Beziehung mit der Jugendliebe - Verpasse ich was?

Beziehung mit der Jugendliebe: Verpasse ich was im Leben?

Überraschend viele Personen aus meiner Community betrifft dieses Thema. Sie sind seit vielen Jahren mit ihrer Jugendliebe zusammen und haben niemals andere (sexuelle) Erfahrungen gemacht. Da kommt zwischendurch die Angst hoch, was zu verpassen. Wie du mit diesem Gedanken umgehen kannst, erfährst du in diesem Artikel und in meinen Podcast.

„Eigentlich bin ich glücklich, aber…“

Das denken viele Menschen, die seit Jahren oder Jahrzehnten mit ihrem ersten Partner/ihrer ersten Partnerin zusammen sind. Sie sind mit ihrer Beziehung häufig nicht unzufrieden, schätzen den/die andere sehr und wissen, was sie aneinander haben.

Trotzdem kommen häufig nach einigen Jahren der Beziehung Zweifel hoch: „Verpasse ich was? Gibt es da noch mehr? Hätte ich mich mal so richtig ausleben sollen?“ Wenn du diese Zweifel hast, ist nichts falsch mit dir. Wir alle stellen unterschiedliche Entscheidungen in unserem Leben zwischendurch infrage. Das betrifft nicht nur Beziehungsentscheidungen, sondern auch andere Lebensbereiche.

Die Frage ist nur:

Inwieweit hilft es uns zu denken, wir hätten in der Vergangenheit irgendetwas anders machen sollen? Die Vergangenheit können wir nicht mehr ändern. Du kannst deshalb immer nur jetzt entscheiden, wie du weitermachen möchtest. Deshalb teile ich heute mit dir meine Gedanken zu den vier Haupt-Zweifeln, die viele Menschen haben, wenn sie seit Jahren mit ihrer ersten Liebe zusammen sind.

„Gibt es da noch was Größeres/Besseres/Tolleres?“

Vielen stellt sich nach Jahren oder Jahrzehnten der Beziehung die Frage: „Wäre ich auch mit dieser Person zusammen, wenn ich irgendwann andere Erfahrungen gemacht hätte? Wer sagt denn, dass es nicht irgendwo noch was viel Größeres und Besseres für mich gibt?“ Tatsächlich ist es so, dass du vermutlich viele Erfahrungen nicht gemacht hast, die andere Menschen gemacht haben.

Wenn ich mit jungen Klient*innen arbeite, empfehle ich ihnen auch immer, zwischen 20 und 30 alles auszuprobieren, was geht. Denn so finden wir raus, wer wir sind, was wir mögen und was wir nicht mögen. Wir erfahren uns in Gegenwart unterschiedlicher Menschen (Liebhaber*innen, Partner*innen, Sex-Affären) immer auf unterschiedliche Weise. Wir leben andere Facetten von uns aus und entdecken, welche Persönlichkeitsanteile in uns stecken.

Das bedeutet: Wir entwickeln uns natürlich anders, wenn wir viele unterschiedliche Erfahrungen mit unterschiedlichen Menschen machen. Und wir bekommen unterschiedliche Impulse durch unterschiedliche Partner*innen. 

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Erfahrungen sind Erfahrungen

Allerdings gibt es auch die andere Seite der Medaille: Wenn du immer noch mit deiner Jugendliebe zusammen bist, dann hast du garantiert Erfahrungen gemacht, die andere Menschen (zum Beispiel Langzeitsingles oder Leute, die oft den Partner wechseln) nicht gemacht haben! Es sind einfach unterschiedliche Erfahrungen. Und wer bewertet, welche Erfahrung besser ist und welche schlechter?

Du kannst dir natürlich die Frage stellen, ob du mit anderen Erfahrungen im Gepäck immer noch mit deinem Partner/deiner Partnerin zusammen wärst. Aber wem hilft das? Die Frage, ob es da draußen noch was Größeres oder Tolleres gibt, bringt dir nix. Es gibt natürlich noch was Größeres. Aber es gibt sicher auch was Kleineres und was Gleichgroßes. 

„Mir fehlt der Vergleich!“

Ein zweiter Satz, den ich in diesem Zusammenhang sehr oft höre, ist: „Mir fehlt der Vergleich. Woher soll ich wissen, ob mein Partner/meine Partnerin wirklich so toll ist, wenn ich nie wen anderen geküsst, berührt, gevögelt habe…?“

Hier ist mein Impuls für dich: Warum denkst du, einen Vergleich zu brauchen? Wenn es sich für dich gut anfühlt, mit deinem Partner/deiner Partnerin ins Bett zu gehen, wenn du ihn/sie gern küsst und ihr eine gute Zeit miteinander habt – wozu brauchst du dann einen Vergleich? Es ist ein bisschen ähnlich wie die Sehnsucht nach ‚etwas Größerem‘. Diese Gedanken bringen dein Gehirn nicht weiter.

Tatsächlich bist du es, der/die entscheiden kann, ob du vergleichen willst, ob du denken möchtest, dass es da noch was Besseres gibt, oder ob du dich einfach nicht mehr mit diesen Gedanken befasst. Denn wenn du grundsätzlich happy bist, macht es dich nicht glücklicher zu denken, dass du dein Glück vergleichen müsstest oder noch was Größeres bräuchtest.

„Ich habe mich nicht wirklich ausgelebt.“

Das ist der Klassiker an Aussagen von Menschen, die seit Jahren mit ihrer Jugendliebe zusammen sind. Sie haben Angst, ganz viele Dinge nicht gemacht zu haben und ‚das Leben verpasst‘ zu haben. Aber die Aussage: „Ich habe mich nicht ausgelebt“, ist Nebel in Tüten. Woher würdest du denn erkennen, dass du dich wirklich ausgelebt hast?

  • Bräuchtest du mal einen 3er, hättest du vier oder fünf andere Sex-Partner*innen gebraucht, hättest du BDSM ausprobieren müssen oder in einen Swingerclub gehen?
  • Wie oft hättest du unterschiedliche Personen küssen müssen?
  • Wie viele One-Night-Stands hättest du gebraucht?
  • Und woran würdest du merken, dass es ‚genug‘ gewesen wäre?

Ich habe mich zum Beispiel in meinen Zwanzigern ziemlich ausgelebt und echt viel ausprobiert. Trotzdem gibt es Dinge, die ich noch nicht erfahren habe und die mich immer noch reizen würden. 

Auf meiner Seite und meinen Social-Media-Kanälen findest du jede Menge kostenfreie Information, um deine Beziehung neu zu gestalten.

War das schon alles? – Mieser Sex und Liebeskummer

Interessant ist auch, dass unser Hirn gern denkt, das ‚Ausleben‘ wäre immer nur reizvoll, prickelnd und spannend. Klar ist es das. Aber sich auszuleben bedeutet häufig auch, miesen Sex zu haben, enttäuscht zu werden, schlechte Erfahrungen zu machen oder Liebeskummer zu haben. Kalkulierst du diese Möglichkeiten auch ein, wenn du bereust, dass du dich zu wenig ausgelebt hast?

Und meine letzte Frage zu diesem Thema: Wenn du jetzt frei wärst und jede Möglichkeit hättest, dich auszuleben – hättest du dann wirklich auch den Mut dazu? Oder sind die Vorstellung und die Sehnsucht danach nicht doch eine ganz andere Nummer als die tatsächliche Realität?

„Muss ich mich jetzt trennen oder die Beziehung öffnen?“

Besonders, wenn Menschen seit vielen Jahren mit ihrer ersten Jugendliebe zusammen sind, kommen dann bei solchen Gedanken und Sehnsüchten schnell Zweifel an der Partnerschaft hoch: „Was soll ich jetzt mit diesen Gefühlen anfangen? Heißt das, ich muss mich trennen? Wie kann ich damit umgehen?“

Grundsätzlich gilt: Natürlich musst du dich nicht trennen. Es ist völlig normal, dass unser Gehirn solche Gedanken produziert und auch deine Sehnsüchte und Zweifel sind okay. Sie bedeuten, dass du offensichtlich gerne noch ‚mehr‘ entdecken möchtest. Doch um das zu tun, musst du weder sofort Schluss machen noch deine Beziehung öffnen (obwohl das natürlich eine Möglichkeit ist, über die du mit deinem Partner/deiner Partnerin sprechen kannst, wenn er/sie offen dafür ist).

Es gibt auch vieles, was du tun kannst, ohne gleich deine Partnerschaft oder dein Beziehungskonzept infrage zu stellen. Wenn es darum geht, deine Sexualität zu entdecken, kannst du das auch tun, indem du beispielsweise mal auf ein Tantra-Retreat gehst (hier verlinke ich dir gern die Angebote meiner Freundin Kathrin Ismaier), dir eine Tantra-Massage gönnst oder du bzw. ihr gemeinsam ein Sex-Coaching besucht. Du kannst Podcasts hören, Bücher lesen, ihr könnt gemeinsam Pornos anschauen oder drüber sprechen, was eure Fantasien und Wünsche wären. 

Wenn du alleine lernen möchtest, mit deinen Herausforderungen in deiner Partnerschaft umzugehen, sind meine Kurse genau richtig:

Gemeinsame Entdeckungsreise

Nicht jede Sehnsucht und jeder Zweifel ist immer gleich darauf zurückzuführen, dass du noch immer in deiner ersten Beziehung mit deiner Jugendliebe bist. Viele dieser Gedanken kommen auch in normalen Langzeitbeziehungen hoch, wenn eine*r oder beide der Partner*innen vorher schon andere Beziehungen hatten.

Es ist ganz normal, dass unserem Hirn in langen Beziehungen mal fad wird. Das muss nicht daran liegen, dass du sonst keine anderen Erfahrungen gemacht hast. Und du kannst auch das Beziehungs- und Sexleben mit deiner Jugendliebe jederzeit verändern und bereichern, wenn du dich dafür öffnest, gemeinsam auf Entdeckungsreise zu gehen. 

Was auf jeden Fall niemandem was bringt, ist, irgendwas rumzubereuen, was man scheinbar ‚verpasst‘ hat oder sich unnötig zu überlegen, ob es irgendwo noch was Besseres gäbe. Diese Gedanken bringen dir nur was, wenn du tatsächlich in Erwägung ziehst, dich zu trennen.

Beziehungsarbeit

Dann kannst du dir überlegen, was du statt deiner jetzigen Beziehung möchtest. Wenn du allerdings noch immer happy mit deiner Jugendliebe bist und nicht die Absicht hast, die Beziehung zu beenden, dann würde ich an deiner Stelle deinem Gehirn sofort sagen: „Schluss mit dieser Energieverschwendung.“

Falls du Lust hast, deine bestehende Beziehung mit neuem, coolem Input zu füttern, deine Gedanken und Gefühle in Bezug auf deine Partnerschaft zu verändern und dir ein wirklich cooles Beziehungsleben zu erschaffen, dann komm zu uns…

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Dort kannst du anonym Fragen stellen und Antworten bekommen, du kannst Workshops besuchen und die Aufzeichnungen aller Coaching- und Q&A-Calls anschauen. Damit bekommst du genau das Coaching, das dich weiterbringt, ohne dass du selbst gecoacht werden musst. Und natürlich kannst du auch ein Coaching (und einen liebevollen Tritt in den A…) bekommen, wenn du das möchtest. Alle Online-Kurse sind in LLP enthalten.

Vergiss nicht: Leben darf leicht gehen und Spaß machen. Liebe auch!

Herzlichst,
Melanie

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