Gesund und glücklich durch erfüllte Beziehungen
Er war der große Schwarm der ganzen Schule. So weit ich mich erinnere, haben ihn alle Mädchen angehimmelt. Er war ein paar Klassen über mir und ich habe mich damals schon nicht getraut, ihn anzusprechen oder gar für ihn zu schwärmen. Er erschien mir unerreichbar und ich hatte (aus meiner damaligen Sicht) den Arsch zu weit unten für einen tollen Typen wie ihn.
Im letzten Sommer hab ich ihn zufällig im Fitnessstudio getroffen und mehr als „Hallo“ haben wir auch diesmal nicht miteinander gesprochen. Obwohl wir uns seit der Kindheit kennen, haben wir uns immer nur gegrüßt. Ich habe mich nicht wirklich für ihn interessiert. Er wirkte auf mich unnahbar und arrogant.
Soweit ich weiß, hat er nie geheiratet, er hatte keine Kinder und immer wenn ich ihn sah, war er alleine. Da wir kaum Kontakt hatten, hab ich mich auch nie weiter damit beschäftigt.
Mitte Dezember hat er sich umgebracht.
In meinem Heimat-Dorf ist die Betroffenheit groß und auch ich denke sehr viel über seinen Freitod nach.
Tot zu sein ist nicht weiter tragisch (also für den Toten), und jeder hat das Recht, zu entscheiden, ob er Bock hat, weiterhin hier auf dem Planeten zu verweilen, oder wieder „nach Hause“ zu gehen und auf der Wolke Party zu machen.
Gerade Selbstmord wird stark verurteilt und für die Hinterbliebenen ist es wirklich schrecklich. Doch ich denke, jede Seele entscheidet selbst, wann und wie sie geht. Und das ist ok!
Wenn man tot ist, ist das für einen selber nicht schlimm, weil man ja tot ist, nur die anderen müssen damit zu Recht kommen. Genauso ist das, wenn man dumm ist. facebook-Spruch
Mein Mann war kürzlich in Varanasi, eine der heiligsten Stätte Indiens. Für Hindus ist es extrem erstrebenswert, einmal im Ganges zu baden und nach dem Tod dort verbrannt zu werden. Angeblich, um aus dem ständigen Kreislauf der Wiedergeburt auszusteigen. Erleuchtung für Dummies, sozusagen ;-).
Andi erzählte mir, dass alle paar Minuten eine Leiche vorbei getragen und verbrannt wird. Die Holzhändler, die Gewürzhändler und viele weitere bieten ihre Waren feil und auf kleinstem Raum herrscht reges Treiben. Heulen tut dort niemand. Der Tod ist lediglich ein Übergang und hat bei weitem nicht die krasse Bedeutung wie hierzulande.
Auch wenn mir das Kastensystem höchst suspekt ist und ich mit Religionen im Allgemeinen nix am Hut hab, ist so eine entspannte Einstellung zum Tod dennoch erstrebenswert. Mit Anfang 20 war ich auf vielen Beerdigungen von jungen Leuten, meinem Bruder, Schulkameraden und Freunden. Eine andere Sichtweise dem Sterben gegenüber hätte mir damals viel Schmerz und Leid erspart.
Loneliness kills – Einsamkeit tötet
Meinen Bruder hat nicht die Einsamkeit getötet. Ein Autofahrer ist eingeschlafen, hat dadurch die Fahrbahnseite gewechselt und das Motorrad erfasst. Er starb noch an der Unfallstelle. Sein Kumpel hat sich immer wieder Vorwürfe gemacht und sich gewünscht, noch ein paar Minuten länger gequatscht zu haben, dann wäre er noch am Leben. Ich glaube, dass das Leben immer den richtigen Moment erwischt. Der Tod auch.
Gerade bei Selbstmord fragen sich die Angehörigen und Freunde, ob es zu verhindern gewesen wäre. Und sogar ich stelle mir diese Frage, ob ich für diesen Menschen etwas verändert hätte, wenn ich mich jemals getraut hätte, mit ihm zu sprechen. Obwohl ich ja weiß, wenn es so sein hätte sollen, hätte das Universum es schon eingefädelt.
Die längste Harvard-Studie der Welt
Der äußerst sehenswerte TED-Talk von dem Harvard Professor Robert Waldinger über ein glückliches Leben gibt hier (zumindest in Ansätzen) eine Antwort.
Vor 75 Jahren wurde 724 junge Männer ausgewählt, Teil einer Studie zu sein. Die einen waren Harvard-Absolventen, die anderen wurden aus der ärmsten Gegen von Boston ausgewählt.
60 davon sind heute noch am Leben. Alle zwei Jahre wurden die Männer zu ihrem Leben und ihrem Befinden befragt und untersucht. Aus dieser Studie gibt es eine ganz klare Botschaft:
„Erfüllte Beziehungen halten uns glücklich und gesund!“
Der Professor enthüllt in seinem Vortrag 3 große Lektionen über Beziehungen:
- Soziale Bindungen sind wirklich gut für uns – Einsamkeit tötet: Die Menschen, die verbunden waren mit Familie und Freunden, lebten länger, waren gesünder und glücklicher. Einsamkeit wirkt sich aus wie Gift!
- Dabei geht es nicht um die Anzahl der Freunde oder darum, ob jemand verheiratet ist, oder nicht. Wichtig ist die Qualität der Beziehungen. Jemand kann einsam sein, unter vielen Menschen oder in einer unglücklichen Ehe. Eine grausame Ehe mit viel Streit wirkt sich schlimmer auf die Gesundheit und die Lebensdauer aus, als eine Scheidung! Die Männer, die mit 50 erfüllte Beziehungen hatten, waren mit 80 noch am Leben, gesünder und glücklicher, als diejenigen ohne gute Bindungen.
- Die dritte Lektion aus der Studie ist, dass glückliche Beziehungen nicht nur den Körper schützen, sondern auch das Gehirn. Das Erinnerungsvermögen der Menschen, die mit 80 in Beziehungen leben, in welchen sie auf andere Menschen zählen können, bleibt erhalten. Menschen mit unsicheren Beziehungen leiden stärker an Alzheimer oder Demenz.
Reichtum – Ruhm – Leistung
Viele Menschen (besonders die jungen) glauben, dass Reichtum, berühmt zu sein oder besondere Leistungen zu bringen dafür sorgen, dass sie ein tolles Leben haben. Doch das ist ein Irrtum. Diese Studie beweist, dass es die guten Beziehungen sind, die unser Leben erfüllt, gesund und glücklich machen.
Viele strengen sich an, mehr Geld zu verdienen, auf der Karriere-Leiter hoch zu klettern oder eine besonders herausragende Leistung zu bringen. Das ist völlig in Ordnung und auch ich liebe es, an meinem Business zu arbeiten, immer besser zu werden als Coach, Autorin und Rednerin.
Ich investiere sehr viel Geld und Zeit in meine persönliche Entwicklung. Sowohl in Business-Coaching, als auch in privates Coaching, Bücher und Seminare. AUCH in die Entwicklung meiner Ehe und in meine Fähigkeiten als Mama.
Ich habe festgestellt, je glücklicher, entspannter, gelassener, liebevoller, weiser und lustiger ich mit MIR SELBST umgehe, desto besser werden alle meine Beziehungen und desto besser werde ich auch im Beruf.
Die wichtigste aller Beziehungen: Die zu DIR SELBST!
Wir spiegeln uns selbst in anderen Menschen. Wir ziehen immer die Menschen an, die zu unserer Schwingung passen. Es hilft nichts, wenn du die Menschen in deinem Umfeld austauschst. Du darfst zuerst dein Denken, deine Glaubenssätze und deine Beziehung zu dir selbst verändern, dann verändern sich auch die Menschen um dich herum. Manche schwingen aus deinem Leben, weil sie nicht mehr passen und andere schwingen hinein. Manche Menschen entwickeln sich mit dir, manche nicht.
Wie viel bist du bereit zu investieren?
- Tausche Bildschirm-Zeit gegen Menschen-Zeit. Lese Bücher und schaue Vorträge. Lerne, wie es geht, gute Beziehungen zu leben. Mache virtuelle Kontakte zu echten (wenn möglich).
- Wenn du in einer unglücklichen Partnerschaft lebst, hol dir einen Beziehungs-Coach, lese Bücher über Beziehungen oder so tolle Blogs, wie diesen hier ;-).
- Hinterfrage nicht die Menschen in deinem Umfeld. Hinterfrage deine Gedanken und Urteile.
- Umgebe dich mit lustigen, positiven, wertschätzenden Menschen. Dafür darfst du zuerst ein solcher Mensch sein (!), mit dem sich diese Menschen umgeben wollen.
- Worauf richtest du deinen Fokus? Auf die doofen Menschen, die Jammerer und Runterzieher? Auf die negativen Beziehungen, z.B. zu deinen Eltern, die nicht so sind, wie du sie haben willst? Energy goes where attention flows (Energie folgt der Aufmerksamkeit).
- Schreib dir deine Beziehungs-Ziele auf: Wie willst du dich fühlen? Mit wem würdest du gerne mehr Zeit verbringen? Wer tut dir nicht gut und darf losgelassen werden?
- Investiere in die Menschen, die du toll findest. Rufe sie an, höre ihnen zu, verbinde dich mit ihnen!
Eine Kollegin von meinem Mann, die die 60 Jahre schon überschritten hat, hat vor ein paar Tagen zu ihm gesagt: „Es hat sich gelohnt, dass ich früher viel in meine Freunde investiert habe. Jetzt sind sie für mich da, wenn ich sie brauche und das genieße ich sehr.“
Leben darf leicht gehen und Spaß machen. Liebe auch!
Herzlichst,
Melanie
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