollen immer mehr diesen haben,…
Vielleicht kannst Du morgen etwas zu diesem Umkehr-Trend sagen,…
Antwort:
Gern nehme ich deine Frage mit in den Call vom 14.3.
Die 6 Beziehungsarten sind:
- Romantische Liebesbeziehung
- Sexualpartnerschaft
- Lebenspartnerschaft
- Elternschaft
- Freundschaft
- Geschäftspartnerschaft
Und ja, du kannst das Haus nur wieder aufbauen, wenn er den Wiederaufbau möchte. Wenn er mehr und mehr ein Haus mit der anderen Frau baut, kannst du nichts dagegen tun. Du kannst dich nur gut rüsten und vorbereiten für alle möglichen Szenarien. Sein Verhalten und seine Entscheidung kannst du nicht beeinflussen. Nur dein Verhalten und deine Entscheidungen.
Ich habe durch deinen Podcast zum Umgang mit Gefühlen herausgefunden, dass meine tägliche Unruhe/Sorge die durch meine Beziehung getriggert wird, darin besteht, nicht alleine sein zu wollen. Ich wusste an was es mich von früher erinnert.
Ich möchte irgendwo ein warmes, geborgenes, ehrliches zu Hause haben. Am liebsten mit einer liebenswerten, verlässlichen(!) Person. Nun fühle ich mich seit seiner Untreue (mehrmals) nicht mehr geborgen. Immer in der Schwebe und gefühlt mit einem Bein immer zum Absprung aus der Beziehung bereit. Wieso assoziiere ich Treue & Ehrlichkeit so sehr mit einem geborgenen zu Hause?
Ich habe ein Zeit bei ihm gewohnt, nach dem Betrug nicht mehr. Bin aber oft da, fühle mich sehr wohl. Ich möchte gern viel bei ihm sein und eigentlich auch gern wieder bei ihm wohnen, mich einlassen, ihn so akzeptieren und trotzdem bei mir bleiben. Wie schaffe ich das? Hatte bisher aber das Gefühl, als würde ich mich dabei verlieren wenn ich mich vollends eingelassen habe. Ebenso war es ihm teils zu viel Nähe. Aktuell habe ich nur monateweise eine Wohnung, da ich beruflich viel pendeln muss bevor ich mich mehr niederlassen kann. Ich möchte irgendwo ankommen.
Antwort:
Ich nehme deine Frage mit in den Call vom 14.3.
Folgende Fragen helfen dir, tiefer zu gehen und mehr herauszufinden, worum es wirklich geht:
- Warum möchtest du nicht alleine sein?
- Was genau ist das Problem daran, alleine zu sein?
Das Gefühl “Geborgenheit” entsteht durch deine Gedanken, nicht durch sein Verhalten. Hier kannst du mal ein Modell machen:
Umstand: Mehrmaliger Sex mit einer anderen Person
Gedanke: Er ist mit einem Bein immer zum Absprung bereit
Gefühl: Unsicherheit
Handlung: Ziehe mich zurück, lasse mich nicht voll ein,
Resultat: Du bist mit einem Bein zum Absprung bereit
Du erzeugst das Gefühl der Unsicherheit und des Nicht-Geborgenseins durch deine Gedanken. Treue und Ehrlichkeit wird in unserer Gesellschaft als das Nonplusultra bewertet und dein Gehirn verbindet diese Qualitäten mit einem geborgenen Zuhause. Die Frage ist nicht, warum es das tut, die Frage ist, ob dir diese Verbindung hilft.
Und was genau heißt ankommen? Woher weißt du, wenn du irgendwo angekommen bist?
Ich arbeite Back to Love durch und mir geht es damit wirklich gut. Ich merke fast täglich, wie sich in mir vieles lösen kann, auch vieles Alte (ich war ja auch mal seine Affäre).
Nun möchte ich diese Liebelei meines Mannes gerne auch aufarbeiten und ich hab ihm schon einige Fragen aus der Frageliste gestellt und wir haben auch gute Gespräche geführt bzw. führen diese.
Doch nun sagt mein Mann, dass er nicht mehr mit mir darüber sprechen will, weil er damit einfach nicht mehr umgehen kann, weil er sich so extrem und schuldig fühlt.
Ich glaube aber, dass noch konstruktive Gespräche nötig sind. Auch wenn jetzt gerade alles super zwischen uns läuft. Ich habe ja doch noch Flashbacks und auh Ängste, wieder in die Disney-Täuschung zu rutschen.
Ich habe ihn jetzt gefragt, was ich tun kann, damit es ihm nicht so schlecht bei den Gesprächen geht? Auch mache ich ihm keine Schuldzuweisungen, ich sehe da sehr klar auch meinen Anteil und habe auch schon mal zu ihm gesagt, dass ich nicht weiss, ob wir aus der Krise rausgenommen wären ohne Affäre. Das weiss ja keiner.
Wie kann ich die Umgebung, die Atmosphäre schaffen, dass er doch noch einmal mit mir über die Fragen, was er entdeckt oder herausgefunden hat oder warum er seine Bedürfnisse nicht mitteilen konnte spricht?
Antwort:
Dein Mann möchte gerade nicht sprechen und du hast darauf nur bedingt Einfluss. Du machst schon vieles richtig dabei, die bestmögliche Atmosphäre für ein Gespräch herzustellen. Achte auch darauf aus welchem Gefühl heraus du ihm begegnest, denn das ist am Ende wichtiger für die Gesprächsatmosphäre als deine Worte an sich.
Du darfst dir außerdem nochmal die Frage stellen, was du dir von den Gesprächen erwartest. Wieso sind weitere konstruktive Gespräche nötig? Du schreibst, es geht dir darum zu verstehen was er herausgefunden hat bzw. wieso er seine Bedürfnisse nicht mit dir teilen konnte. Wieso möchtest du das wissen? Was erwartest du dir davon?
Du schreibst auch, dass ihr die Gespräche braucht, weil du noch Flashbacks und Ängste hast und nicht in die Disney-Täuschung rutschen möchtest. Wieso brauchst du hierzu Gespräche mit ihm? Was denkst du würden seine Antworten ändern?
Erinnere dich daran, dass seine Antworten nur der Umstand in deinem Modell sind. Die Ängste und die Flashbacks sind in dir und darum kannst nur du dich kümmern. Hier geht es um DEIN Nervensystem, welches sich im Gefahrenmodus befindet. Er kann daran erstmal nichts ändern. Du darfst dich um diese Gefühle kümmern, sie verstehen und lernen, dein Nervensystem zu regulieren. Hierbei können dir die Übungen aus dem Workshop „Umgang mit Gefühlen“ helfen.
Ich hänge noch fest zwischen Verzeihen und Trennen. Mein Mann hatte eine Liebelei. Er sagt mir, sie hatten keinen Sex, sie haben sich nur 4 oder 5 Mal getroffen, von Mitte Januar bis zum Aufliegen am 06.04.2022.
Nun hatte ich – als ich Bilder von ihr auf seinem Tablet gefunden hatte – auch ins Amazon Konto geguckt. Dort hatte er ein Armband mit Her und einen Ring bestellt. Das Armband bereits am 30.12. ich habe das Armband nicht. Ich dachte noch, dass er das evtl. zurück geschickt hat, weil es zu spät zu Weihnachten kam. Ich hatte ein anderes Armband geschenkt bekommen.
Den Ring bekäme ich evtl. zum Geburtstag. Ich hab mich da ein wenig drauf versteift.
Nun sehe ich heute, dass er noch einen Ring oder ein Ringset bestellt hat. Das hat mich voll aus der Bahn geschmissen und ich bin in ein tiefes Loch gefallen. Ich hab ihn drauf angesprochen Und er sagt, dass er das Armband zurück geschickt hat, weil er es nicht schön fand und er den Ring hätte, ich solle bis zum Geburtstag warten.
Kurz ging es mir besser und schon kommt in mir hoch, warum er ihn mir dann nicht zeigt. Es könnte doch so einfach sein. Macht er aber nicht, er sagt, ich soll warten.
Mich ärgert mein Verhalten aber seines auch.
Wir hatten Ehrlichkeit bei der Verarbeitung dieser Krise ausgemacht und ich glaube, er ist nicht ehrlich. Das lässt mich an ihn als Menschen zweifeln, mit dem ich zusammenleben möchte,
Soll ich ihm trotzdem weiter vertrauen und diesen Weg weiter gehen oder ist unsere Ehe längst tot?
Antwort:
Zum Thema Ehrlichkeit hab kürzlich ein Coaching gegeben (im Call vom 22.4.) – hier kann dir die Aufzeichnung sicher helfen. Ob er jetzt ehrlich sein kann hängt nicht davon ab, was ihr ausgemacht habt. Sondern von seinem Mut. Das hat auch nichts damit zu tun, dass er ein schlechter Mensch ist.
Ob du mit ihm weiter zusammen leben möchtest, ist natürlich deine Entscheidung. Die würde ich aber eher etwas “vertagen”. Denn zwischen Trennen und Verzeihen ist noch ganz viel anderes wichtig. Bevor du diese Entscheidung triffst, würde ich eher erstmal versuchen zu verstehen und zu verarbeiten. Und erst DANN verzeihen (wenn du das möchtest) oder dich trennen.
Vertrauen kommt sowieso erst NACH dem Verzeihen. Es ist einer der letzten Schritte auf dem Weg die Krise zu überwinden und nicht der erste ;-). Im Idealfall bearbeitest du Back to Love und versuchst weiterhin Gespräche mit deinem Mann zu führen. Aber erlaube ihm, dass er so ist, wie ER sein möchte. Und erst, wenn ihr feststellt, dass ihr euch nicht mehr liebt, dass eure Vorstellungen von einer Beziehung nicht zusammen passen, könnt ihr über eine Trennung nachdenken.
Gib dir und ihm Zeit! Das Auffliegen ist noch so frisch und sein Verhalten relativ verbreitet. Das bedeutet noch nichts darüber, ob eine Beziehung mit ihm keinen Sinn mehr macht.
Ich gebe deine Frage auch an Martina weiter, sie wird im Call vom 26.4. auch noch ein paar Impulse beisteuern.
Nächste Woche hat mein Mann Geburtstag und sie wird sich sicher wieder melden. Beide bestätigen sich dann immer wieder, nachdem sie sich ausgetauscht haben am Telefon, das es so nicht geht. Bis sich wieder jemand meldet, und es geht von vorne los.
Mir sagt er es fehlt ihm nichts, aber er hat immer wieder dieses unerträgliche Gefühl sie zu vermissen und sie gibt ihm so ein besonderes Gefühl. Neutral gesehen, sehe ich nur den Hormonentzug und dass beide sich da immer wieder gegenseitig die Drogen geben.
Er zweifelt dann, ob es die richtige Entscheidung war bei mir zu bleiben, und irgendwie auch nicht. Wir sprechen dann & er kann mir nicht konkret sagen was sein Ziel ist, kurz nachdem sie Kontakt hatten. Das macht es mir dann erstmal wieder schwer mein Gefühlschaos dann zu regulieren.
Wie steig ich da aus, ohne komplett aus unserer Beziehung auszusteigen, weil ich nebenbei auch leichte Fortschritte bei uns/mir sehen kann, die mir zeigen, das er es mit uns doch möchte.
Antwort:
Die Video-Antwort beantworte ich im Call am 11.03.2022
Es ist gut, dass du dich darauf vorbereitest, dass sie sich melden wird und dass er dann wieder zweifelt. Plane mit ein, dass er ein paar Tage Gefühls-Chaos hat und du dadurch auch.
Du musst da nicht aussteigen, sondern akzeptieren, dass das jetzt eine Weile so gehen wird. Du kannst dir selbst ein “Ultimatum” stellen, wie lange du Geduld haben möchtest und welche Fortschritte für dich wichtig sind, um an der Beziehung festzuhalten.
Sein Hormonentzug wird noch etwas dauern, daher darfst du dich darauf einstellen. Geduld mit ihm und Geduld mit dir selbst hilft dir hier. Du kannst den Fokus auf dich selbst lenken und ein Modell machen:
Umstand: Er telefoniert mir seiner Ex-Affäre.
Gedanke: Was genau denkst du darüber? Dass er das nicht tun sollte? Oder wie lange der Entzug noch dauert? Oder, oder, oder?
Gefühl: Welches Gefühl hast du? Ist es Angst, dass er sich doch für sie entscheidet?
Handlung: Wie verhältst du dich dann?
Resultat: Welches Resultat erzeugst du?
Wenn du auf deine Gedanken, Gefühle und Handlungen achtest, hast du Handlungspielraum und Kontrolle. Wenn du in SEINEM Modell bist, nicht. Aus vielen Coachings weiß ich, dass es Monate dauern kann, bis der Liebeskummer vorbei ist. Was kannst du tun, damit es dir besser damit geht?
Seine Ex Affäre hat ihm gestern Abend geschrieben und als ich heute morgen danach gefragt hatte, hat er nur abgestritten, dass sie geschrieben hätte. Er schlägt auch vor ich soll in sein Handy schauen wenn ich ihm nicht glaub, aber das Niveau möchte ich natürlich nicht. Wir haben uns beim Aufarbeiten der Affäre einen offenen Umgang abgemacht. Alles ist menschlich und jetzt weiß ich genau, er lügt mich an. Ich will daraus kein großes Fass machen aber es beschäftigt mich doch sehr, dass er wieder beginnt, Geheimnisse zu haben, geschweige denn erneut mit ihr in eine Liebesbeziehung rutscht. Weil ich hab mir gesagt damals, einmal geh ich mit ihm da durch aber kein zweites Mal.
Antwort
Mehr dazu im LLP-Call vom 11.03.2022
Vielleicht möchte er manchmal einfach keine Diskussionen führen? Auch ein offener Umgang heißt nicht 100% Offenheit. Ja, Menschen lügen und das hat Gründe.
Du kannst am Model schön sehen, was hier passiert:
Umstand: Ex-Affäre (und Mutter seines Kindes) hat geschrieben. Er erzählt es mir nicht.
Gedanke: Er hat Geheimnisse. Er rutscht wieder in eine Liebesbeziehung mit ihr.
Gefühl: Misstrauen
Handlung: Du stellst ihn zur Rede. Und machst bereits ein Fass auf (in deinen Gedanken).
Ergebnis: Er streitet es ab. -> Er hat Geheimnisse.
Ob er wirklich Geheimnisse hat (oder einfach ein bisschen Privatsphäre), wissen wir nicht. Ob er wieder eine Liebesbeziehung anfängt, ist eher eine Sorge, als ein Fakt, oder?
Du möchtest sein Verhalten kontrollieren (er muss offen sein), damit du keine Angst haben musst.
Wenn du Vertrauen in dich selbst hast, dass du mit allem klar kommen wirst, was auch immer passiert, dann wirst du entspannter und ruhiger.
Entscheidung
Wir haben bereits ein Kind und ich bin mir nicht sicher ob ich gerne noch eines bekommen würde. Mein Mann will schon länger eine Vasektomie machen lassen. Jetzt trifft er regelmäßig eine andere Frau, die eventuell einen Kinderwunsch hat. Das löst bei ihm aus, dass er es noch schneller durchziehen will. Ich wollte eigentlich noch drei Jahre warten um in dieser Zeit Klarheit zu bekommen. Meine Unsicherheit diesbezüglich löst bei ihm auch eine leichte Unsicherheit aus, aber eigentlich ist es für ihn klar, dass er keine Kknder mehr bekommen will. Wie können wir hier eine gute Entscheidung treffen?
Antwort:
Eine ausführliche Antwort findest du im Call vom 22.4. ganz am Ende.
- Findet beide heraus, welche Gedanken, Wünsche und Hoffnungen hinter einem Kinderwunsch stecken. Warum noch ein Kind? Warum keins mehr? Was macht die Unsicherheit? Erforscht euch hier beide genau und seid neugierig, was für Gedanken der jeweils andere dazu hat.
- Spielt das Zukunftsszenario mit und ohne weiteres Kind durch.
- Überlegt euch genau, was eure kurz-, mittel- und langfristigen Ziele im Leben und für die Beziehung sind.
- Entscheidungen treffen wir am besten, indem wir die Ziele mit einbeziehen und nicht nur nach einem dubiosen Gefühl gehen. (Hilfreich kann hier der Workshop Entscheidungen sein).
- Hast du Angst, es später zu bereuen? Was genau soll in 3 Jahren anders sein? Wie sieht ein Ergebnis aus, mit dem ihr beide gut leben könnt? Win-Win für Beide!
- Das Thema Kinderwunsch vom Thema “Offene Beziehung” entkoppeln.
Fragen über mich
Wie schaffe ich es bei bestimmten Themen nicht so nachtragend zu sein? Mein Partner ist seit 2 Wochen krank geschrieben und die Stimmung zu Hause ist etwas angespannt. Frust bei ihm über seine Verletzung und bei mir, weil meine Freiräume in der gemeinsamen Wohnung wegfallen.
Jetzt war er vor zwei Tagen sehr genervt und hat mich vor Freunden verbal zurechtgewiesen. Vom Inhalt seiner Zurechtweisung hatte er absolut recht, ich war mega nörgelig, aber die Art und Weise hat mich sehr verletzt. Wir haben schon drüber gesprochen und mir ist klar er wollte mich nicht verletzen. Aber ich spüre die Verletzung und Respektlosigkeit noch immer und halte ihn seitdem auf Abstand und kann gar keine Nähe mehr ertragen.
Ich frage mich, ob ich Angst habe wieder verletzt zu werden oder ob ich ihn damit bestrafen möchte. Ich weiß auch nicht genau, warum es so ein riesiges Thema für mich ist.
Antwort
Eine ausführliche Antwort gibt Martina im LLP-Call am 22.03.2022
Hier ein erster Gedankenanstoß:
Du kannst ein Modell darüber machen, bzw. mehrere, um dich zu erforschen.
Umstand: Partner sagt Worte im Beisein von Freunden (hier kannst du den genauen Wortlaut einsetzen).
Gedanke: Die Art und Weise geht gar nicht, das war mega respektlos.
Gefühl: Verletzung
Handlung: Ziehe mich zurück und halte ihn auf Abstand.
Ergebnis: Deine Art und Weise geht nicht und ist “respektlos”.
Dein Gedanke, dass die Art und Weise verletzen war und respektlos ist, macht deinen Schmerz. Durch deine Bewertung ist es so ein großes Thema für dich, weil es in deinem Gehirn nicht einfach nur ein frustrierter Ausbruch deines Partners war, sondern tief die Beziehungsebene angreift (Respektlosigkeit).
Ich erlebe es oft, dass Partner*innen das Verhalten des anderen als respektlos bewerten, es aber nichts mit dem Thema Respekt zu tun hat.
Denkst du denn, dein Partner respektiert dich? Also generell? Warum respektierst du nicht, dass er ein Mensch ist und auch mal “Fehler” macht?
Sicherlich spielt eine frühere Verletzung dabei eine Rolle, weil du eventuell das Pseudo-Vertrauen verloren hast, dass er nix Blödes tut, aber damit noch keinen Frieden geschlossen hast. Und es kann durchaus auch sein, dass du ihn verletzen/bestrafen möchtest.
In jedem Fall geht es darum, dass du ihn für deine Gefühle verantwortlich machst. Aber das ist er nicht. Deine Gedanken machen deine Gefühle.
Ich bin gerade mit Corona infiziert und deshalb in Quarantäne. Einerseits find ich diese Zeit mega… Keine unerwünschten Besuche, Ruhe, Zeit mit meiner Familie. Gemeinsam Badminton, Spiele, Kochen, Backen, Lesen… Anderseits fühl ich mich total faul. Die Tage ziehen vorbei und ich schaff nur das nötigste, nichts wirklich produktives. Hatte mir einiges vorgenommen. Das nervt mich und erzeugt inneren Stress. Daher kann ich nicht mal richtig abschalten. Also nicht mal erholsam. Allerdings schaff ich sonst gefühlt auch nichts.
Antwort
Ich sag gern was dazu im Call am 28.3.
Vor vielen Jahren war ich mal in einer Lebenssituation, wo mir alles zu viel war und ich wusste, dass ich dringend was ändern muss. Aber ich wusste nicht was und wie, also hab ich weiter vor mich hingewurschtelt und funktioniert.
An einem Samstag morgen um 5:00 Uhr fuhr ich von einer Party mit einem geliehenen Auto nach Hause und dachte, ich könnte noch 3 Stunden schlafen, bevor ich zur Arbeit muss. Das Ende vom Lied war, dass ich das Auto an einen Baum gesetzt hab und volle 6 Monate krank geschrieben war. Davon waren die ersten Wochen mit OP, Morphium und Intensivstation. Ich hab nur knapp überlebt. Ich hatte plötzlich sehr viel Zeit zum schlafen!
Das Positive war, in dem Moment, als ich den Aufprall spürte, wusste ich, dass das jetzt die Lösung war. Das Universum hatte mich komplett aus dem Verkehr gezogen (im wahrsten Sinne des Wortes) und das war gut so.
Was wäre denn, wenn dich Covid mit Fieber völlig ausgeknipst hätte? Wie würdest du dann über deine Produktivität denken?
Es sind die Strukturen des Patriarchats, die immer Leistung und Produktivität verlangen (sogar wenn wir krank sind). Manchmal ist das produktivste, was wir tun können, uns ins Bett zu legen und GAR NIX zu tun. Nur so bekommen wir wieder die Energie, um weiter machen zu können. Wir müssen lernen, uns aus dieser ungesunden Denkweise zu verabschieden und besser auf uns achten.
Es ist wie beim Sportler – ohne Regeneration wächst kein Muskel und kein Sportler wäre erfolgreich, wenn er/sie nicht auch Pausen/Ruhetage machen würde.
In deinem konkreten Fall würde ich die Liste anschauen, die du dir vorgenommen hast und konkret entscheiden, worauf du Bock hast und worauf nicht. Und nur wenn du Lust hast, machst du was. Ansonsten lass gut sein. Was ist denn schlimm daran, faul zu sein? Und ist kochen und backen wirklich faul? Badminton? All das ist eine Bewertung!
Aber auch der Gedanke, dass du “richtig” abschalten solltest, ist bereits ein “Leistungsgedanke”. Es gibt kein richtig und kein falsch. Mach das, was dir gut tut und genieße was du genießen kannst.
Und achte auf den Gedanken, dass du sonst auch gefühlt nix schaffst. Leg dir eine “Geschafft-Liste” an, wo du alles aufschreibst, was du gemacht/geschafft hast. Hier brauchst du einen veränderten Fokus.
Teilweise fühle ich mich schlecht. Halte dann nicht viel von mir. Zweifele an mir. Ich höre gerade “the work”. Ich verstehe, dass das Verhalten anderer eine Projektion von mir ist. Ich verstehe, dass ich v.a. bei Menschen, die mir wichtig sind, besonders auf deren “negatives” Verhalten mir gegenüber achte. Und wenn ich drüber stehen würde, mich z.B. Absagen, Nichtreaktionen etc. nicht triggern würden. Tun sie bei mir unwichtigen Personen auch nicht. Aber bei Menschen die ich sehr mag, schaff ich’s einfach nicht. Ich find auch den Trigger nicht wirklich. Ich will endlich damit umgehen können. Ab und an wirkt es schon, aber dann auch wieder überhaupt nicht. Es fühlt sich dann an, wie ein Schritt vor, aber zwei zurück. Mich ärgert besonders, wenn ich mir ein bestimmtes Verhalten vorgenommen habe und dies dann nicht einhalte. Bsp: 1. Schreib ihm nicht, warte bis er schreibt – check! Er meldet sich zuerst. 2. Wenn er sich meldet, bleib locker und übertreib’s nicht – versagt! Er schickt eine Nachricht, ich eine zurück. Er schreibt noch eine und ich drei zurück (wieder völlig übertrieben). Er antwortet noch mit was belanglosem, geht gar nicht auf wichtiges ein und… Konversation beendet. Es ist so kompliziert, weil ich gefallen will. Wieso hör ich nicht damit auf? Ich bin zu schwach. Wie werd ich stärker?
Antwort
Du wirst stärker, sobald du aufhörst, dir selbst einzureden, dass du zu schwach bist! Die Selbstgespräche sind wichtig! Würdest du so mit einer Freundin reden? Würdest du eine Freundin derart verurteilen, nur weil sie es noch nicht perfekt hinbekommt?
Oder du nimmst ein kleines Kind, das gerade anfängt zu laufen. Manche Schritte klappen gut, dann fällt es wieder hin. Würdest du dieses Kind zur Sau machen?
Du übst und du machst Dinge besser, und andere noch nicht. Das ist normal und gehört zum Prozess. Natürlich willst du gefallen. Das wollen wir alle und wir werden niemals damit aufhören. Wir können nur schauen, dass wir lockerer werden, und auch wenn wir nicht gefallen, damit umgehen können. Das heißt aber nicht, dass sich das gut anfühlen muss. Mit was umzugehen bedeutet auch, die negativen Gefühle zu fühlen, das Herzklopfen zu akzeptieren und zu wissen, dass wir Menschen Bindungswesen sind, die Angst vor Ablehnung haben.
Zudem ist es für unser Steinzeitgehirn eine Todesgefahr, abgelehnt zu werden. Es ist also völlig logisch, dass es gefallen will. Und wenn du ein bestimmtes Verhalten nicht einhalten kannst, dann hat dein System gute Gründe dafür, sich anders zu verhalten. Es braucht Training und Übung, ein Verhaltensmuster zu verändern. Nicht einfach nur sich vornehmen.
Du hast so viele negative Gedanken über dich selbst, weil du bist, wie du bist. Das darfst du zuerst ablegen und dich annehmen, so unperfekt wie du bist. Und liebevoll zu dir sein, wenn du ein Verhalten nicht sofort perfekt hinbekommst.
Und nein, du musst nicht drüber stehen. Du kannst auch akzeptieren, dass dich manche Trigger erwischen. Vor allem bei Menschen, die dir wichtig sind! Es ist ok und menschlich, sich davon triggern zu lassen. Damit erzeugst du Gelassenheit und die hilft dir, auch gelassener mit dir selbst zu sein.
Mein Ex hat mit unserer Tochter Urlaub in Österreich gebucht. Sie ist nicht geimpft und müsste aktuell im Anschluss 5 Tage in Quarantäne. Er hat sich bei der Buchung des Urlaubs nicht informiert und als ich ihn darauf angesprochen habe meinte er, es müsse ihnen erst mal jemand nachweisen wo sie waren. Ich habe ihm dann gesagt, dass ich unserer Tochter nicht erklären werde, dass sie in der Schule nicht sagen darf wo sie war. Er hat genervt reagiert und meinte, dann sagt er den Urlaub ab.
Mich triggert diese Situation total. Da ich diese Rolle des „Spielverderbers“ in unserer Beziehung sehr häufig eingenommen habe. Wie kann ich diesen Gedanken loslassen?
Antwort
Ausführliche Antwort dazu im Call mit Martina vom 22.2.22
Was genau bedeutet es für dich “Spielverderber” zu sein? Anstatt den Gedanken loszulassen kannst du diese Rolle anders bewerten mit diesen Gedanken:
- Eine Person muss hier erwachsen sein.
- Ich hab den Überblick, er hat ihn nicht.
- Hier muss ich intervenieren, um negative Konsequenzen (für mich und meine Tochter) zu vermeiden.
- Es ist ok, wenn er angepisst ist, das ist ein Kind auch, wenn es nicht alles bekommt, was es will.
Liebe Melanie
Ich musste beim letzten Call Schmunzeln: Ich arbeite auch gerade daran, mir nicht ständig die Peitsche zu geben und mir genügend Pause zu gönnen – vorallem bzgl Sport. In diesem Kontext: Ich habe manchmal Mühe darin, zu spüren, dass meinem Körper (und damit oft auch meinem Kopf) eine Pause gut tun würde. Wenn ich eine geplante Einheit auslasse, meldet sich meine innere Stimme, die dieses Verhalten negativ bewertet und mir einredet, ich sei zB einfach zu faul. Früher habe ich diese Stimmen ignoriert und habe mich dann zur geplanten Einheit “übermotiviert”. Dazu könnte ich mich mit meinem “starken” Kopf problemlos auch heute noch entscheiden. Allerdings möchte ich lernen, meine Ziele zu erreichen UND besser auf meine Bedürfnisse und das was mir gut tut, zu achten (nicht “entweder oder”). Wie lerne ich zu spüren, ob ich wirklich Erholung benötige oder ob es mein innerer Schweinehund ist, der aktuell grad keinen Bock auf Bewegung hat. Ich hoffe, meine Frage ist nachvollziehbar. Hast du Ideen?
🤗😊
Antwort:
Ich nehme deine Frage mit in den Call am 9.5.
Hierzu habe ich auch meinen Mann befragt, der ist ja bei uns der Sportler. Daher bekommst du hier eine Mix-Antwort, aus Sportler- und Coaching-Perspektive.
Ein Trainingsplan ist hilfreich. Wichtig: die meisten planen zu viel Training ein. Für deine spezielle Frage wäre wichtiger, dass du dir genug Regenerationsphasen einplanst und dich an diese hältst. Der Muskel wächst in der Regeneration.
Halte dich mind. 6 – 8 Wochen an einen für dich eher moderaten Trainingsplan und steigere langsam. Wenn du merkst, dass der Plan nicht aufgeht, passe ihn so lange an, bis es ein Plan ist, den du langfristig gut einhalten kannst und dir körperlich gut tut.
Du kannst eine Einheit beginnen (den Schweinehund überwinden) und achtsam spüren, ob sie dir gut tut. Wenn du merkst, dass sie dir gut tut, war es der Schweinehund. Wenn du merkst, dass sie dir nicht gut tut, kannst du die Einheit reduzieren, eine Genuss-Einheit (Streching) daraus machen oder abbrechen. Und dann als Hinweis für deinen Trainingsplan nutzen.
Es gibt bei den Triathleten den Begriff “leere Kilometer”, die nur müde machen, aber für das Training nix bringen. Diese kannst du dir sparen. Das wäre bei dir vermutlich eine Einheit, die du dir “reinpeitscht”.
Achte auf die Selbstgespräche. Bist du liebevoll zu dir? Hörst du dir wirklich zu? Je mehr “sollte” und “müsste” in deinen Selbstgespräche stattfindet, desto mehr Druck und Stress machst du dir. Versuche ein “sollte/müsste” in ein “möchte” umzuwandeln und fühle, wie du dich damit fühlst. Achte auch darauf, die Verurteilungen zu reduzieren. Bist du wirklich faul? Ist das was schlimmes? Darfst du vielleicht auch mal faul sein und erreichst deine Ziele dann sogar besser/leichter?
Fragen zu meinem Partner/meiner Partnerin oder anderen Menschen
Seit seiner Affäre hab ich viel an mir gearbeitet, mein Mindset mit deiner Unterstützung geändert. Ich habe ihm gesagt und zeige ihm sich dass mein Fokus auf uns liegt und ich ihm vertraue dass er seiner Affäre von früher gegenüber bei etwaigen Beschuss der Burg den richtigen Weg geht und uns verteidigt. Trotz allem was ich getan hab, bleibt er meiner Entwicklung gegenüber misstrauisch und unterstellt mir ich würde Gespräche mithören was kompletter Bullshit ist. Ich tue die Entwicklung für mich aber was kann ich tun wenn er von seinem Misstrauen nicht wegkommt. Weil es verletzt mich schon sehr dass er so denkt und meine intensive arbeit an mir nicht ernst nimmt.
Antwort:
Die ausführliche Antwort gibt es im Call vom 08.04.2022 (ca. ab Minute 40).
Sein Misstrauen kannst du nicht ändern. Du kannst nur entscheiden, wie du damit umgehen möchtest. Warum verletzt es dich? Was bedeutet es über dich, wenn er misstrauisch ist?
Du kannst sein Modell aufzeichnen, um zu klären, dass es nur seine Gedanken und Gefühle sind, aber nichts mit dir oder deinem Verhalten zu tun hat. Du bist sein Umstand (neutral) und jeder Mensch hat Gedanken zu den Umständen. Erlaube ihm, so zu sein, wie er möchte, und verhalte dich so, wie du sein möchtest.
Mein Partner macht mir aktuell Vorwürfe, ich würde mich zu wenig für seine Themen/Job interessieren, er würde aber immer sehr viel nach meinen Fragen. Er fühlt sich anscheinend zu wenig gesehen und beachtet und sucht nach Anerkennung. Da er keine „Kollegen“ hat und nur zuhause arbeitet hat er wenig Kontakt , anders bei mir, ich habe viele tolle Leute im Job und tausche mich permanent aus. Da ich mit vielen Themen des Zeitgeschehens bei der Arbeit (Medien) in Berührung komme , diskutiere ich die gerne auch natürlich zuhause. Für mich ist das gar nicht „mein Job“ und ich suche keine Anerkennung, die habe ich auch so. Ich fühle mich jetzt irgendwie in der Bringerrolle – weniger ICH und mehr ER, ich bin offen und habe seine Meinung respektiert aber er scheint von mir zu verlangen, mich mehr zu „engagieren“. Ich hab das Gefühl, er suche in der Partnerschaft alles : Liebe, Sex, Zuhörerin, Köchin, Mama, Kumpeline, Kollegin,….ich komme damit nicht klar , wie schaffen wir da eine bessere Kommunikation. Er hat mir vor kurzem auch gesagt, eine gute Beziehung sei seine „Erfüllung“ im Leben, andere Ziele hätte er nicht …ich bin verwirrt
Antwort:
Die ausführliche Antwort dazu gibt es im Call vom 08.04.2022 (die letzten 10 min.)
Reflektiere dich selbst, welche Erwartungen du erfüllen kannst und willst und tausche dich dazu ehrlich mit deinem Partner aus. Möglicherweise denkst du, dass du ALL diese Wünsche erfüllen solltest. Und wenn er keine anderen Ziele im Leben hat, ist das für ihn völlig ok. Du musst nur für dich entscheiden, was du liefern willst und bei Bedarf Grenzen setzen. Du bist nicht dafür zuständig, dass er glücklich ist. Und du kannst ihn auch nicht glücklich machen. Das kann er nur selbst.
Hi Melanie,
bei dem Coaching mit Ellen am 22.4. zum Thema Lügen in der Partnerschaft habe ich sehr viele Parallelen zwischen dem Verhalten ihres Mannes und meinem Ex gesehen. Und auch zwischen ihren und meinen Gedanken.
Du hast in dem Coaching mehrfach gesagt, dass ihr Mann sich nicht ändern kann.
Auch wenn es Strategien aus dem Elternhaus sind, nach denen er handelt könnte er doch an einen Punkt kommen, an dem er sein Verhalten aktiv ändern möchte, oder?
Klar, er müsste es selbst wollen und könnte sich dann vermutlich nicht um 180 Grad drehen bzw. immer ehrlich und integer sein. Meinst du das so?
Antwort:
Ich bin nicht sicher, ob ich gesagt habe, dass er sich nicht ändern kann. Meistens sage ich, dass sich andere Menschen nicht ändern werden. Vor allem nicht, weil WIR das wollen. Können tun sie schon.
Daher, wie du schon richtig anmerkst, müssen sie die Veränderung selbst wollen. Als Teilnehmer*in von LLP hat ja jede*r den Wunsch, sich und die eigenen Gedanken- und Verhaltensmuster zu ändern. Und das ist bereits nicht ganz so leicht, wenn man es selbst will.
Kindheitsmuster treten häufig wie per Autopilot auf und man braucht gutes Gedankenmanagement und idealerweise einen Zeitversatz zwischen Trigger und Handlung, um die alten Muster zu durchbrechen. Und dann Geduld und viele Wiederholungen, bis ein neues Muster das alte überschrieben hat.
Also ja, es gibt Punkte, wo Menschen aktiv ihr Denken und Verhalten ändern wollen und es auch schaffen. Die Motivation dahinter ist meistens eins der beiden Dinge: ein großes Ziel (freiwillige Veränderung) oder großer Schmerz (nicht ganz so freiwillige Veränderung).
Fremdverliebt/Affäre
Hi Ihr Lieben
Meine Ausgangslage:
Langzeitbeziehung ohne Erotik und Sex. immer Mal wieder eine längere Affäre nebenbei. Aktuell auf Tinder am Swipen. Schreibe dort in meinem Profil, dass ich in einer platonischen Langzeitbeziehung lebe und nach jemandem Ausschau halte, der das respektiert. Ziel war Transparenz.
Habe jemanden kennen gelernt. Das dritte Treffen steht ins Haus. Gelaufen ist (noch) nichts – wird sich aber evtl bald ändern. Jedoch: Er versteht kein Deutsch (ich spreche seine Sprache fliessend) und es ist davon auszugehen, dass er meine Beschreibung auf Tinder gar nicht wirklich verstanden hat und vielleicht davon ausgeht, dass ich Single bin. Vielleicht auch nicht. Habe ihn zu Beginn mal gefragt und er meinte, er hätte sich das Profil mit Google translater übersetzt.
Bin ich ‘verpflichtet’ ihn bereits in diesem “Flirtstadion” auf meine Beziehung aufmerksam zu machen? Irgendwie hat das ja auch was Seltsames – wir kamen uns noch nicht wirklich näher.
Aktuell neige ich dazu, die Dinge einfach Mal laufen zu lassen und ihn erst dann “aufzuklären” wenn er danach fragt oder sich “mehr” entwickeln sollte.
Ich möchte niemanden verletzen, aber ich gehe ja momentan auch nicht davon aus, dass ich sein einziger Kontakt bin. Ich frage jedoch bewusst nicht nach.
Irgendwie denke ich mir: ich schau mal was passiert. Wenn er so entspannt drauf ist, wie ich mir wünschen würde, würde er mein Verhalten auch rückwirkend akzeptieren und mich verstehen. Und wenn nicht, macht er künftig evtl Stress und ist dann weg (und hat für sich dann evtl etwas dazu gelernt oder eine neue Erfahrung gemacht. Gilt auch für mich)
Lange Rede – kurze Frage:
Mache ich es mir mit dieser Einstellung zu einfach…?
Antwort:
Die ausführliche Antwort kommt im LLP-Call vom 14.4.
Du kannst transparent und offen und ehrlich sein, wann immer du möchtest. Jetzt gleich oder auch erstmal abwarten, wie es sich zwischen euch entwickelt. Das eine ist nicht besser oder schlechter als das andere.
Du bist bereit, alle Konsequenzen zu tragen, du übernimmst die volle Verantwortung und überlässt ihm seine. Das ist mega gut und es wäre wünschenswert, wenn das mehr Menschen so handhaben könnten. Ob im Dating oder in der Langzeitbeziehung.
Und ein ganz wichtiger Punkt: Warum darf es nicht einfach sein? Warum dürfen wir es uns nicht auch mal leicht machen? Warum muss es immer schwer sein?
Genieße die Zeit mit ihm und spüre, wann es wichtig wird, die Themen anzusprechen. Vertraue darauf, dass du den richtigen Zeitpunkt spürst (wobei es sowas wie einen “richtigen” Zeitpunkt nicht gibt). Vertraue darauf, dass sich eure Verbindung so entwickelt, wie es für alle Beteiligten richtig ist (ob es nun gemeinsam weiter geht oder ihr beide eine Lernerfahrung macht).
Seit über einem Jahr bin ich fremdverliebt. Ich habe von Anfang an offen mit meinem Lebenspartner (wir haben 2 gemeinsame Kinder) und auch mit meiner Fremdliebe darüber geredet (Polyamorie; Beziehung öffnen).
Im ersten halben Jahr hat es unsere Beziehung beflügelt. Die Grenzen meines Lebenspartners waren immer klar: keine körperliche Beziehung. Diese Grenze habe ich bis heute nicht überschritten, auch wenn ich gern würde.
Dann hat er jedoch angefangen zu realisieren, was mir diese Fremdliebe bedeutet bzw. dass es eine emotionale Liebesbeziehung ist. Er will das nicht. Seither ist es sehr schwierig geworden und er sagt mir immer wieder, dass er blockiert sei. Er kann sich nur noch schwer auf unsere Beziehung einlassen. Wir gehen in eine Paartherapie und ich für mich mache ebenfalls seit einem Jahr Coachings/ Therapien.
Nachdem ich mich zwischenzeitlich verloren hatte, habe ich mich mittlerweile neu gefunden und weiss, was ich will und sage ihm das auch:
Mein Lebenspartner und unsere beiden gemeinsamen Kinder stehen für mich an erster Stelle. Es ist mir enorm wichtig, dass wir das Familienleben vom Paarleben trennen können.
Gleichzeitig ist mir meine Fremdliebe sehr wichtig geworden und ich will ihn in meinem Leben behalten. Ich für mich glaube, dass ich zwei Männer gleichzeitig lieben kann. Jeden auf seine Weise. Ich will beides!
Es gibt für mich zwei Wege mit meinem Lebenspartner. Ich sehe eine gemeinsame Zukunft, wobei ich aber meinen Freiraum brauche und die Beziehung zu meiner Fremdliebe leben will.
Der zweite Weg ist die Trennung, wenn mein Lebenspartner für sich entscheidet, dass er nicht damit leben will/ kann, dass es noch einen anderen Mann gibt, den ich liebe.
Ich will nicht mehr zurück in das alte Beziehungsmodell und ich weiss, dass ich alleine mit den Kindern auch sehr gut zurechtkomme.
Mein Lebenspartner sagt mir klar, dass er das nicht will. Seit kurzem gibt er sich jedoch grosse Mühe wieder auf mich zuzugehen.
Wir haben eine Frist bis im Sommer abgemacht, wo wir entscheiden wollen, wie weiter.
Mit Hilfe der Therapien habe ich meine Muster aufgedeckt und bewusst gemacht.
Ich ertappe mich jedoch immer wieder dabei, wie ich zurückfalle und denke, ach es war doch ganz ok.
Wenn es mir gut geht, dann fällt es mir leicht zu mir und meinen Bedürfnissen und meinem Weg zu stehen. Wenn wieder etwas schwierigere Zeiten kommen, dann falle ich schnell in den Anpassungs-Modus zurück und die Zweifel kommen, ob das, was ich gerne möchte ok ist. Schwer macht es mir mein Umfeld. Viele haben Mühe zu verstehen, was ich da neu leben möchte. Es geht gegen die Konventionen. Ist das falsch? Zuviel verlangt?
Wie gehe ich am besten damit um, dass mein Umfeld Mühe damit hat bzw. dass ich mich dadurch nicht wieder verunsichern lasse? Ich erwarte nicht, dass das jeder toll findet. Ich habe aber Angst vor der Verurteilung der anderen…
Vielen lieben Dank für dein tolles Programm! Es hilft mir enorm!
Herzlicher Gruss
Antwort:
Die ausführliche Antwort zu dieser Frage findest du im LLP-Call vom 28.03.2022
Gefühle
Mein Partner meckert, dass er in seiner Küche nichts mehr findet, kann aber kein konkretes Beidpiel geben. Ich reagiere mit Wut. Hinter der Wut steht das Gefühl, dass ich und meine Arbeit nicht geschätzt werden. Ich möchte mich rausnehmen und denke, dann mach deinen Scheiss halt allein. Wie kann ich mit dieser Situation anders umgehen?
Antwort:
Die Video-Antwort findest du im Call vom 28.4.2022
Du bist wütend, weil das Verhalten deines Partners bei dir einen bestimmten Nerv trifft. Du darfst diese Wut als dein Thema annehmen und dich mit dem Gefühl vertraut machen. Lenk deine Aufmerksamkeit auf deinen Körper, anstatt dem Impuls zu reagieren nachzugeben. Nimm das Gefühl ernst und gib ihm die Erlaubnis da zu sein. Dabei kann dich der Workshop „Umgang mit Gefühlen“ und die Übungen darin unterstützen.
Erkenne, dass die Wut in dir entsteht, weil irgendetwas in dir auf das Verhalten deines Partners reagiert und geh auf die Suche nach der Ursache. Wieso reagierst du so stark, wenn jemand deine Arbeit nicht schätzt? Was verbindest du mit dieser Art Wertschätzung? Was bedeutet es, diese nicht zu bekommen? Und wieso ist es besonders schlimm, dass er kein konkretes Beispiel nennen kann?
Wut hat oft etwas mit Grenzen setzen zu tun oder damit, dass wir unterbewusst etwas Verletzliches in uns schützen wollen.
Überlege dir dann aus einem ruhigen Gefühl heraus wie du gern in der Situation reagieren würdest und aus welchem Gefühl heraus. Dann bau das Modell von unten her auf und trainiere den neuen Gedanken/das neue Gefühl. Du kannst auch mit deinem Partner in den Dialog gehen, vielleicht hat er ja einen Lösungsvorschlag oder es fehlt ihm wirklich Information.
Hi Ihr Lieben
Frage: Wie kann ich Verliebtheitsgefühle etwas “eindämmen”. Ich merke, dass ich sehr schnell offen für diese Gefühle bin. Und es gibt bereits wieder jemanden, der leichte Schmetterlinge in mir auslöst. Ich neige dazu, dann ständig an diese Person zu denken.
Offen gestanden habe ich es aber in den letzten Wochen auch sowas von genossen, den Fokus bei mir und meinen Zielen zu haben! Ohne diesen Verliebtheitscocktail-Stress. Ich möchte, dass dieser Fokus bleibt!
Versteht ihr, was ich meine?
Oder verknüpft mein Hirn “Verliebtsein” evtl. aus gemachten Erfahrungen mit Stress?
Danke für eure Tips. 🙏
Antwort:
Verliebtheit ist purer Stress fürs Gehirn. Nicht wegen gemachter Erfahrungen, sondern weil es ein hormoneller Ausnahmezustand ist. Das ist völlig normal. Die Anfangszeit meiner Beziehung mit meinem Mann hab ich sehr “stressig” empfunden, wenngleich auch sehr schön.
Ich denke nicht, dass man diese Gefühle “eindämmen” kann, bzw. sollte. Du kannst aber folgendes machen: Packe die Verliebtheit (oder beschreibe das Gefühl noch besser auf Faktenbasis, z.B. ich denke alle 5 min. an diese Person) und schreib das in die Umstandszeile und finde heraus, wie du den Zustand bewertest.
Umstand: Ich denke alle 5 min. an die Person
Gedanken: Ich verliere den Fokus auf meine Ziele. Ich muss diese Gefühle eindämmen, usw…
Gefühl: Stress
Handlung: Versuch, das Gefühl zu unterdrücken, Verurteilung deiner Gedanken an die Person
Ergebnis: Mehr stress und noch weniger Fokus
Wenn du die Verliebtheit einerseits akzeptierst und auch genießen kannst, ohne sie überzubewerten, kannst du beides haben: Fokus auf deine Ziele UND die Verliebtheit. Du kannst diese Gefühle sogar dafür nutzen, dich zu beleben und noch motivierter an deinen Zielen zu arbeiten. Anstatt sie einzudämmen würde ich die Verliebtheit als Treibstoff nutzen. Und gleichzeitig immer wieder bewusst darüber sein, dass die Person NUR ein Umstand ist und nicht dein Leben bestimmen muss.
Deine Gedanken machen den Stress.
U: Ich denke alle 5 min. an die Person
G: Das beflügelt mich, meine Ziele zu verfolgen und ich kann das Gefühl für mich nutzen
G: Motivation/Fokus
H: An deinen Zielen arbeiten, Fokus halten
E: Ziele erreichen und Gefühle genießen
Im Dezember ist ganz plötzlich und schnell ein geliebter Seelenhund gestorben, seit dem bin ich traurig……er fehlt mir so unglaublich stark, dass kann man nicht in Worte fassen. Meine Sicht auf die Welt hat sich geändert. Ich würde alles für tun, damit mein Hund wieder da sein könnte. Der Schmerz ist so groß……sowas habe ich noch nie gespürt. Die Trauer kommt so krass in Wellen…….ich versuche jede Welle zu reiten, gelingt mir nicht immer. Wie kann ich noch damit umgehen? Was würde mir helfen? Vll hast du einen Tipp. (Sex, Sport, Yoga und Meditation – hilft nur für den Moment)
Antwort
Gern nehme ich die Frage mit in den Call am 8.4.
Was genau heißt helfen? Was soll denn passieren mit deiner Trauer? Weniger werden? Ganz weggehen? Wenn ein geliebter Mensch gestorben wäre, wie lange würdest du dir denn erlauben, dass die Trauer in Wellen kommt?
Ich tippe auf Widerstand deiner Trauer gegenüber. Du sagst, du versuchst jede Welle zu reiten und es gelingt dir nicht immer. Es ist völlig normal, dass wir nicht jede Welle reiten können. Selbst die besten Wellenreiter kriegen nicht jede Welle. Das heißt, hier ist eine Erwartung dahinter, dass es anders sein sollte und dass du “besser” surfen solltest. Solltest du das wirklich?
Was wäre, wenn jede Welle völlig ok wäre? Manche surfst du und unter anders säufst du kurzzeitig ab. Aber du tauchst immer wieder auf! Erlaube dir, traurig zu sein. Es ist ein angemessenes Gefühl. Helfen würde die Akzeptanz des Gefühls. Wann immer es kommt. Natürlich helfen die Ablenkungen nur für den Moment. Und das ist genau richtig so.
Und noch eine Idee, dich zu hinterfragen: Was wäre anders, wenn dein Hund wieder da wäre? Welche Qualitäten und Emotionen verknüpfst du mit deinem Hund? Wo hast du die an einer anderen Stelle in deinem Leben? Nicht ganz genau so, aber ähnliche Qualitäten?
Ich habe das Problem, dass ich mich immer wieder so zerrissen fühle – etwas, das hier viele sicher teilen. Auf der einen Seite liebe ich meinen Mann über alles, will Haus, Hof, Familie und unsere Langzeitbeziehung auf keinen Fall verlieren. Auf der anderen Seite sehne ich mich wie verrückt nach Autonomie und Freiheit, nach Abenteuern, nach Sex und Unverbindlichkeit – wahrscheinlich Leichtigkeit. Trotz vielen Selbstanalysen bleibt es bei dieser Zerrissenheit. Trotz Worksheets zu Entscheidungen und bla. Wahrscheinlich liegt die Lösung in der Akzeptanz, Schwere Frage. Oder? In der Zerrissenheit fühle ich mich sehr unglücklich leider.
Antwort:
Die Video-Antwort findest du im Call vom 13.05.22
Ich weiß nicht, ob du diese Podcast-Folge dazu kennst: Freiheit oder Bindung – da gehe ich intensiv auf das Dilemma ein.
Du kannst die Zerrissenheit als Gefühl in dein Selbstcoaching-Modell eintragen und dann nach oben gehen mit der Frage: “Warum fühle ich mich zerrissen?” Der Gedanke könnte sein, dass du entweder deine Ehe/Familie haben kannst ODER Autonomie/Freiheit. Das kannst du hinterfragen: Gibt es wirklich nur ein entweder/oder? Oder ist ein sowohl/als auch möglich? Wie kannst du innerhalb deiner Beziehung mehr Autonomie leben?
Wenn du Zerrissenheit als Umstand betrachtest (weil das Dilemma ein Fakt ist), dann kannst du die Zerrissenheit anders bewerten und wie du schon geschrieben hast, akzeptieren. Damit erzeugst du ein anderes Gefühl und bist nicht so unglücklich darüber, dass du dich so fühlst, wie du dich fühlst. Schau dir auf jeden Fall das Video dazu an. Und die Podcast-Folge zu den Meta-Emotionen hilft dir auch.
Offene Beziehung
Liebe Melanie! Eine “how to” Frage von mir. Ich bin ganz frisch in einer Beziehung . Mein neuer Partner weiß von meinem Wunsch nach einer offenen Beziehung, so bin ich ins Rennen und auch bei ihm gibt es eine andere Frau, die er aber “nur” beste Freundin mit selten Sex bezeichnet. Wobei er so ganz fein nicht mit meinem Wunsch nach offener Beziehung ist. Nun steht ein Treffen mit meinem “Schweizer Freund” in London im Raum. Mit Einladung zu Eric Clapton in die Royal Albert Hall. Ich könnte schweigen, aber an diesem WE bin ich mit meinem (Noch-)Mann bei Nachbarn auf den 50. eingeladen. Also muss und will ich absagen und in meinem Gefühl auch eine Begründung nennen und nicht einfach nur so” im Sinne von “ich habe keine Lust”. Ich mag nicht mehr lügen….aaaaaber…mit wem treffe ich mich denn? Wie offen mach ich das? Woher kenne ich den Mann? Vor allem belastet es mich diese Frage wegen meinem (Noch-)Mann und meinem Sohn. Mir geht es um Gesellschaft, um Moral um Ausgrenzung und um Gerede. Auch um Schutz für meinen neuen Partner. Ich mag ihn keinem Spott aussetzen. Hast du einen Tipp für mich?
Antwort:
Ich sage was dazu im Call am 11.4.
Der Gedanke: “Ich mag nicht mehr lügen.”, hilft dir nicht. So wie du nicht allen Leuten von deiner Lieblingsstellung im Bett erzählst, erzählst du auch nicht jedem von deiner offenen Beziehung. Und dafür musst du “lügen”, bzw. Dinge weglassen und die Dosis der Wahrheit gut abwägen!
Du musst weder ausführen, woher du den Mann kennst, noch, dass du mit ihm Intimitäten austauschst.
Ich an deiner Stelle würde offen und ehrlich sagen, dass du mit einem Freund nach London zum Konzert gehst und wenn dich jemand nach Details fragt, kannst du nah an der Wahrheit bleiben, aber die intimen Details weglassen.
Wie andere Menschen mit Informationen umgehen kannst du nicht beeinflussen. Du kannst aber sehr wohl beeinflussen, welche Informationen zu preis gibst und welche nicht.
Sex
Mein Mann muss im Moment Betablocker nehmen und damit ist anscheinend die Libido völlig im Eimer. Bisher hatten wir für meinen Geschmack auch schon viel zu wenig Sex (was er auch weiß). Jetzt seit Monaten fast gar keinen mit Tendenz Richtung 0. Nun schwanke ich ständig zwischen Mitgefühl/Rücksichtnahme (wg. seiner gesundheitlichen Situation und „was ist mit meinen Bedürfnissen“ hin und her. Dass ich ich sie mir (offiziell) konkret außerhalb befriedige, kommt für ihn nicht in Frage. Kuscheln und Knutschen mit anderen ja, aber kein GV. Ich soll halt masturbieren. Ich rutsche damit schnell in eine Emotion von eingesperrt sein und es macht mich auch ein Stück weit wütend. Aus der Lage breche ich dann eben „inoffiziell“ aus weil ich mir meine Bedürfnisse nicht verbieten lassen möchte. Offiziell hinstellen und sagen: wenn du mich nicht fickst, tut es eben ein anderer kann ich aber auch nicht und das Risiko damit unsere ansonsten gute langjährige Ehe kaputt zu machen ist mir halt auch zu groß. Die Heimlichtuerei aber mega anstrengend. Ich weiß die Stellschrauben befinden sich in meinem Kopf. Was rätst du mir hinsichtlich meines Dilemmas?
Antwort:
Die Video-Antwort findest du im Call vom 9.5.22
Du kannst weiterhin Gespräche mit deinem Mann führen und dich nicht abspeisen lassen mit dem Argument, dass du ja masturbieren kannst. Wenn die Gespräche nicht fruchten, kannst du weiterhin heimlich deine Bedürfnisse erfüllen und den Gedanken loslassen, dass es “anstrengend” ist.
Was genau ist denn “anstrengend”? Ich vermute, die Angst aufzufliegen, oder? Wenn du das Risiko bewusst in Kauf nimmst und akzeptieren kannst, dass er sich im schlimmsten Fall halt trennt (was ich nicht glaube), kannst du die Anspannung loslassen.
Du darfst dir selbst bewusst sein, dass du ihm eine bessere Partnerin bist, wenn deine Bedürfnisse erfüllt sind. Auch wenn er es anders sehen mag und bedeutet, dass du es heimlich tust. Er muss es nicht wissen, und er ermöglicht dir ja auch keinen Raum für Offenheit. Zwangszölibat ist jedenfalls nicht der Weisheit letzter Schluss!
Und wenn irgendwas auffliegen sollte, müsst ihr euch sowieso drum kümmern. Vielleicht könnt ihr ja spätestens dann offener darüber reden, dass euer BEIDER Bedürfnisse wichtig sind.
Technische Probleme
Antwort:
- Im Bereich Termine hinterlege ich den Link für die Calls.
- Per E-Mail und ich hab heute früh leider völlig vergessen, euch die Mail zu schicken! Das tut mir sehr leid!
- In der geheimen Facebook-Gruppe hab ich den Link ebenfalls gepostet, weil mir erst im Call aufgefallen ist, dass ich das nicht gemacht hab.
- Der neue Link für den privaten Podcast ist HIER hinterlegt.
Trennung
Liebe Melanie
Ich habe mir gerade den heutigen Call angehört. Toll, vielen Dank!
Im zweiten Coaching ging es um Trennung und neue Wohnsituationen, wobei ihr euch beide eher negativ zum Nestmodell geäussert habt.
Mich würde interessieren was du daran schwierig findest?
Wir haben uns nämlich auch gerade vor wenigen Tagen getrennt und ich wünsche mir ein Nestmodell.
Herzlichen Dank und liebe Grüsse!
Antwort:
Vielen Dank für dein Feedback zum Call! Von Herzen gerne!
Ich habe es bei einigen Kunden-Paaren erlebt, die nach einer Trennung das Nestmodell probiert haben und nach einigen Monaten wieder aufgegeben haben.
Das Hauptproblem sehe ich darin, dass sich keiner von beiden Partnern ein neues Leben aufbauen kann, wenn jeder eine Woche im alten Zuhause wohnt. Es war für meine Kund*innen schwierig, sich irgendwo Zuhause zu fühlen und die Tür hinter sich zumachen zu können, weil der Partner/die Partnerin ja ebenfalls dort wohnt und einen Schlüssel hat. Wenn es dann auch nur eine Wohnung für die Zeit außerhalb des Nestes gibt und sich die Partner diese Wohnung auch teilen, ist keiner irgendwo für sich.
Beim Nestmodell gibt es viele Überschneidungen und Absprachen, die gemeinsam getroffen werden müssen, so dass beide nicht zur Ruhe kommen, die Trennung sacken lassen und sich auf die neue Situation einstellen können.
Problematisch wird es, sobald neue Partner*innen ins Spiel kommen. Wohin kann man mit einem Date?
Außerdem glaube ich, dass Kinder durchaus Veränderungen erleben dürfen und lernen dürfen, dass Mama und Papa nicht mehr zusammen sind und dass die Zeit bei jeweils einem Elternteil anders aussieht, als beim anderen.
Das Nestmodell ist aus meiner Sicht ein Versuch, Kinder vor negativen Gefühlen zu schützen und ich halte das für nicht hilfreich. Ich würde Kinder eher dabei unterstützen, negative Gefühle fühlen zu lernen und sie nicht in Watte packen und jegliche Veränderung vorenthalten.
Das ist aber alles nur meine Erfahrung und sind meine Gedanken, die ich mir darüber gemacht habe. Die müssen für euch nicht stimmen. Wenn das Nestmodell euer Wunsch ist, dürft ihr es ausprobieren und dann entscheiden, ob es für euch passt. Es ist ja nix in Stein gemeißelt und ihr könnt ja jederzeit etwas ändern, wenn es nicht für euch stimmt.
Und es kann auch sein, dass ihr unter Nestmodell etwas anderes versteht und andere Absprachen darüber getroffen habt, als ich das Nestmodell verstehe ;-).
Liebe Melanie
In einem der Calls war von einem Trennungs-Workshop von dir die Rede.
Finde ich den im Membership irgendwo oder was war damit gemeint?
Herzlichen Dank
Antwort:
Nein, damit meinte ich keinen Workshop, sondern eine Podcast-/Blog-Serie:
https://melanie-mittermaier.de/blog/trennungsschmerz-ueberwinden/
https://melanie-mittermaier.de/blog/trennung-verarbeiten/ In 5 Phasen durch den Liebeskummer
https://melanie-mittermaier.de/blog/trennung-verarbeiten-als-schlussmacher/
https://melanie-mittermaier.de/blog/trennung-mit-kindern/
Ziele
Hi Ihr Lieben
Ich struggle immer wieder in Bezug auf meine Körperziele. Ich möchte 1:1 Begleitung in Bezug auf dieses Thema. Vermutlich sabotiere ich mich, mit einem Teil meines Mindsets selber. Das nötige Ernährungs-Know-how habe ich.
Ist jemand von euch mit diesem Thema vertraut oder wie finde ich einen qualifizierten Coach im deutschsprachigen Raum?
Antwort:
Im deutschsprachigen Raum kenne ich nur Mareike Awe von Intueat. Ich hab das Programm nicht gemacht, daher weiß ich nicht, wie gut es ist und ich weiß auch nicht, ob sie 1:1 Coaching anbietet.
Ich persönlich würde mir einen Coach aus der Lifecoachschool suchen. Allerdings ist das Coaching auf englisch.