So fördert der richtige Fokus eine glückliche Partnerschaft

Problemstellung: Mein*e Partner*in ist zu unordentlich/ zu unspontan/ kann nicht gut kommunizieren/ hat zu viel oder zu wenig Lust/ etc.
Generell: ‚Mein*e Partner*in nervt mich wegen XYZ und deshalb kann ich keine erfüllte Partnerschaft führen.‘

Viele Paare, die zu mir in die Beratung oder ins Liebe Leben Premium Membership kommen, beginnen die Darstellung ihres Problems damit zu beschreiben, was der eigene Partner/die eigene Partnerin falsch macht bzw. wo er/sie zu viel oder zu wenig ist oder hat.

Klar können uns Dinge an der anderen Person nerven oder nicht mit unserer eigenen Meinung oder Einstellung übereinstimmen.

ABER:

Ich bemerke oft, dass der Fokus in Partnerschaften sehr häufig ein Problemfokus ist. Vor allem ein Fokus auf die Probleme der anderen Person.

Wenn du die Qualität deiner Beziehung dauerhaft verbessern willst, ist es jedoch wichtig, den Fokus irgendwann von scheinbaren Problemen zu lösen.

Warum?

Unser Gehirn folgt immer unserer Aufmerksamkeit. Wenn wir ihm ständig sagen, was falsch läuft, werden wir immer mehr Dinge sehen und erkennen, die falsch laufen.

Wenn du beispielsweise permanent denkst: ‚Mein*e Partner*in ist so unordentlich.‘ Dann wirst du garantiert immer wieder Beweise dafür finden, dass das so ist.

Du trainierst dein Gehirn darauf, ständig eine Bestätigung für deine These zu finden: ‚Ah, jetzt liegen schon wieder die Socken auf der Couch. Ah, da steht schon wieder der Teller vom Mittagessen in der Spüle.‘ etc.

Wenn es dich ärgert, dass dein*e Partner*in unordentlich ist und du permanent nach Beweisen dafür Ausschau hältst – welches Gefühl kultivierst du dann in dir?

Richtig: immer mehr Ärger

Laut dem Selbstcoaching-Modell erschaffen unsere Gedanken unsere Gefühle und daraus resultieren unsere Handlungen und wiederum unsere äußeren Umstände.

Das heißt:

Umstand: Partner*in lässt Socken liegen.

Gedankenebene: Schon wieder! Er/Sie ist so unordentlich.

Gefühlsebene: Ärger, Genervtheit

Handlungsebene: Ich motze den Partner/die Partnerin an. Ich fange an zu streiten.

Neuer Umstand: Dicke Luft. Streit. Kein gemeinsames Abendessen…

Neuer Gedanke: Wenn er/sie nicht so unordentlich wäre, könnten wir den Abend genießen…

Und so weiter und so fort. Du erschaffst dir in einem ewigen Loop immer wieder dieselben Umstände, Gedanken, Gefühle und Handlungen.

Darunter leidet nicht nur die Qualität deiner Beziehung, sondern auch deine ganz eigene Lebensqualität. Denn du bist es ja, der/die sich immer wieder ärgert.

Was kannst du also tun?

1. Beginnen, den Umstand neu zu bewerten:

Umstand: ‚Partner*in lässt die Socken liegen.‘
Statt dich darüber zu ärgern, könntest du auch einfach denken: ‚Er/Sie hat einen anderen Rhythmus als ich. Nur weil er/sie die Socken nicht sofort wegräumt, heißt das nicht, dass er/sie ein*e totale*r Chaot*in ist.‘

Statt dich zu ärgern, machst du vielleicht einen Witz darüber und ihr könnt gemeinsam lachen (neues Gefühl, neue Handlung, neuer Umstand).

2. Deinen Fokus auf andere Dinge legen

‚Okay, mein*e Partner*in ist nicht die ordentlichste Person, ABER ich liebe viele andere Qualitäten an ihm/ihr: lustig, originell, spontan, toll im Bett, reiselustig, etc….‘

Durch die Verlagerung deines Fokus auf das, was du an deinem Partner/deiner Partnerin toll findest, trainierst du dein Gehirn darauf, Beweise dafür zu finden, was super läuft.

Das ist Übungssache!

Unserem Gehirn fällt es von Natur aus leichter, Probleme zu erkennen, denn es will uns schützen. Es ist für unser Gehirn nicht natürlich, von selbst zu erkennen, was alles toll läuft. Denn das Tolle stellt in der Regel keine Gefahr da und muss daher auch nicht analysiert werden. Einen neuen Fokus zu finden und bewusst zu trainieren, geht nicht über Nacht. Aber es zahlt sich aus.

Es kann es dir ungemein helfen, dich durch Coaching unterstützen zu lassen. Wenn du daran arbeiten willst, findest du HIER alle Informationen zu einem Einzelcoaching oder einer Paarberatung.

Du erschaffst deine Beziehung selbst!

Denn DU erschaffst DEIN Leben – und damit auch die Qualität deiner Partnerschaft – über die Gedanken, die DU denkst, und die Gefühle, die DU fühlst.

Wenn du also bewusst einen Fokus wählst, der dir (und euch als Paar) guttut, verändern sich auch deine Gefühle und damit euer Zusammenleben. Denn auch er/sie wird anders auf dich reagieren!

Du kannst deinen neuen Fokus außerdem nicht nur innerhalb, sondern auch außerhalb deiner Partnerschaft kultivieren.

Wenn beispielsweise das ‚Problem‘ nicht ist, dass dein*e Partner*in zu unordentlich ist, sondern vielleicht nicht spontan oder nicht unternehmungslustig, dann kannst du auch hier den Fokus von ihm/ihr und seinem/ihrem scheinbaren Makel abziehen und stattdessen überlegen:

  • Wie kann ich mein Leben spontaner gestalten?
  • Mit wem kann ich Unternehmungen machen?
  • etc.

Dann denkst du nicht mehr: ‚Oh Gott, er/sie ist so langweilig.‘

Sondern vielleicht: ‚Er/Sie hat einfach nicht dieselben Bedürfnisse wie ich, aber das hindert mich nicht daran, selbst Dinge zu unternehmen. Er/Sie hat dafür andere Qualitäten, die ich sehr schätze…‘ (verlässlich, häuslich, pünktlich…)

Konsequenzen statt Nörgelei

Dass uns gewisse Dinge an unseren Partner*innen nerven, ist völlig normal. Wenn wir allerdings unseren Fokus hauptsächlich auf diese Dinge legen, wird in unserer Beziehung ständig dicke Luft herrschen und es wird keinen Spaß machen.

Die Frage ist also immer auch: Wie lange hältst du dich im Bereich des Problemfokus auf?

Es ist ein Unterschied, ob du ein Problem erkennst bzw. kurz davon genervt bist, oder ob du dich ewig darin suhlst und dich darüber aufregst. Wenn etwas für dich wirklich nicht geht, sprich es an und zieh eine Konsequenz.

Beispiel:

Statt: ‚Du bist so unflexibel und deshalb können wir überhaupt keinen spontanen Alltag leben und das  ärgert mich so und meine Lebensqualität wird ständig so beeinflusst, weil du…blablabla.‘

Sag: ‚Du weißt, es ist mir wichtig, spontane Dinge zu unternehmen. Wenn das für dich absolut nicht geht, werde ich in Zukunft meine*n beste*n Freund*in anrufen, wenn das Wetter schön ist und ich draußen was Tolles machen möchte.‘

Damit hörst du auf zu nörgeln, ziehst eine Konsequenz und übernimmst Verantwortung für dich und dein Verhalten, ohne dem/der anderen die Schuld zu geben.

Unterstützung bei der Umsetzung findest du hier:

…werde Mitglied im Liebe Leben Premium Membership.

Dort kannst du anonym Fragen stellen und Antworten bekommen, du kannst Workshops besuchen und die Aufzeichnungen aller Coaching- und Q&A-Calls anschauen. Damit bekommst du genau das Coaching, das dich weiterbringt, ohne dass du selbst gecoacht werden musst. Und natürlich kannst du auch ein Coaching (und einen liebevollen Tritt in den A…) bekommen, wenn du das möchtest. Alle Online-Kurse sind in LLP enthalten.

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