Intuition vs. Verstand

Fragestellung:

‘Ich arbeite daran, mich nicht mehr so von meinem Drama im Kopf leiten zu lassen bzw. nicht immer in meinen Erfahrungen aus der Vergangenheit rumzutümpeln. Nun habe ich die Herausforderung, dass ich aber nicht mehr weiß, was ist jetzt ein Bauchgefühl/Intuition und was ist Drama aus meinem Kopf?’

Ich fand die Frage sehr spannend und wir sehen uns heute mal an, wie du lernen kannst, Verstand und Intuition zu unterscheiden.

Alte Denk- und Verhaltensmuster unterbrechen

Viele Menschen ‘verbinden’ sich zum ersten Mal mit ihrer Intuition bzw. ihrem Bauchgefühl, wenn sie eben beschließen, aus alten Denk- und Verhaltensmustern auszubrechen.

Denn dann ist unser Gehirn gezwungen, nach neuen Lösungen zu suchen und vielleicht eine ‘tiefere Weisheit’ (= Intuition) in uns wahrzunehmen.

Das Problem ist dabei häufig:

Die Intuition führt uns manchmal in Richtungen, die unser Verstand (das, was wir bis jetzt über uns gedacht und gelernt haben) nicht kennt bzw. die unser Verstand uns nie vorschlagen würde. Das kann sehr oft in unserem Kopf zu großer Verwirrung führen.

1. Intuition kommt nicht aus einem unerfüllten Bedürfnis

Du kannst dir deine Intuition als etwas ‘Größeres’, Unabhängiges in dir vorstellen.

Das heißt, deine Intuition kommt nicht aus deiner alten Erfahrung bzw. aus unerfüllten Bedürfnissen, die du hast:

Zum Beispiel:

Jemand hat in der Kindheit zu wenig Liebe bekommen und daraus entsteht der Wunsch nach Anerkennung und Lob sowie das Bedürfnis danach, dass sich jemand um dich kümmert, etc.

Der Intuition geht es nicht darum, einen Mangel in dir zu stillen und dich deshalb in eine bestimmte Richtung zu führen.

Im Sinne von: ‘Ich brauche unbedingt diesen Menschen in meinem Leben, denn nur von ihm*ihr fühle ich mich geliebt’, ‘Ich kann ihn*sie nicht verlassen’, ‘Ich spüre, ich brauche ihn*sie.’

Diese Stimmen kommen häufig aus einem Mangel heraus und sind Stimmen von bedürftigen Anteilen (Kindheits-Ich), die häufig laut werden, wenn wir das (Achtung!) Bauchgefühl haben, dass wir beispielsweise jemanden verlassen sollten.

Wenn du das Gefühl hast, dass du dich / ihr euch im Kreis dreh(s)t und alleine nicht weiterkomm(s)t, empfehle ich dir/euch professionelle Begleitung – Ein Coaching oder eine Paarberatung ist die Abkürzung aus dem Drama und hilft dir oder euch, die Probleme zu lösen. HIER findest du alle Infos zu den Beratungspaketen bei Melanie und ihren Mitarbeiterinnen.

2. Intuition hat kein gewünschtes Ergebnis

Ein zweites Merkmal deiner Intuition ist es, dass sie KEIN gewünschtes Ergebnis hat.

Intuition kommt nicht daher mit einem:

‘Und dann waren sie verheiratet, hatten zwei Kinder und lebten glücklich bis ans Lebensende in einem kleinen Häuschen am Land…’
oder ‘Tue folgendes, damit du am Ende des Jahres 400.000€ verdient hast’, etc.

Intuition sagt auch nicht: ‘Mach ihn eifersüchtig, dann entscheidet er sich sicher gegen seine Ehefrau’.

Sondern Intuition/Bauchgefühl ist eine leise innere Führung, die dich in eine bestimmte Richtung ‘stupst’, ohne dir zu sagen warum oder was das Ergebnis sein wird.

Ergebnisse, Rahmen, Strukturen möchte unser Verstand – aber nicht unsere Intuition.

3. Intuition ist nicht emotional

Das ist ein sehr wichtiger Punkt, um Intuition und Drama-Gedanken zu unterscheiden:

Intuition ist niemals emotional! Sie kennt keine Emotionen.

Intuition kann zum Beispiel sowas sagen wie:

• ‘Verlass diese Person’
• ‘Mach dich selbstständig’
• ‘Wechsle den Wohnort’
• ‘Sag im Meeting deine Meinung’
• etc.

Diese Dinge machen dir (deinem Verstand!!) vielleicht große Angst, lösen Unsicherheiten, Verlustängste, usw. aus.

Aber davon ist deine Intuition immer unbeeindruckt. Gleichzeitig wird Intuition auch keine positiven Gefühle in dir auslösen.

Intuition macht dich weder glücklich noch unglücklich – denn das sind beides Emotionen. Deine Intuition bzw. dein Bauchgefühl jedoch ist eine völlig neutrale Stimme, die weder aufgeregt noch besorgt, ängstlich, etc. ist.

Wenn du alleine lernen möchtest, mit deinen Herausforderungen in deiner Partnerschaft umzugehen, sind meine Kurse genau richtig:

4. Intuition ist leise

Weil Intuition keine Emotionen kennt, kennt sie auch keine Angst. Deshalb muss diese innere Stimme/das Bauchgefühl auch nicht laut sein.

Intuition ist sehr leise, wie eine Art Grundwummern, das UNTER den Emotionen und Gedanken liegt.

Gedanken und Drama entstehen immer im Kopf, von dem Teil, der uns beschützen möchte. Dieser Teil ist oft laut, weil er uns alle Horrorszenarien erzählen möchte, die passieren könnten. Häufig gerade dann, wenn wir uns von unserer Intuition leiten lassen. Intuition jedoch kann flüstern, weil sie dich nicht beschützen muss.

5. Intuition führt – Verstand folgt

Wenn du lernst, immer besser auf deine Intuition zu hören, dann kann sich auch die Rolle deines Verstandes verändern.

Du kannst es dir so vorstellen, dass die Intuition die grundlegende Richtung vorgibt und du den Verstand danach dazu benutzt, in diese Richtung zu gehen. Dabei wiederum lernst du, deine Emotionen und Gedanken immer besser zu managen.

Zum Beispiel:

Die Intuition sagt: ‘Mach einen Kochkurs.’

Verstand überlegt: ‘An welchem Wochentag finde ich für die Kinder eine Betreuung?’ 

Erwachsener Teil in dir beginnt Gedanken und Emotionen zu managen wie:

• Alte Prägungen: ‘Ich darf nichts für mich tun!’
• Verlustangst: ‘Da wird mir mein Mann/meine Frau aber die Hölle heiß machen!’
• Schuldgefühle: ‘Ich bin eine schlechte Mutter/ein schlechter Vater, wenn ich meine Kinder einen Abend lang allein lasse.’ etc.

Wenn du deiner Intuition folgen willst und alte Denk- und Verhaltensmuster durchbrechen möchtest…

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