Nach vorne schauen

Die Vergangenheit hinter sich lassen und nach vorne schauen

Wieviel Zeit deines Alltags verbringst du gedanklich in der Vergangenheit? Und wieviel in der Zukunft? Wer lernt, sich seiner eigenen Gedanken bewusst zu werden, die Vergangenheit loszulassen und den eigenen Fokus willentlich zu lenken, erreicht im Leben – beruflich wie privat – eher seine Ziele. Wie dir das gelingt, erfährst du in diesem Blogartikel.

Alles reine Kopfsache…

Warum schaffen es manche Menschen, teilweise trotz einer herausfordernden Vergangenheit, Großes aufzubauen, während andere ihr Leben lang finanziell nur knapp über die Runden kommen, unerfüllte Beziehungen führen und scheinbar immer wieder in ähnliche Dramen geraten?

Woran liegt es, dass manche Menschen voll Lebenslust neue Herausforderungen angehen, während andere gefühlt seit Jahren mit dem Hintern an ihrer Couch kleben und von dort aus mit der ganzen Welt hadern? Und wie kann es uns gelingen, jeweils zu den ersteren zu gehören?

Sowohl unsere Vergangenheit als auch unsere Zukunft existieren ausschließlich in unserem Kopf. Beide sind im Grunde nicht real. Dennoch ist es für unser persönliches Lebensglück absolut entscheidend, welche ‚Zeitzone‘ in unseren Köpfen herrscht.

„Meine Vergangenheit bestimmt, wer ich bin“

Die meisten Menschen – besonders, wenn sie schon einige Lebensjahre hinter sich haben – beziehen ihre Identität aus ihrer Vergangenheit. Einschneidende Ereignisse in ihrer Jugend, Sichtweisen und Glaubenssätze, die sie von ihren Eltern erlernt haben, Referenzerfahrungen, die sie in Beziehungen gemacht haben – all diese formen mit der Zeit das Bild, das sie von sich selbst haben: „Als ich drei Jahre alt war, hat mich mein Vater verlassen. In meiner Jugend hatte ich dann Probleme, Menschen an mich heranzulassen. Mein erster Partner hat mich betrogen. Bis heute kann ich niemandem vertrauen.“

Wer sich eine solche Geschichte immer und immer wieder gedanklich selbst erzählt, bleibt mit seiner gesamten Energie in der Vergangenheit und erschafft sich so eine Realität, die sich – ganz offensichtlich – wenig rosig anfühlt.

Doch das ist nicht alles: Denn wenn wir auf Dauer in solchen Gedankenschleifen festhängen, gestalten wir unbewusst unsere Zukunft nach exakt demselben Prinzip. Wer über sich selbst glaubt, nie wieder vertrauen zu können, der wird – Überraschung! – immer wieder Gründe für Misstrauen in Beziehungen finden.

Wie kann es gelingen, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und nach vorne zu schauen? Wie lenkt man den Fokus von den unerwünschten Resultaten auf die erwünschten?

Vergangenheit loslassen

Indem wir Frieden schließen mit der Vergangenheit. Das hört sich jetzt vielleicht megakitschig an. Doch um unseren Fokus in Richtung einer kreativen und wirklich neuen Zukunft zu lenken, müssen wir zuerst das, was wir bis jetzt über uns glauben, umschreiben. Wir müssen anfangen, neu und kreativ über uns selbst zu denken.

Und das gelingt nur, wenn wir – im ersten Schritt – unsere Vergangenheit loslassen und neu bewerten. Denn die Vergangenheit befindet sich, laut dem Selbstcoaching-Modell von Brooke Castillo, auf der Umstandsebene.

Das bedeutet: Sie ist Fakt. Das, was uns passiert ist, ist wirklich passiert. Da fährt die Eisenbahn drüber. Wir können Dinge nicht rückwirkend ändern. Das Einzige, was wir können, ist, die Dinge heute aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Wir können uns eine neue Geschichte über uns selbst erzählen.

Dabei geht es nicht darum, die Vergangenheit zu verdrängen, Krisen und schlimme Erlebnisse kleinzureden oder uns selbst zu belügen. Sondern es geht darum, ganz ehrlich und klar zu sagen: Das ist passiert. So habe ich mich gefühlt. Und heute wähle ich, anders darüber zu denken.

Eine neue Geschichte

In unserem Beispiel von vorhin könnte das etwa so aussehen: „Ich wurde von meinem Vater verlassen, als ich drei Jahre alt war. Vermutlich hatte er mit sich selbst große Probleme und war nicht fähig, mir die Liebe zu geben, die ich gebraucht hätte. Das hat aber nichts damit zu tun, dass ich nicht liebenswert bin.

Mein erster Partner hat mich betrogen. Er hatte Gründe für sein Verhalten. Und obwohl es mich verletzt hat, bedeutet es nicht, dass ich falsch bin oder etwas falsch gemacht habe. Vielleicht hatte ich bisher Vertrauensprobleme in Beziehungen, das heißt aber nicht, dass das mein Leben lang so bleiben wird. Außerdem habe ich durch diese Erfahrungen auch sehr viel gelernt: Ich bin sehr selbstständig, kann mich auf mich selbst verlassen und bin empathisch gegenüber anderen.“

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Übung: Die Vergangenheit für dich nutzen

Ich lade dich ein, dir Zettel und Stift zu holen und folgende Übung für dich zu machen:

Schreibe fünf Ereignisse aus deiner Vergangenheit auf, mit denen du negative Emotionen oder Gedanken verknüpfst.

  • Was genau ist damals passiert?
  • Wie hast du dich gefühlt?
  • Was denkst du aufgrund dieses Erlebnisses über dich?

Es geht erstmal nur darum, neugierig dein Gehirn zu erforschen und zu reflektieren, welche alten Geschichten sich da immer noch rumtreiben.

Wenn du diese Fragen beantwortet hast, dann überleg‘ dir:

  • Wie könnte ich dieses Ereignis noch sehen?
  • Was konnte ich vielleicht sogar aufgrund dieses Erlebnisses über mich selbst lernen?
  • Welche Fähigkeiten konnte ich entwickeln?
  • Gibt es wirklich nur diese eine Perspektive, aus der ich das Erlebnis betrachten kann?

So kannst du Schritt für Schritt üben, deine Vergangenheit in einem neuen Licht zu sehen. Gleichzeitig veränderst du damit – und das ist das Wichtigste – dein Selbstbild. Du erzeugst eine neue Identität. Und zwar eine, die für dich und nicht gegen dich arbeitet.

Ebenso kannst du nun auch fünf Ereignisse in deiner Vergangenheit suchen, die dich positiv geprägt haben. Wann bist du bereits über dich selbst hinausgewachsen? Und was verraten diese einschneidenden Erlebnisse über dich und deine Identität?

Nach vorne schauen: Bewusst in die Zukunft!

Diese Übung zu machen, und die eigene Vergangenheit dadurch bewusst in einem neuen Licht zu sehen, ist für viele Menschen eine echte Herausforderung. Und das ist völlig klar. Denn unser Gehirn liebt erstmal das, was es schon kennt. Dort kann es sich orientieren und vor allem: In diesem Bereich kann es uns schützen. Unser Gehirn liebt es, sich in altem Schmerz und Drama-Storys zu verbeißen, denn wenn wir da bleiben, dann wird uns auch in Zukunft nichts passieren.

Deshalb sind jede neue Perspektive und jeder neue Gedanke, der nicht mit diesen alten Überzeugungen übereinstimmt, erstmal eine potentielle Gefahr. Es fühlt sich unbequem an, plötzlich zu denken: „Ich kann eine vertrauensvolle Beziehung führen“, oder „Ich kann finanziell frei sein“, oder „Ich möchte mir in fünf Jahren mein Traumhaus leisten.“

Neue Klamotten für unser Hirn

Neue, inspirierende Gedanken zu denken und unseren Fokus auf die von uns erwünschte Zukunft zu lenken, ist ein bisschen so, als würden wir uns komplett neue Klamotten kaufen. Wenn du bisher eher Typ ‚Jogginghose-Schlabberpulli‘ warst und nun plötzlich eine rubinrote Abendrobe anziehst, fühlst du dich erstmal verkleidet. Du denkst dir: „Pah, ist ja mega unauthentisch. Das kauft mir ja keiner ab“, und sehnst dich vermutlich wieder nach deiner Jogginghose. Denn in diesem Outfit fühlst du dich wohl: So kennen dich die anderen. Und vor allem: So kennst du dich selbst.

Doch wenn du die rubinrote Abendrobe eine Weile trägst, auch wenn sie sich nach Fasching anfühlt, dann wirst du dich irgendwann an dein neues Spiegelbild gewöhnen. Je nachdem, wie lange du vorher in Jogginghose rumgelaufen bist, wird das vielleicht ein wenig kürzer oder länger dauern. Was ich damit sagen will: Du wirst neue Gedanken mehr als einmal denken müssen, um sie wirklich in deinem Unterbewusstsein zu verankern und damit deine Identität neu zu formen.

Übung: Was sind deine Ziele?

Um deine Imagination anzukurbeln und dein Gehirn auf die Zukunft zu fokussieren, habe ich noch eine kleine Übung für dich.

Schreib dir fünf große Ziele auf, die du in den nächsten Jahren in deinem Leben erreichen möchtest.

Sei dabei richtig kreativ. Frag‘ dich nicht: Was ist ‚realistisch‘? (Denn damit limitierst du deine Vorstellungskraft.) Frag‘ dich stattdessen:

  • Was wäre megasuperübergeil?
  • Was würde ich so richtig richtig gerne erleben?
  • Wie möchte ich mich dabei fühlen?

Am effektivsten ist es, wenn du dir ab jetzt jeden Morgen die Zeit nimmst, dir deine Zukunft vorzustellen und deine Ziele und Träume schriftlich festzuhalten. Manche Dinge gehen nicht übermorgen plötzlich ‚in Erfüllung‘, sondern brauchen Zeit. Es ist daher wichtig, dich selbst zu trainieren. Du solltest gedanklich mindestens genauso viel Zeit in deiner erträumten Zukunft verbringen wie in deiner Vergangenheit oder der aktuellen Gegenwart.

Die vorwärts gerichtete Rückschau: Verbindung mit deinem Zukunfts-Ich

Eine Übung, die ich selbst immer wieder sehr gerne mache, ist die vorwärts gerichtete Rückschau. Sie ist eine der effektivsten Möglichkeiten, dich direkt mit deinem neuen Zukunfts-Ich – deiner starken, inspirierten Identität – zu verbinden und von dort aus Entscheidungen zu treffen.

Du wählst dazu einen Zeitpunkt in deiner Zukunft. Beispielsweise heute in einem Jahr, oder heute in fünf Jahren. Schau, was sich für dich stimmig anfühlt. Dann versetzt du dich selbst in diese Zeit und schaust von dort aus auf deine ‚Vergangenheit‘ zurück.

  • Wo stehst du in fünf Jahren?
  • Wie lebst du? Welche Beziehung führst du? Wie geht es dir finanziell und gesundheitlich? Wo wohnst du?
  • Was hast du in diesen ‚vergangenen‘ fünf Jahren alles erlebt und gelernt?
  • Welche Augenblicke hast du so richtig gefeiert? Welche Türen haben sich für dich geöffnet?
  • Welche großartigen Erfahrungen durftest du machen?

Diese Art der vorwärts gerichteten Rückschau trickst dein Gehirn aus. Dadurch, dass du quasi ‚auf die Vergangenheit zurückblickst‘, suggerierst du deinem Gehirn, dass du bestimmte Dinge schon erfahren und gelernt hast. Es beginnt daher, in kreativen, neuen Bahnen zu denken. Anstatt Hürden zu sehen, entdeckt es Möglichkeiten und präsentiert dir Lösungen. Diese wiederum kannst du hier und heute in der Gegenwart anwenden, um deine Zukunft so Schritt für Schritt zu kreieren.

Du arbeitest nicht mehr mit den beschränkten Glaubenssätzen und Werkzeugen deiner Vergangenheits-Identität, sondern mit dem Wissen deines Zukunfts-Ichs, das bereits einen ganz anderen Erfahrungsschatz besitzt.

Keine Angst vor dem Ungewissen!

Wer sein Leben mit einem zukunftsorientierten Fokus lebt, öffnet sich für Möglichkeiten und das Ungewisse. Das erfordert wesentlich mehr Bemühen, Offenheit und Anstrengung, als weiterhin einfach das zu denken, was ich bereits mein ganzes Leben lang über mich und meine Möglichkeiten gedacht habe.

Aber: Du wirst mit einem zukunftsorientierten Fokus auch zur bewussten Gestalterin/zum bewussten Gestalter deines eigenen Lebens und kannst mit Vorfreude nach vorne schauen.

Wenn du dir dafür noch mehr Tools wünschst, lege ich dir mein monatliches Liebe Leben Premium-Membership ans Herz. Dort bekommst du regelmäßig Input, um dein Leben mehr und mehr nach deinen eigenen Vorstellungen zu gestalten. Ebenso begleite ich dich beim Erreichen deiner Zukunftsträume sehr gerne in einem Coaching.

Leben darf leicht gehen und Spaß machen. Liebe auch!

Herzlichst,
Melanie

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