Meta-Emotionen – wenn du dich schlecht fühlst, weil du dich gut fühlst
Was hat es mit den Meta-Emotionen auf sich?
Bei Fremdverliebtheit, Affären und in Krisenzeiten in der Beziehung kommen Meta-Emotionen krass aufs Tapet. Wir fühlen uns schuldig, weil wir uns gut fühlen, sind wütend auf uns selbst, weil wir eifersüchtig sind oder wir schämen uns, weil wir fühlen, was wir fühlen. Die Meta-Emotion ist die Emotion, die wir auf Grund der Bewertung unserer Gefühle haben.
Meta-Emotionen sorgen für Trouble
Zum Beginn eine Affäre fühlst du dich gut. Das Gefühl des Fremdverliebens ist ein positives Gefühl. Du verspürst Leichtigkeit, Kreativität, Lebensfreude, Lebenslust und du bist einfach richtig verliebt.
Zu dem positiven Gefühl, gesellt sich allerdings ziemlich schnell ein weiteres Gefühl: das Schuldgefühl.
Plötzlich zweifelst du am Partner oder an der Partnerschaft und das schöne neue Verliebtheitsgefühl wird eingetrübt bzw. negativ eingefärbt. Der Zweifel überlagert das positive Gefühl. Der Zweifel ist ganz normal.
Von Meta-Emotion spricht man, wenn dich deine Gefühle stressen oder ärgern.
Wenn du frisch verliebt bist und ein Single warst, der sich verliebt und dessen Liebe erwidert wird, ist es ganz leicht, sich den positiven Gefühlen hinzugeben und diese zu geniessen.
Bist du allerdings in einer Langzeitbeziehung und verliebst dich plötzlich in eine andere Person, dann wird das ganze schon schwieriger. Das liegt auch daran, dass es in unserer Gesellschaft nicht anerkannt ist, sich einfach so zu verlieben. Entweder ist die laufende Beziehung kaputt, oder du selbst bist der „böse“ Fremdgeher und mit dir stimmt etwas nicht.
Weil du Gefühle hast, die du nicht haben darfst…
Und diese Gefühle beginnst du gemäß deiner Konditionierung und Prägung zu verurteilen. Du bist sauer auf dich, weil du etwas fühlst oder sauer auf deinen Partner, weil dieser etwas fühlt, das er in deinen Augen nicht fühlen sollte.
Meta-Emotionen aufgrund gesellschaftlicher Konvention
Aufgrund gesellschaftlicher Konvention fühlen sich meistens ALLE schlecht. Der Betrüger, die Geliebte und die Betrogene. Weil, das, was dir wiederfährt oder das, was du fühlst und tust etwas „böses“ ist, etwas gesellschaftlich nicht Anerkanntes. Die monogame Prägung unserer Gesellschaft kommt hier voll zum tragen.
Wenn dein Partner dir gesteht, dass er seit 5 Jahren eine zweite Beziehung führt und du das nicht bemerkt hast, dann ist es ein absolut angemessenes Gefühl, wenn du einfach buchstäblich aus den Latschen kippst.
Es ist vollkommen normal den Schmerz zu spüren, die Fassungslosigkeit, und ebenso die Verständnislosigkeit für dieses Verhalten. So etwas zu verdauen braucht Zeit, der Schmerz, die Wut, die Traurigkeit wollen gesehen und wahrgenommen werden. Wenn du nun beginnst, die für diese Gefühle zu verurteilen und sie wegdrücken willst, tust du dir selbst keinen Gefallen.
Übrigens, auch der betrügende Partner muss sich mit den Schuldgefühlen herumplagen. Er steht da mit dem Wissen, den Partner verletzt zu haben. Gleichzeitig wird ihm aberkannt, dass positive Gefühl des Verliebtseins zu empfinden. Aber es gab eine körperliche Anziehung, einen Auslöser, der verursacht hat, dass er den ganzen Tag an die neue Person denken muss und nicht an den Langzeitpartner. Das Gefühl ist da.
Meistens ist dieses Gefühl begleitet vom schlechten Gewissen, das sich über die positive Emotion legt. „Ich darf mich doch nicht so gut fühlen!“, „Ich fühle mich gut, ich bin verliebt. Ich darf das aber nicht.“
Meta-Emotion, Gefühle und die Moral
Wenn die Moral um die Ecke kommt, dann passiert ganz oft die Verurteilung der ersten Emotion. Das ganze Verliebtseins-Gefühl wird bewertet, versucht zu unterdrücken und innerlich verboten.
Allerdings ist es deinen Gefühlen ziemlich egal, WIEVIELE Menschen du liebst. Oder ob du monogam bist. Ein Gefühl entsteht immer im Gehirn. Immer über einen Gedanken. Und diesem Gedanken ist die gesellschaftliche Moral ziemlich egal! Das heißt, du kannst dich genauso verlieben, wenn du deinen Langzeitpartner liebst!
Deine Beziehung ist nicht zwangsläufig schlecht und du bist kein schlechter Mensch, weil du fühlst, was du fühlst. Und nur, weil du fühlst, was du fühlst, musst du nicht gleich deine Beziehung beenden.
Nimm an der Stelle professionelle Hilfe in Anspruch, lass dich von einem Coach, in einer Paarberatung unterstützen. Das ist heilsam und vor allem nachhaltig. Denn es lebt sich wirklich leichter und entspannter, wenn du das für dich geklärt hast.
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Fremdverliebt zu sein und Lust auf andere Menschen zu haben ist völlig normal und wird in unserer Gesellschaft nicht anerkannt. Wenn wir andere Menschen attraktiv finden oder begehren, arbeitet unser Gehirn völlig normal. Nicht nur das, es wurde gar nicht dafür gebaut, eine 10, 20, 30 Jahre lange Langzeitbeziehung zu führen und mit einem Partner monogam zu leben!
Der Steinzeit-Mensch hätte sich gewundert, was wir da überhaupt machen! Damals war es das Ziel, das Überleben zu sichern, da man einfach eine erheblich kürzere Lebensspanne hatte als wir heute.
Meta-Emotionen sind wie eine Peitsche, mit der du dich selbst geißelst
Ab dem Zeitpunkt, an dem du dir Schuldgefühle auflädst, neigst du dazu dir die imaginäre Peitsche immer wieder auf den Rücken zu schlagen, um dich daran zu erinnern, dass das Fremd Verliebtsein „böse und schlecht“ ist. Hier entsteht unnötiges Leid.
Man kann in seine Langzeitbeziehung genauso verliebt sein, wie in die andere Person. Es bedeutet nicht, dass man mit der neuen Person über alle Berge durchbrennen muss oder sich in einem Hotelzimmer einsperrt und 3 Tage durchvögelt, auch wenn dein Gehirn dir gerade mitteilt, dass du dies gern tun würdest!
Wenn du einen Crush hast und in einen Kollegen verliebt bist, dann steh einfach dazu, da es nichts Ungewöhnliches ist, wenn man einen anderen Menschen attraktiv findet. Es ergibt keinen Sinn, dir jetzt die Peitsche auf den Rücken zu hauen und darüber den Kopf zu zerbrechen!
Immerhin hast DU die Kontrolle über deine Gefühle und dessen Ausagieren! Das heißt, DU und nicht dein Gehirn entscheidet, was du in die Tat umsetzt.
Lerne dein Verhalten spielerischer zu betrachten und in eine entspanntere Emotion zu kommen. Denn diese Meta-Emotion „Ich-fühle-mich-schlecht-weil-ich-mich-gut-fühle“ macht alles nur schlimmer!
Meta-Emotion: was tun mit dem schlechten Gewissen
Im Coaching werde ich dann immer gefragt, was man gegen das schlechte Gewissen tun soll. Selbst in offenen Beziehungen kommt es vor, dass man nach dem Sex mit einer anderen Person ein komisches Gefühl hat.
Einfach deswegen, weil wir monogam geprägt sind.
Es ist absolut in Ordnung, wenn man ein schlechtes Gewissen hat. Das ist bei einem Betrug eine angemessene Emotion. Wichtig ist, dass wir uns diese angemessenen Emotionen erlauben.
Gleichzeitig muss dir bewusst sein, mit welchen Konsequenzen du zu rechnen hast. Alles, was du tust, hat Konsequenzen – alles, was du nicht tust, hat Konsequenzen. Sei dir also drüber im Klaren, was es für Konsequenzen für dich hätte, wenn du bei einem Fremdverliebtsein weitere Schritte unternimmst oder, wenn du von einer Affäre deines Partners erfährst und ihn am liebsten sofort verlassen würdest.
Nimm dir genug Zeit und eine gut ausgeblidete Person an deine Seite, um deine nächsten Schritte in Ruhe abzuwägen.
Darüber formen wir unsere Lebenserfahrung!
Lebenserfahrung bekommen wir nicht geschenkt. Lebenserfahrung müssen wir uns hart erarbeiten.
Und das geht nicht ohne Schmerzen. Lebenserfahrung hilft uns, zu lernen und darüber Weisheit zu erlangen. Jede Krise ist erst mal gut, jedes Gefühl ist erst mal gut. Und aus dieser Perspektive lernst du, anderes auf Krisen zu reagieren. Nicht mehr so angespannt in diesen Situationen zu sein, sondern deine Gefühle zu beobachten. „Hey, interessant, was ich da gerade fühle.“ Dazu musst du dich von Drama lösen und lernen, eine andere Position einzunehmen.
Wenn du darin Unterstützung brauchst: ich bin Meisterin darin, komische Gedanken auseinander zu nehmen und meinen Kunden neue Impulse, neue Sichtweisen und Perspektiven zu zeigen. Die Veränderung der eigenen Wahrnehmung und des Beziehungs(er)lebens ist der Schlüssel, um sich von Leid durch Meta-Emotionen zu verabschieden.
Denn Leben darf leicht gehen und Spaß machen – Liebe auch!
Herzlichst,
Melanie
Wenn du Fragen hast…
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